Wii - Wii-Remote und Aufsätze
Hardware-Bericht von L.Peterke () | 16. August 2006

Natürlich ist vorweg zu erwähnen, dass die Wii-Remote mehr „Knöpfe“ hat als man sieht, dass sie modular erweiterbar ist und sogar mit anderen Remotes kooperieren kann (Ein Beispiel ist die Technik-Demo in der mit 2 Wii-Remotes Schlagzeug gespielt wird). Fangen wir aber langsam an und schauen uns die Wii-Remote einmal in der Frontansicht an.

Die Buttons
Natürlich fällt sofort Nintendos Philosophie nach einer Fernbedienung auf, um Spieler-Neulinge die Angst vor zu komplizierten Kontrollern zu nehmen. Daher finden wir oben links einen charakteristischen Power-Knopf. Da die Wii-Konsole unter anderem durch die Funktion „Wii-Connect 24“ immer aktiv ist, dürfte dieser Knopf weitestgehend für eine Steuerung des Standby-Modus der Konsole verantwortlich sein.
Als nächstes findet sich auf der Wii-Remote Nintendos Markenzeichen: Das Digipad, welches seit dem NES auf jedem Eingabegerät zur passenden Konsole von Nintendo vorhanden ist. Auf Grund der ergonomischen Platzierung darf man hier erwarten, dass das Digipad wohl in erster Linie für das Navigieren in unterschiedlichen Menüs oder für die Steuerung bei Spielen mit 2D-Struktur Verwendung finden wird.
Direkt unter dem Digipad ist der A-Knopf positioniert, der wohl in so ziemlich jeder Wii-Anwendung eine zentrale Rolle spielen wird. In Menüs wird ihm wohl die Funktion „Auswahl bestätigen“ zugewiesen.

Die nächsten drei Buttons haben in erster Linie Funktionen, die die Wii-Konsole selbst betreffen und in den Spielen keine wichtige Rolle spielen. Zunächst der mittlere Button, dessen Funktion sich durch das abgebildete Haus erkennen lässt. Hierbei handelt es sich um den Home-Button. Spiele können somit nicht nur pausiert werden, sondern können quasi „geparkt“ werden und der Benutzer kann zum Systemmenü wechseln. Er könnte nun das Spiel endgültig beenden oder die Konsole in den Standby-Modus setzen und das Spiel später fortsetzen. Viel interessanter jedoch: Er kann mehre Dinge gleichzeitig tun. Zum Beispiel ein Spiel anhalten wenn er nicht weiterkommt, mit dem Browser ein Walkthrough zum Spiel suchen und anschließend weiterspielen. Alles mit einem Gerät. In speziellen Systemanwendungen wie zum Beispiel beim Abspielen einer DVD oder dem Opera-Browser kann der Knopf natürlich auch andere Funktionen haben, so zum Beispiel der Sprung ins DVD-Menü oder das Aufrufen der Startseite.
Die anliegenden Knöpfe mit dem Plus und Minus sind ebenfalls Systemtasten. Sie dienen zum Beispiel zur Lautstärkereglung bei der Wiedergabe einer DVD. Natürlich lassen sie sich aber auch anders anwenden, allerdings schränken sich die spielerischen Anwendungsbereiche durch die Anordnung der Knöpfe generell ein. Bei Spielen sind die beiden Buttons Plus und Minus mit den bekannten Funktionen „Start“ und „Select“ angedacht, welches man auf Designstudien des Wii Classic-Kontrollers erkennen kann.



Wir finden noch 3 weitere Buttons auf der Wii-Remote. Im Fußbereich der Remote zwei kleine Knöpfe mit der schlichten Beschriftung „1“ und „2“. Auf der Unterseite der Remote finden wir dann den schon fast vermissten B-Knopf, der von der Funktion her dem Z-Knopf am N64-Controller gleicht und nun als Trigger-Knopf fungiert.

Die Sensoren
Die Wii-Remote verfügt über verschiedene Sensoren. An der Front findet sich der Pointer-Sensor. Er kommuniziert mit der so genannten Sensor-Bar (etwa 20cm groß mit 2 seitlichen Sensoren ausgestattet), die beispielsweise auf dem Fernseher platziert wird. Dadurch kann die Position und Lage des Controllers relativ zum Bildschirm erfasst werden. Dadurch ist es möglich, Spielobjekte auf dem Bildschirm direkt anzuvisieren. Für korrekte Einstellung wird es spezielle Optionen und eine Synchronisationsknopf geben, mit dem die Wii-Remote auf die Sensorbar eingestellt wird.

Die zweite Ausführung sind die Bewegungssensoren. Sie registrieren ein Kippen, Neigen oder Schwingen der Wii-Remote. Es kann so zum Beispiel eine Schwingrichtung erkannt werden und der Spieler lenkt so sein Gefährt bei „Excite Truck“ oder vollführt einen Topspin bei „Wii Sports“.

Weitere Features und LEDs
Unter den drei Systemtasten finden wir einen Lautsprecher. Er sorgt bei richtiger Anwendung durch die Wii-Software für eine gesteigerte Spielerfahrung. Mit dem Lautsprecher lassen sich wahre Klangerlebnisse zaubern, wenn Link in „Zelda: Twilight Princess“ einem Pfeil ausweicht und dieser haarscharf an einem vorbeizischt, merkt es der Spieler, denn das Zischen des Pfeils kommt direkt aus der Wii-Remote.
Natürlich verfügt die Wii-Remote auch über eine Rumble-Einheit, welche sich auf Wunsch auch deaktivieren lässt. Auch durch den Rumble-Effekt wird das Spielgefühl zunehmend gesteigert. Von der Leistung her soll die Rumble-Einheit ein wenig stärker ausfallen als die GameCube-Variante, dabei jedoch nicht störend ins Gewicht fallen.

Zudem finden wir an jeder Wii-Remote 4 LEDs. Diese haben verschiedene Funktionen. Zum einen zeigen sie die Spielernummern an. So leuchtet bei jedem Mitspieler eine andere LED zur Anzeige seiner Spielernummer. Beim Booten wird zudem der Zustand beider AA-Batterien angezeigt, mit denen eine Wii-Remote betrieben wird. Je mehr LEDs leuchten, desto voller sind eure Batterien. Leuchtet nur eine LED, beträgt die Kapazität eurer Batterie weniger als 25%. Leuchten noch alle 4, beträgt die Kapazität der Batterie noch 75 bis 100%.
Im Normalbetrieb kann eine Wii-Remote mit zwei Batterien 60 Stunden genutzt werden. Werden durch Spiele wie „Metroid Prime 3“ jedoch Beispielsweise der Pointer-Sensor für genaues Zielen genutzt, reichen die Batterien nur für 30 Betriebsstunden. Zum Thema Stromversorgung der Remotes ist aber noch nichts bestätigt. So behält sich Nintendo vor, auf Akkus umzusteigen, die sich dann wieder aufladen lassen.



Außerdem sind in der Wii-Remote 6KB interner Speicher vorhanden. Sie dienen zum Beispiel zum Speichern von spezifischen Einstellungen, Beispielsweise die Deaktivierung des Rumble-Features für eine Remote.

Da die Wii-Remote drahtlos über Bluetooth mit der Konsole agiert, ist eine feste Haltung für die Remote nicht vorgegeben und es gibt verschiedene Betriebsvarianten. Die Bekannteste ist wohl der horizontale Betrieb, in dem die Remote mit dem Digipad und den Buttons „1“ und „2“ ein klassisches NES-Pad bildet.

Modulare Erweiterungen
Durch den Anschluss an der Unterseite lässt sich die Wii-Remote durch spezielle Gerätschaften erweitern. Die Standartausführung dafür stellt der Nunchuk-Aufsatz dar. Er verfügt über einen 3D-Stick, zwei Triggerknöpfe an der Front und einen Bewegungssensor.
Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs. Nintendo hat hier die Möglichkeit sich neue Erweiterungen für die Remote auszudenken. So lässt sich abschließend gar nicht sagen, welche weiteren Funktionen Wii letztendlich haben wird.
Von L.Peterke


© Copyright GameCube X / Wii X 2001 - 2006 | All rights reserved