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WiiWare-Review von Mark Schäfer (mail) | 28.08.2010
Schon Anfang 2009 berichteten wir über Furry Legends, dem ersten WiiWare-Projekt der polnischen Entwickler von GameLion, führten ein Interview mit Lukasz Szczepanski, dem Produzenten des Spiels, und warteten lange auf die Veröffentlichung, denn aus dem geplanten Release im 3. Quartal 2009 wurde schließlich August 2010. Doch hat sich das Warten gelohnt?
Was weder der Name des Spiels noch die Beschreibung im Wii Shop-Kanal preisgeben, wird leider erst nach dem ersten Starten des Spiels im Titelscreen ersichtlich, der Untertitel „Chapter One“. Furry Legends soll nämlich in mehreren Episoden erscheinen und der zur Zeit verfügbare Teil bietet nur die ersten fünf Level der Geschichte, welche sich rund um die kleinen, pelzigen Wesen namens Furballs und die feindlichen Squaries dreht. Die Welt der Furballs, Furland, erschaffen von einem göttlichen Schöpfer, wurde von den bösen Squaries, würfelförmige Steine ohne Arme und Beine, eingenommen und der Spieler schlüpft nun in die Rolle des einzigen noch freien Furballs, um Furland vor seinem Schicksal zu bewahren und vor Lord Squarie zu schützen.

Das Spiel präsentiert sich dabei in schicken 2D-Levels, in denen Gegner bekämpft und Furballs gerettet werden und in denen sich die Geschichte des Spiels nach und nach entfaltet, beginnend bei der Erschaffung der Welt bis zum Konflikt zwischen Furballs und Squaries. Das Spiel nimmt sich dabei oft selbst nicht ernst und einige witzige Dialoge zwischen den Lebewesen in Furland verleiten zum Schmunzeln. Um diese Witze zu verstehen, sollten aber Englischkenntnisse vorhanden sein, denn Furry Legends kommt leider ohne deutsche Übersetzung daher. Eine deutsche Spielanleitung, in der auch schon viel zur Geschichte preisgegeben wird, macht das Spiel aber auch für Spieler, die kein Englisch sprechen, verständlich.
Der Furball lässt sich mittels Analogstick leicht durch die Level rollen während die Wii-Remote zum Springen, Aktivieren der Spezialfähigkeit und Tauschen der verschiedenen Furballs genutzt wird, welche in späteren Levels erst befreit werden müssen. Lediglich zum Angreifen hätte man sich eine bessere Alternative überlegen sollen. Attacken werden nämlich durch das gleichzeitige Drücken von Z, der Richtungsangabe mittels Analogstick und das Schütteln der Wii-Remote ausgeführt, ein System, das oftmals daneben geht und gerade bei mehreren Gegnern schnell mal ein Leben kosten kann, was aber aufgrund sehr vieler Checkpoints nicht allzu sehr ins Gewicht fällt.

Sobald man weitere Furballs befreit hat, schließen sich diese dem Trupp an und können jederzeit ohne Unterbrechung des Spiels getauscht werden. Durch mehrere Furballs stehen dem Spieler auch mehrere Spezialfähigkeiten zur Verfügung. So ist der erste Furball in der Lage, einen Turbo einzusetzen, um beispielsweise steile Wände hochzurollen. Der zweite Furball kann die Zeit verlangsamen, um so gefährliche Hindernisse in Zeitlupe besser überwinden zu können. Der dritte Furball hingegen setzt auf Power, ist stärker als die anderen beiden und kann dicke Steinwände zertrümmern. Bei jedem Einsatz einer Spezialfähigkeit reduziert sich aber eine dafür vorgesehene Energieleiste, die sich nur durch das Aufsammeln roter Beeren, die aber genügend vorhanden sind, wieder auffüllen lässt. Ähnlich verhält es sich mit den Angriffen. Eine Ausdauerleiste lässt ohne Pause maximal drei Angriffe zu, füllt sich anschließend aber recht schnell automatisch. Der Schwierigkeitsgrad hält sich dabei in Grenzen. Zwar verliert man in den Levels öfter mal ein Leben durch Kämpfe oder Hindernisse wie Stacheln im Boden, durch die zahlreichen Checkpoints und mehreren zusätzlichen Leben, die man durch das Einsammeln von Kristallen erhält, schließt man die Level in der Regel aber schon im ersten Versuch ab. Auch die Rätsel im Spiel sind alle sehr leicht durchschaut und beschränken sich meist darauf, einen oder mehrere Steine auf Schalter zu rollen, um ein verschlossenes Tor zu öffnen. Das schlägt sich leider auch negativ auf die Spielzeit aus: Nach nur rund zwei Stunden sind alle fünf Level beendet und die Geschichte endet vorerst. Wer mag, kann sich anschließend erneut in die Level stürzen und sämtliche Kristalle sammeln, um ein alternatives Ende zu sehen. Ein fader Beigeschmack, 10 Euro für ein so kurzes Spiel ausgegeben zu haben, bleibt aber trotzdem.
Fazit: Furry Legends ist keinesfalls ein schlechtes Spiel. Während des Spielens wird man gut unterhalten und bekommt auf interessante Art und Weise eine schöne Geschichte rund um die Furballs erzählt, die jedoch nach zwei Stunden vorerst zu Ende erzählt ist. Für 1.000 Wii Points bietet das Spiel daher leider zu wenig. Einer höheren Wertung hätte bei mehr Levels oder zumindest geringerem Preis nichts entgegen gestanden.
Von Mark Schäfer
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WiiWare Review: Furry Legends
Hersteller GameLion
Genre Platformer
Spieler 1
Schwierigkeit Leicht
Speicherbedarf 258 Blöcke
Kosten 1000 WiiPoints
Nutzbare Controller · Wii Remote & Nunchuk
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