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Gradius
Retro Review von B. von Klitzing () | 13.07.2007

Die beiden großen alten Damen der Horizontal-Shooter (R-Type und Gradius) landeten vor kurzem auf der PS2 ihr Finale, doch Wii-Besitzer können per Virtual Console jetzt die Anfänge erneut aufleben lassen.

Gradius wäre vom Grundprinzip her ein Shooter, wie es mittlerweile unzählige gibt, wäre da nicht das immer noch einzigartige Waffensystem (abgesehen von der hauseigenen Parodie mit dem sinnigen Namen Parodius). Zerstörte Gegnerformationen oder einzelne rote Feinde hinterlassen Power-Ups, die eine Leiste am unteren Bildschirmrand um je einen Punkt wachsen lassen. Ein Druck auf B „investiert“ quasi die aktuellen Punkte in das Raumschifftuning, das in der Leiste aktuell hervorgehoben ist. Ein einzelner Punkt etwa beschleunigt das Schiff, vier geben einen starken Laser und bei sechs lockt ein Schutzschild. Dies mag zwar eine gewisse Abwechslung zu anderen Genrevertretern darstellen und auf spielerische Freiheit hoffen lassen, doch leider ist eben diese Freiheit in der Spielpraxis doch eher stark limitiert, da nur eine Reihenfolge (mit kleinen Abweichungen) wirklich sinnvoll ist und der Doppelschuss dagegen praktisch sinnlos ist. Eines der größten Probleme aller Gradius-Teile bei diesem Konzept: Wer einmal stirbt, sieht sämtliche Modifikationen des Raumschiffs ins All entschwinden, so dass eine schwache, langsame Vic Viper verzweifelt versucht, wieder halbwegs kampfstark zu werden, was eine Unsumme an Powerups nötig macht, die wiederum extrem schwierig zu ergattern sind, da das Raumschiff eben nicht kampfstark ist.

Dieser Teufelskreis macht noch stärker als bei anderen Shootern ein Auswendiglernen der Levels unabdingbar. Einfache Reflexe reichen hier nur selten, zumal urplötzlich Gegner von hinten in das Bild fliegen oder laufen können. Wer einmal stirbt kommt nur schwer wieder auf die Beine und wird auch mangels Continues kaum alle sieben Levels oder gar den Second Loop sehen. Hier hilft auch der (unter älteren Semestern) berühmte Konami-Cheat nicht. Unglücklicherweise, muss man sagen, denn auch wenn Gradius bis auf die legendäre Osterinsel-Stage nicht gerade vor Abwechslung strotzt und stellenweise aufgrund von plötzlich schießenden Gegnern arg frustrierend sein kann, so merkt man dem Titel doch an, dass sich die Konami-Mannen beim Design Gedanken gemacht haben: Die Gegnerformationen sind gut abgestimmt und kleine, nette Secrets wie Punkte-Boosts und Level-Warps geben dem Spiel Charme.

Fazit:
Gradius ist weder allzu hübsch anzusehen (was angesichts der stets flüssigen Bildrate verschmerzbar ist), noch bietet es aus heutiger Sicht einen ernsthaften Vorteil gegenüber den meisten anderen Shootern oder kann Zocker aller Klassen ansprechen. Doch Gradius ist beileibe kein schlechter Titel. Wenn es unbedingt ein Horizontal-Shooter sein muss, lohnen sich die 500 Punkte nach dem Kauf von R-Type III, das deutlich die bessere Wahl darstellt. Ansonsten sollte man vielleicht auch einmal einen Blick auf die zahlreichen Vertical-Shooter der VC werfen.

Von B. von Klitzing
WiiX Wertung:



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