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King of the Monsters
Retro-Review von Burkhart von Klitzing () | 28.09.2008

Wieder einmal vermag es Nintendo, oder vielmehr D4 Enterprises, eine Lücke im VC-Sortiment zu schließen, denn auch wenn es anders wirken mag – und oft anders gespielt wird, doch dazu später mehr – ist King of the Monsters ein Wrestlingspiel und bis auf Nintendos eigenes Pro Wrestling (NES) dürfte es auch auf absehbare Zeit der einzige Titel dieser Art sein, wenn man von dem sicher früher oder später kommenden King of the Monsters 2 absieht. Somit wird gleichzeitig die Durststrecke für Kaijuu-Fans beendet. Erhielt die vorige Konsolengeneration noch einige nette Vertreter der Riesenmonster-Kloppereien rund um Godzilla und seine diversen Plagiate, sah es auf Wii, PS3 und XBox 360 nicht zuletzt dank des schwachen Godzilla Unleashed bislang mau aus.

Sechs Monster prügeln sich in sechs japanischen Städten die Lebensenergie aus dem Leib. Riesenechse, Schlammkreatur und der lächerliche Superhelden-Verschnitt stehen sich dabei nicht wie von Prügelspielen gewohnt auf einer Ebene gegenüber, sondern bewegen sich frei in einem von Elektrozäunen eingerahmten rechtwinkligen Areal, ähnlich Titeln wie Streets of Rage. Ziel ist es Wrestling-typisch den Feind zu schwächen, bis er schlussendlich für drei Sekunden gepinnt werden kann. Andere Siegmöglichkeiten wie Submissions fielen der Simplizitäts-Schere zum Opfer. Mit drei Tasten (wo ist die vierte?) lassen sich einige unterschiedliche Moves ausführen, die etwas Tiefgang versprechen: Schlag, Tritt, Sprung und Griffe sind dabei leider größtenteils nutzlos, beziehungsweise gar zu risikoreich, da sich der Ausgang eines Griffduells nicht nachvollziehbar beeinflussen lässt; meist gewinnt schlicht der Computergegner. So bleiben im alltäglichen Einsatz die aufladbare Distanzattacke und insbesondere der Sprintangriff, der der unfairen CPU noch am ehesten gewachsen ist.

Zusätzlich bieten sich umherschwirrende Zeppeline, zerbröselnde Hochhäuser und Wahrzeichen und vieles mehr in den liebevoll gestalteten Städten zur kämpferischen Zweckentfremdung ein. Unglückliche Züge fahren genau unter euren Sprunglandeplatz, Panzer rücken an; stets passiert etwas, wodurch das Austoben als Monster enorm aufgewertet wird. Ebenfalls gelungen: Neben Standardkämpfen zwischen CPU und Spieler oder zwei menschlichen Freunden steht ein Koop-Modus zur Wahl, in dem sich zwei Spieler gegen zwei KI-Monster verbünden. Die Unfairness im Grappling-System bleibt, dafür steigen der Chaos- und Zerstörungsfaktor merklich (positiv) an. Wer sich partout nicht mit dem hohen Schwierigkeitsgrad anfreunden mag, freut sich vielleicht über die großzügige Continue-Funktion, die das Heldenmonster beliebig oft an Ort und Stelle mit voller Gesundheit auferweckt. Ansonsten bleibt der reguläre Zweispielermodus. Hier wirkt sich Buttongehämmer endlich merkbar auf Griffe aus. Im Gegensatz zur vorliegenden Neo Geo-Version, bietet King of the Monsters auf Mega Drive und SNES übrigens variable Schwierigkeitsgrade, dafür fehlen zwei Recken im Aufgebot und die Technik fiel Hardware-bedingt wesentlich schwächer aus.

Fazit:
Als Wrestlingspiel müsste ich SNKs Monstertournee gehörig abwatschen, schließlich steht und fällt das Genre oftmals mit seinem Grappling-System…das hier außerhalb von rein menschlichen Duellen komplett versagt und auch sonst äußerst simpel geriet. Die rettende Hand ist das herrlich schadenfroh umgesetzte Gefühl, mit einer turmhohen Kreatur belebte Städte zu terrorisieren. Zudem ist der Koop-Modus immer wieder unterhaltsam, sofern man sich an dem mangelnden Tiefgang nicht stört und mehr auf der Suche nach einem kleinen, schnellen Zock ist.

Von Burkhart von Klitzing
WiiX Wertung:



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