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Hardware-Bericht von L.Peterke () | 16. August 2006
Das Drumherum
Beim Betrachten fällt zunächst das Design auf: Stylish, erwachsen, kompakt und ein Hauch von Apple. Nintendo beschreitet hier, ganz besonders im Vergleich zu Sony und Microsoft, neue Pfade. Will man die Größe der Konsole „fühlen“, nehme man einfach 3 DVD-Hüllen und staple sie. Die Konsole lässt sich horizontal oder mit Hilfe eines im Lieferumfang enthaltenen Plastikständers, vertikal platzieren. Wii wird zunächst in weiß und schwarz erhältlich sein, weitere Farben sollen später folgen.
Die Technik
Ganz besonders in Anbetracht der Tatsache, das Wii in Konkurrenz zur HD-Konsole XBox 360 und der Playstation 3 steht, ist für viele die Hardware nicht uninteressant. Nachfolgend einige Details im Vergleich zum GameCube, damit man sich ein ungefähres Bild von der Leistung machen kann.
Wie schon beim GameCube kommen der Prozessor von IBM („Broadway“ genannt) und der Grafikchip von ATI (Codename „Hollywood“). Nachfolgend betrachten wir die Leistungen der Prozessoren mal im Vergleich:
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„Gekko“ (GameCube) |
„Broadway“ (Wii) |
Taktfrequenz |
485Mhz |
729Mhz |
Speicher (Cache) |
32Kb |
64Kb |
Level 2 Cache |
256Kb |
1024Kb |
Wir sehen also, dass in der Theorie die Wii-Konsole fast doppelt so leistungsstark ist wie der GameCube. Nachfolgend nun die beiden Grafikprozessoren von ATI im Vergleich:
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„Flipper“ (GameCube) |
„Hollywood“ (Wii) |
Taktfrequenz |
172Mhz |
234Mhz |
Texturspeicher |
1MB |
1MB |
Die Daten des Grafikprozessors für Wii beziehen sich hier jedoch nur auf die Developement Kits, die sich bekanntermaßen an der GameCube-Hardware orientieren. Die tatsächlichen Leistungen von „Hollywood“ (Taktfrequenz, Speicher, etc.) dürften demnach um einiges höher ausfallen und stehen bis jetzt noch nicht fest. Zudem gibt es noch keine Infos über die unterstützten Grafikfeatures wie zum Beispiel Anti-Aliasing.
Wir dürfen uns bei Wii also wohl auf eine „fortschrittliche XBox“ einstellen. Grafisch zwar weitaus fortschrittlicher als der GameCube, kommt aber nicht an die (dafür viel teureren) Konsolen Xbox 360 und PS3 heran.
Genau dies bestätigt sich inzwischen unter anderem mit Screenshots und Videos zu „Red Steel“. Wie wir jedoch alle wissen gilt das Motto „Software Sells Hardware“, weswegen hier generell keine voreiligen Schlüsse gezogen werden sollten. Da Prozessor und Grafikchip, wie damals bei dem GameCube, von den gleichen Herstellern kommen, ergibt sich die seit langem bestätigte Tatsache: Wii wird abwärtskompatibel zu GameCube-Spielen sein.

Bisher sind als RAM 24MB angegeben. Zudem verfügt die Konsole über 512MB internen Flashspeicher, wodurch Memorycards überflüssig werden. Die Standardauflösung die der Wii darstellt ist 480p.
Anschlüsse
Die Konsole kommuniziert via Bluetooth mit den Wii-Remotes. Pro Konsole können 4 Remotes verwendet werden. Beim Spielen sollte die maximale Entfernung zur Sensorbar 5 Meter betragen. Zudem kommuniziert die Konsole drahtlos mit WLAN-Routern, um so eine Verbindung zur WiFi-Connection herzustellen.
An der Konsolenfront finden sich zunächst 3 Tasten, mit denen die Konsole getreu dem GameCube an- bzw. ausgeschaltet wird, ein Reset durchgeführt werden kann oder aber die Wii-Disc ausgeworfen wird.
Die Konsole arbeitet mit einem Slide-In Laufwerk. Die Datenträger werden demnach einfach in den blau beleuchteten Schacht geschoben. Es können GameCube-Disks (8cm), Wii-Disks (12cm, DVD-Größe) oder DVD-Filme verarbeitet werden. Für die Filmwiedergabe einer DVD wird aber ein Hardware-Plugin benötigt, welches sich nahtlos in das Konsolendesign einfügen soll und am Ende nicht zu sehen sein wird. Nintendo begründet dies mit der Tatsache, dass viele ein DVD-Feature bei einer Spielekonsole selten bzw. gar nicht nutzen. Durch die Gegebenheit einer Hardware-Erweiterung werden die Herstellungskosten für die Konsole selbst niedrig gehalten und wir dürfen mit einem Preis von unter 250$ rechnen, der genaue Preis wird im September bekannt gegeben. Film-Puristen müssen für das DVD-Feature demnach ein paar Euros mehr bezahlen.
Für die Abwärtskompatibilität zum GameCube ist auf der Oberseite der Konsole eine Klappe angebracht. Dahinter verstecken sich 4 Anschlussbuchsen für GameCube-Pads und zwei Anschlüsse für GameCube-Memorycards.
Da Wii kein High Definition bieten wird, schließt man die Konsole wie üblich an den Fernseher an. Hierfür bietet Wii ein AV-Multi-Out für Komponenten-, Composite- oder dem S-Video-Signal. Zudem findet sich ein Anschluss für die Stromversorgung, einer für die Sensorbar, die mit den Remotes kommuniziert, sowie zwei USB 2.0-Anschlüsse (zum Beispiel für externe Festplatten) und einen SD-Speicherkartenslot (Vor allem zur Sicherung der Virtual-Console-Spiele).

Funktionen
Die Konsole bietet unterschiedliche Funktionen, die unter anderem durch die Systemsoftware bedingt sind. So ist im Gegensatz zum Nintendo DS der Opera Browser bereits vorinstalliert. Aufgrund der niedrigen Auflösung von Fernsehern werden spezielle Rendering-Methoden bei den Webseiten angewandt. Zur Eingabe kann eine USB-Tastatur oder eine Bildschirmtastatur genutzt werden. Zudem wird die Wii-Remote einen großen Teil der Navigation beim Surfen ausmachen.
Mit dem Feature „Virtual Console“ will Nintendo auch ältere Spieler begeistern. Hier werden alte Spiele (Zum Beispiel von SNES oder N64) zum Download angeboten, um sie auf Wii zu spielen. Doch dazu später im 3. Teil dieses Berichtes mehr.
Weitere Dinge behält sich Nintendo hier vor. So gab es seitens Satoru Iwata einst die Aussage, man werde bald sehen „wie Nintendo DS und Wii zusammenarbeiten werden“. Demnach könnte ein Nintendo DS als zusätzliches Eingabegerät genutzt werden, wie auch schon der GBA beim GameCube. Hier muss man aber einfach abwarten, was uns die Zukunft bringt.
Von L.Peterke
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Hardware:
Wii - Die Konsole
Hersteller
Nintendo
Preis
199,95 Euro
Release
November 2006
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