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ArtStyle - Penta Tentacles
WiiWare-Review von Tim Herrmann (mail) | 10.06.2010

ArtStyle – das ist nicht mehr als ein Konzept, eine simple Idee in schicker Verpackung. Und es ist eines von Nintendos wichtigsten Erfolgskonzepten für WiiWare. Keine neuen 2D-Marios, keine Wiederbelebungen von Kid Icarus wollte Nintendo auf seinem Download-Service, stattdessen innovative Kurzideen. Dazu gab es zunächst Spiele wie ArtStyle – Rotohex oder ArtStyle – Cubello, die allesamt auf bereits bestehenden Konzepten der bitgenerations-Reihe auf dem GameBoy Advance basierten. In Europa erschien nun mit ArtStyle – Penta Tentacles eine ganz neue Entwicklung. Und wir klären, ob sie die 600 Punkte wert ist.

Fünf klebrige Tentakel
Ein Review zu ArtStyle – Penta Tentacles muss nicht lang sein. Im Prinzip könnte es nur aus folgendem Satz bestehen und dann in den Archiven verschwinden: Ihr dreht ein kleines Tentakelwesen in der Ursuppe, und fügt den verschiedenfarbigen Tentakeln bunte Partikel hinzu, bis sie lang genug sind und das Level beendet ist. Das war’s.

Gespielt wird mit quer gehaltener Wii-Fernbedienung. Das Steuerkreuz lenkt den Primitivorganismus über die Ebene, der Zwei-Knopf lässt ihn im Uhrzeigersinn, der Eins-Knopf gegen den Uhrzeigersinn rotieren. Und so läuft das Spiel: Am Anfang ist alles noch ganz einfach, denn da sollt ihr lediglich mit zwei Tentakeln durch die Gegend wabbeln. Schwieriger wird es allerdings, wenn fünf verschiedene Tentakel in der Gegend herumwabern und man nur eine bestimmte Farbe berühren möchte.



Kommt nämlich zum Beispiel ein blauer Tentakel mit einem roten Partikel in Kontakt und hat dieser blaue Tentakel noch nicht die geforderte Länge erreicht (wodurch er unzerstörbar wird), so reißen alle Partikel ab, die hinter der Berührstelle liegen. So wird es recht schnell ziemlich knifflig, nur das einzusammeln, was man auch wirklich am Tentakel kleben haben möchte. Und mit jeder fehlerhaften Berührung nimmt das Tentakelwesen Schaden, sind alle Leben aufgebraucht, bedeutet das den gefürchteten Game-Over-Bildschirm.

Ein paar kleine Extratentakel
ArtStyle – Penta Tentacles kostet 600 Punkte und bietet auch eine dementsprechende Anzahl an Inhalten. Wer epische Story-Modi mit Zwischensequenzen und komplexer Charakterentwicklung des primitiven Tentakel-Etwas erwartet, wird enttäuscht. Er bekommt lediglich vier Mal fünf Level (je fünf pro Tentakelanzahl), in denen die Aufgabe immer lautet, jeden Tentakel zu einer bestimmten Länge zu bringen.

Abwechslung bringen in den Levels dabei nur der in Pastellfarben gehaltene Hintergrund und die akustische Gestaltung. In den späteren Levels werden die kleinen Plankton-Partikelchen ein wenig aggressiver und verfolgen euch sogar manchmal gezielt. Außerdem gibt es abseits der zwanzig Levels einen Endlos-Modus, der euch Tentakelpartikel ohne Ende sammeln lässt und dadurch mit der Zeit immer kniffliger und herausfordernder wird.

Neben den kleinen Farbpartikeln, die es aufzusammeln gilt, gibt es auch noch Extraleben und ein spezielles Extra, das euer Tentakelwesen für kurze Zeit unbesiegbar macht und es alles aufsammeln lässt, was ihm vor die glibschigen Fangarme kommt. Zum Aktivieren müsst ihr allerdings erst einmal wild rotieren, ohne dabei irgendetwas zu berühren, was nicht immer einfach ist.



Tentakel mit Stil
Seinem Namen macht ArtStyle – Penta Tentacles nicht nur wegen der Tentakel alle Ehre, auch der Teil „ArtStyle“ wurde wieder groß geschrieben. Das Spiel hat einfach Stil. Jeder Tastendruck bringt einen bestimmten Ton mit sich und so wird das Rotieren und Bewegen des Tentakelwesens in den Levels und sogar das Navigieren durch trockene Menüs schnell zum kleinen Orchester. Als Grunduntermalung dienen meist dunkle, fast steinzeitlich anmutende Trommelrhythmen, die wunderbar zum Geschehen in der Ursuppe passen.

Der optische Stil ist simpel, aber stringent, effektreich, schnörkellos und sauber, die Menüführung so einfach und eingängig, wie es nur geht.

Fazit:
Für 600 Punkte macht man mit ArtStyle – Penta Tentacles rein gar nichts falsch. Das Konzept ist genial und fordernd, sieht toll aus und ist innerhalb von 30 Sekunden komplett verstanden. Zwar hat man auch schon nach ca. einer Stunde alles gesehen und in jeder Tentakelkonstellation gespielt, das Konzept ist aber so gut, dass man es gerne auch danach noch im Endlosmodus anpackt. Die optische und akustische Präsentation sind wie immer überlegen gut, was das simple Konzept perfekt untermalt. Wie gerne man solche kurzen, schnell „durchgespielten“, aber eingängigen Konzepte mag, hängt nun vom individuellen Geschmack ab, eine mehr als ordentliche Entwicklung ist ArtStyle – Penta Tentacles aber allemal.

Von Tim Herrmann
WiiX Wertung: 8/ 10



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