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Retro Review von B. von Klitzing () | 09.07.2008
Bescheidenheit ist eine Tugend. Bei den Rennspielen hat sich das wohl bislang nicht herumgesprochen, oder wie ist es zu erklären, dass die Virtual Console bislang lediglich dreidimensionale Rennboliden (auf dem N64) begrüßen durfte, sowie mit F-Zero zumindest einen Racer, der zwar zweidimensional ist, aber die dritte Dimension per Mode 7 vorgaukelt und sich somit scheinbar seiner Wurzeln schämt, ähnlich Excitebike, das sich eher wie ein Geschicklichkeitsspiel gibt. Ein reiner 2D-Rennspaß fehlt im Sortiment noch gänzlich. Wirklich gänzlich? Nein, ein unscheinbarer Titel trägt bereits seit Januar 2007 stolz die schwarz-weiße Karo-Fahne der bescheidenen Rennspiele hoch: Moto Roader.
In satten sieben Meisterschaften à sieben Strecken duellieren sich fünf Autos aus einer tristen, detailarmen Vogelperspektive. Ansehnliche Streckendetails sollte besser niemand erwarten, das Highlight bilden bereits die gelegentlichen Eisflächen. Bei den kantigen, animationslosen Boliden sieht es im wahrsten Sinne des Wortes kaum besser aus, bis auf die netten Staubwolken. Der Sound ist gar noch schlimmer, da fast nichtexistent. Spielerisch hat Moto Roader mehr unter der Haube. Die Prämisse erscheint trotz der realistischeren Strecken wie Micro Machines: Wer bei den Rennen droht, hinten aus dem Bildschirm herauszufallen, wird ein Stück nach vorne teleportiert; das Rennen wird dabei jedoch nicht unterbrochen und es werden keine Punkte zwischen den Spielern transferiert.
Stattdessen verliert der betroffene Fahrer etwas (von dem reichlich vorhandenen) Benzin. Ist das einmal aufgebraucht, droht das Game Over. Je nach Platzierung zum Ende eines Rennens winken nicht nur Punkte für die Gesamtwertung, sondern auch harte Dollar, die im Tuningshop gegen neue Reifen, Motoren oder auch kleine Nicklichkeiten wie Granaten und Turbos eingetauscht werden. Hier lässt sich netterweise auch kostenlos die Steuerung einstellen: Erfolgt sie aus der Perspektive des Autos oder aus der des Spielers vor der Mattscheibe? Im Einzelspieler ist Moto Roader schnell ausgereizt, dafür entschädigt der Mehrspielerpart für bis zu fünf Spieler. Hier locken immer wieder kleine Partien zwischendurch und Flüche über erneute Granatentreffer.
Fazit:
Geisterfahrer und alle anderen, die gerne alleine rasen, schauen sich besser anderweitig um. Gesellige Spieler, mit zumindest einem Rennspiel-affinen Freund hingegen werden für 600 Punkte prima unterhalten.
Von B. von Klitzing
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Retro Review:
Moto Roader
Hersteller
Hudson Soft
Erscheinungsjahr
1989
Genre
Rennspiel
Spieler
1-5
Nutzbare Controller
· Wii-Remote
· Classic Controller
· Gamecube Controller
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