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Neutopia
Retro Review von B. von Klitzing () | 09.07.2008

Ah, was haben wir denn hier Schönes zum testen? Hoppla, sollte mir etwa ein Zelda-Spiel gänzlich unbekannt sein? Halt, nein, der Held ist braunhaarig und trägt keine Mütze. Andererseits: In Wind Waker läuft Link auch einige Zeit ohne Mütze umher und wir haben ja bereits gelernt, dass es verschiedene Links gibt. Warum sollte nicht einer von denen auch mal dunkles Haar in die Wiege gelegt bekommen haben?

Spaß beiseite: Dieser Artikel beschäftigt sich mit Hudsons Neutopia auf der PC Engine, dem mehr als nur gewisse Ähnlichkeiten zu Zelda nicht abzusprechen sind, was nicht per se verkehrt sein muss, schließlich existieren mehr als genug Action-Adventures, die auf die eine oder andere Art versuchten, in die Fußstapfen des Spitzohrs aus dem Hause Nintendo zu treten, jedoch kaum ein Spiel in der Machart des Ur-Zeldas. Selbst die direkten Nachfolger entfernten sich mitunter deutlich von der Formel des Erstlings: Die große Welt kommt ohne Städte aus. Stattdessen sind in den weitläufigen Arealen zig NPCs in Höhlen und Gebäuden mehr oder weniger gut versteckt – akribisches Absuchen der Abschnitte offenbart Geheimnis um Geheimnis. So auch bei Neutopia. Anstelle einer einzigen großen Welt bereist Held Jazeta vier Themenwelten (etwa Feuer oder Wasser) à zwei Dungeons und die einzelnen Welten sind etwas linearer als bei Zelda I (insbesondere der Dungeon-aufzeigende Kompass hilft enorm), Entdeckerfreiraum ist dennoch in Hülle und Fülle vorhanden. Besiegt alle Gegner eines Bildschirms, schiebt einen Felsen zur Seite, sprengt eine Wand, fackelt einen Baum ab und schon offenbart sich ein alter Mann in einer Höhle. Da kullern Tränen der Nostalgie bei Zelda-Fans.

Auch sonst borgt sich Neutopia einiges beim großen Vorbild: Sämtliche Areale sind in einzelne Screens unterteilt, Schwerthiebe lassen sich nur in vier Richtungen ausführen, die acht Dungeons sind kampflastig, bieten aber auch etwas leichte Rätselkost und verfügen über eine Automap. Einige Elemente helfen Neutopia dann aber auch zu etwas Differenzierung: Ein Feuerstab erweist sich schnell als bessere Waffe als das mickrige Schwert, Höhlen sind nicht so abstrus versteckt wie beim Nintendo-Werk, einige wenige eigene Items fanden den Weg ins Spiel. Der nennenswerteste Unterschied zu Zelda I ist indes die Optik. Die Ländereien kommen ähnlich leer und etwas trist daher, dafür erstrahlen die Objekte, die vorhanden sind, in wesentlich mehr Glanz als es das NES je geschafft hätte. Für einen Vergleich mit Zelda III herrscht dagegen wiederum zu viel Leere. So lässt sich die Grafik am ehesten mit dem Zelda I Remake auf dem Satellaview vergleichen.

Fazit:
Den Vergleich mit Zelda III, Landstalker oder Story of Thor hält Neutopia aufgrund der mangelnden Komplexität nicht ganz stand. Ebenso zieht es gegen Zelda I den Kürzeren, da der Entdeckerfreiraum stellenweise zu eingeschränkt ist, was so mancher allerdings auch als Vorteil ansehen mag. So oder so bleibt ein gelungenes Action-Adventure, das wundervoll in die Zeiten zurückversetzt, in denen Spieler keine gemütlichen Städtetouren als Unterbrechung der Action brauchten.

Von B. von Klitzing
WiiX Wertung:



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