Unser Netzwerk: NintendoWiiX.net | GameCubeX.net | PlanetDS.de | NintendoWiiX Forum
The Last Ninja
Retro Review von B. von Klitzing () | 11.08.2008

Eine Ninja-Franchise, die zum Großteil auf dem C64 existierte und nicht nur noch heute viele Fans hat, sondern für viele zu den besten Spielen des Heimcomputers gehört? Eine Serie, die dennoch weitestgehend unbekannt ist? Genau für solche Fälle wurde die Virtual Console ersonnen. System 3s Ninja-Mär nahm ihren Anfang 1987 und wurde neben zwei Sequels auch mit diversen Ports und einem Remake bedacht, bevor es lange ruhig wurde, bis nun der VC-Release folgte.

Armakunis Ninja-Kameraden sind den Vasallen des bösen Shogun Kunitoki zum Opfer gefallen, wodurch das Ziel ziemlich klar vorgegeben ist: Den Herrscher aufspüren und Rache an ihm üben. Zu diesem Zweck marschiert unser Held durch sechs Levels, die in jeweils 15 bis 27 einzelne Screens unterteilt sind und aus einer für die Hardware mehr als ansehnlichen isometrischen Perspektive präsentiert werden. Ob lauschige Parkanlagen, schroffe Bergabhänge oder pompös eingerichteter Palast: Für das verwöhnte Auge junger Zocker mag das Geschehen nicht sonderlich beeindruckend aussehen, gemessen an anderen C64-Spielen tut es das aber allemal. Kirschblütenbäume, sanft vorbei flatternde Vögel, sprudelnde Fontänen und vieles mehr locken zur verträumten Erkundung der Umgebungen. Zu Beginn erscheinen diese auch noch einladend ausladend, was sich leider schnell relativiert; tatsächlich sind die Areale eher linear, bieten jedoch die Möglichkeit, wichtige Items zu übersehen und so eventuell einen Neustart in Level eins unumgänglich zu machen. Das nervt ungemein, schaut euch also besser sorgsam um und nimmt alles mit, was nicht niet- und nagelfest ist.

So sammeln sich im Inventar neben Bambusstöcken, Nunchuks, Katana, Rauchbomben und Shuriken auch weniger martialische Dinge wie Rosen, Energie-spendende Äpfel oder Schlüssel, mit deren Hilfe sich Tore öffnen und Flammenfallen überwinden lassen. Schwieriger zu überwinden als die simplen Rätsel sind die Sprungpassagen. Nicht zuletzt die Iso-Ansicht erweist sich wieder einmal als Stolperstein bei Hüpfern über Trittsteine in tödlichen Bächlein. Die etwas hakelige Steuerung leistet ihr übriges, besonders auf der Wii-Remote ohne Analogstick. Kämpfe gegen die gleichförmigen Gegner fallen nicht allzu variantenreich aus, dafür aber spannend, denn Lebensenergie ist knapp; sogar so knapp, dass man es sich nicht erlauben kann, jeden Feind niederzustrecken. Geschicktes Umgehen und wildes Umherspringen sind oft die bessere Alternative. Fällt die Entscheidung doch für ein Duell, so endet es meist in stumpfem Knöpfchendrücken, bis der Gegenüber schließlich zu Boden geht, oder eventuell auch Armakuni. Eine besondere Erwähnung gebührt noch der Musik. Was hier aus dem alten Brotkasten geholt wurde ist sensationell und treibt zu jeder Zeit hervorragend an; nur Zocker mit extremer Fiep-Antipathie dürften angesichts so manch typischem C64-Klang zurückschrecken.

Fazit:
Spielerisch ist heute kaum nachvollziehbar, dass The Last Ninja zu den meistgelobten C64-Titeln gehört, zu simpel sind sowohl Rätsel als auch Kämpfe, zu frickelig fiel die Steuerung aus und zu kurz ist das Abenteuer für jemanden, der weiß, was zu tun ist. Zumindest fügen sich aber alle Elemente zu einem interessanten Cocktail zusammen, der von der Liebe für Augen- und Ohrschmeichler zusammengehalten wird. Musik und Grafik sind natürlich kaum noch als technisch herausragend zu bezeichnen, aber als VC-Spieler sollte man eh ein Faible für Retro-Stil haben und genau der trieft hier aus jeder Spielminute, wenn ignorierte Feinde überraschend Seppuku begehen und Buddhastatuen zum Gebet einladen.

Von B. von Klitzing
WiiX Wertung:



© Copyright GameCube X / Nintendo Wii X 2001 - 2009 | All rights reserved


Spiele tauschen? Hier klicken!