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Silent Debuggers
Retro Review von B. von Klitzing () | 31.07.2008

Heute wollen wir uns einem Shooter auf der PC Engine widmen, der – hey, wer hat da laut gestöhnt? NECs Konsole mag der Virtual Console schon so manchen Vertical und Horizontal Shooter eingebracht haben; eine Art von Shooter fehlte noch auf dem Download Service der Wii. Auch wenn Operation Wolf den Gegnerbeschuss aus der Egoperspektive bereits zelebrierte (oder eher zugrunde richtete) und Shining in the Darkness, sowie Double Dungeons selbstständige Bewegungen aus eben jener Perspektive erlaubten, so stellt Silent Debuggers den bislang einzigen Egoshooter dar…wenn auch nicht reinrassig.

Die Einführung fesselt bereits gebannt ans Pad. Begleitet von einem fantastischen, elektronischen Soundtrack bricht der gesichtslose Held mit einem Kameraden in eine verlassene Raumstation auf. Allerdings ist sie nicht freiwillig verlassen worden. Wie sich schnell herausstellt, geschah vor einiger Zeit ein Unfall und seitdem streifen Monster durch die leeren Gänge, in denen sich nun wiederum die beiden Silent Debuggers (im Prinzip Abenteurer oder Söldner) auf der Suche nach wertvollen Überbleibseln austoben. Die Musik tritt daraufhin in Hintergrund, sobald das eigentliche Spiel startet. Nach der Wahl verschiedener Waffen finden wir uns in einem zunächst noch sicheren Bereich der Station wieder. Während unser Freund im Computerraum Platz nimmt, von wo aus er uns gelegentlich mit Informationen beliefert, machen wir uns auf den Weg, die erste Ebene von feindlich gesonnenen Kreaturen zu säubern.

Abseits der ohnehin nicht sonderlich tiefgreifenden Waffenwahl ist das Spielprinzip ziemlich eingeschränkt. Freie Bewegungen, Umschauen und Zielen sind unmöglich, stattdessen sind sämtliche Gebiete in enge Tunnel und Einzelfelder eingeteilt. Der Spieler zieht von Feld zu Feld ähnlich den oben genannten Dungeon Crawlern. Die wenigen unterschiedlichen Gegnerarten streifen recht planlos durch die Gänge und beherrschen normalerweise nur entweder Flucht oder direkten Angriff, später bewegen sie sich aber auch mal in den inneren Zirkel, der wichtige Einrichtungen wie den Lichtgenerator oder Waffenregeneratoren beherbergt. Feuergefechte gestalten sich äußerst simpel: Seht ihr eine Kreatur, drückt ihr auf den Feuerknopf und schon prasseln die Geschosse direkt auf das Ziel. Batterien dienen sowohl den Waffen als Energielieferant, als auch als Lebensenergie. Gelegentliche Touren zurück zum Computerraum sind nötig um nicht plötzlich energielos dazustehen. Die große Stärke von Silent Debuggers ist nicht das Gameplay. Was zum Weiterspielen (oder auch manchmal genau zum Gegenteil) verleitet, ist die Atmosphäre. Es ist erstaunlich, wie viel Anspannung und Angst aus der schwachen Hardware geholt werden konnten. Sensoren schlagen plötzlich an, obwohl alles ruhig scheint. Einige Schritte weiter bemerken wir dann doch einen Feind von links. Laut kreischend stürmt er auf uns zu, aber wir ziehen schneller. Erneute Stille…und im Hintergrund tickt der erbarmungslose Countdown, der uns nach dem ersten Level nur 100 Minuten für den Rest der Erkundungstour lässt.

Fazit:
Style over Gamplay. Wem diese Maxime schon bei Killer 7 oder Lumines sauer aufstieß, der wird mit Silent Debuggers keine Freude haben. Das Gameplay ist ähnlich flach wie meine Lieblingswitze, dafür erzeugt Data East eine klaustrophobische, beklemmende Atmosphäre, die ihresgleichen sucht.

Von B. von Klitzing
WiiX Wertung:



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