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Retro Review von B. von Klitzing () | 09.07.2008
Zum nunmehr vierten Mal steht eine Stunde im Fach der Wonder Boy-Onomastik (Namenkunde) an. Soviel vorweg: Es wird leicht kurios, dafür aber nicht so verworren wie sonst, denn zum einen ist die Zählung bis Wonder Boy III: Monster Lair noch logisch nachvollziehbar (etwas später folgte Wonder Boy III: Dragon’s Trap) und zum anderen kommt der Jüngling diesmal um dauernde Neubenennungen herum. Ursprünglich in der Spielhalle als WB III: Monster Lair von Sega veröffentlicht, fand er nämlich zunächst in Japan unter selbigem Namen den Weg auf die PC Engine Duo. Selbst Wonder Boy blieb im Titel erhalten, anders als bei Bikkuriman World, Dragon’s Curse, The Dynastic Hero und Adventure Island. Der US-Release schließlich bekam den Zusatz „Wonder Boy“ wieder aberkannt; übrig blieb also Monster Lair. Ein Jahr später folgte denn noch ein technisch schwächerer Port für das Mega Drive (das US Genesis blieb außen vor) mit dem vollständigen Original-Namen.
Auch spielerisch hebt sich Monster Lair stark von den anderen Serienteilen ab, orientiert sich aber am ehesten noch an dem Ur-Wonder Boy. Statt wie die Monster World-Episoden 2D-Action-RPG-Kost zu bieten, liegt der Fokus gänzlich auf Action und Geschicklichkeit. Wahlweise alleine als Adam oder noch mit einem Mitspieler, der die Rolle Lauras übernimmt, liegen satte 14 Levels zwischen der beschaulichen Küstengegend des Anfangs und dem ebenso mächtigen wie knuddligen Endboss zum Schluss des Spiels. Damit ist Monster Lair der einzige Auftritt Wonder Boys, der zwei Spieler simultan erlaubt. Ein dickes Plus. Von der technischen Seite lässt sich das leider nur schwerlich behaupten. Die Optik ist farbenfroh, wirkt mit ihrer Detailarmut jedoch etwas lieblos. Kein Wunder, schließlich hat das Arcade-Original bereits 20 Jahre auf dem Buckel. Die Soundeffekte sind auf einem ähnlich minimalistischen Niveau, immerhin schwingt die Musik passend-fröhlich mit, ohne zu nerven.
Die 14 Abschnitte unterteilen sich in je zwei ziemlich unterschiedliche Stages. Zunächst steht jedes Mal eine Mischung aus arcadigem Plattformer (à la Wonder Boy) und Shooter an. Während der Screen automatisch nach rechts scrollt, springt der Held und gegebenenfalls seine Mitspielerin über Abgründe, Stolpersteine und bewegliche Plattformen, und feuert per Schwert Projektile auf Feinde, die eigentlich viel zu süß aussehen um als Bedrohung durchzugehen. Unterwegs warten Extrawaffen wie ein Streuschuss oder ein Bohrschuss, sowie Feen, die Unverwundbarkeit spendieren und Früchte die (Wonder Boy lässt erneut grüßen) den stetig abnehmenden Energiebalken auffüllen. Die zweite Hälfte der Levels wiederum spielt sich wie ein klassischer, wenn auch arg simpler, Hori-Shooter. Adam und Laura nehmen Platz auf Drachen, die die beiden durch einen monotonen Tunnel ohne jegliche Objekte, abseits der etwas uninspirierten Feinde, fliegen. An dessen Ende wartet zumindest ein ansehnlicher Boss. Das gesamte Abenteuer richtet sich eher an unerfahrene Spieler. Bis auf die eine oder andere haarige Hüpfpassage sollte niemand ernsthafte Probleme bekommen.
Fazit:
Ohne Frage: Die Hüpfabschnitte erreichen nicht die Klasse des Ur-Wonder Boy oder gar der Ikonen Mario oder Sonic und ebenso sind die Shooter-Abschnitte bei weitem keine ernsthafte Konkurrenz für Gley Lancer und Lords of Thunder. Das muss aber auch keines der beiden Elemente, denn auch so bleibt eine originelle Mixtur, die für einige Zeit sehr schön unterhält und gerade mit einem Mitspieler immer mal wieder zu einer neuen Runde einlädt.
Von B. von Klitzing
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Retro Review:
Monster Lair
Hersteller
Hudson Soft
Erscheinungsjahr
1990
Genre
Action/Shooter
Spieler
1-2
Nutzbare Controller
· Wii-Remote
· Classic Controller
· Gamecube Controller
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