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Legend of Hero Tonma
Retro Review von B. von Klitzing () | 09.07.2008

Was wie eine weitere Wonder Boy-Umsetzung für die PC Engine klingt, entpuppt sich als eigenständiger Titel der Shooter- und Actionexperten Irem (R-Type), der sich einige Elemente vom hauseigenen Ninja Spirit (ebenfalls auf der VC erhältlich) borgt. Die PC Engine-Fassung ist der einzige Heimport des Arcade-Originals. Ein geplanter NES-Port wurde eingestampft.

Die Story ist ähnlich schnell abgehakt wie der Rest des Spiels (dazu später mehr): Tonma – oder auch gerne mal Tommy, wie es die herrlich abstruse Übersetzung des gesamten Spiels dem Spieler weismachen möchte – zieht aus, eine entführte Prinzessin zu retten. Dabei stehen ihm sieben Level voller Feinde und je einem Boss im Weg, die er per Sprung auf den Kopf kurz betäubt, aber vor allem per Fernangriff zumeist mit einem einzigen Treffer dauerhaft ausschaltet. So rennt Tonma mit Dauerfeuer und minimalen Geschicklichkeitseinlagen meist von links nach rechts, manchmal auch von unten nach oben und gelegentlich in alle Richtungen, erwehrt sich seiner Haut trotz zahlreicher Feinde bei einer stets flüssigen Bildrate und sammelt neben Punktespendern auch diverse Upgrades ein. Diese sind beispielsweise nötig um weitere Items zu erreichen (sprengen automatisch Blöcke in der Nähe), generell voranzukommen oder das Arsenal aufzuwerten. Zielfernschüsse und Bomben sind durchaus nützlich, streitbarer wird es bei einem wellenförmigen Schuss, der gerne auch mal am Ziel vorbei geht.

Optisch macht Legend of Hero Tonma einen guten Eindruck. Die meisten Hintergründe sind etwas trist, dafür glänzen Charaktere durch Einfallsreichtum und knallige Farben. Der Sound geht in Ordnung; mehr nicht. Von dem Schwierigkeitsgrad lässt sich das kaum behaupten. Zu Beginn sind viele Abschnitte schlicht frustrierend: Bosse schnellen urplötzlich hervor, Feinde prasseln von allen Richtungen herab, Gegner feuern ihr Blasrohr ab, sobald man in ihrem Sichtfeld ist. Der sofortige Tod bei einem Treffer und der Verlust sämtlicher Upgrades nach einem Ableben helfen kaum weiter. Auf der anderen Seite wird das Spiel immens einfach, sobald man sich etwas mehr mit der Steuerung, den Bewegungsmustern der Knuddelgegner und dem Levelaufbau auseinandergesetzt hat. Fortan pflügt Tonma wild ballernd durch die Level, ohne, dass selbst einer der Bosse auch nur den Hauch einer Chance auf Gegenwehr hätte. Spätestens jetzt fällt der viel zu geringe Umfang auf: Halbwegs erfahrene Spieler erleben das Ende bereits eine halbe Stunde nach dem Download, ohne den Anreiz, das Abenteuer noch einmal anzugehen. Dazu ist das Erlebnis nicht arcadig genug.

Fazit:
An und für sich macht Irem nichts fundamental falsch und alles scheint sich zu einem angenehmen Gesamtbild zusammenzufügen. Es scheint jedoch nur so. Anfänglicher Frust gepaart mit späterer Langeweile und ein mickriger Umfang lassen sich auch durch gute Steuerung, charmantes Design und schnelle Action nicht ausgleichen. Der Titel schrammt relativ knapp an den drei Sternen vorbei, aber so oder so existieren zu viele gute Alternativen, etwa in Form von (Super) Ghouls ’n Ghosts.

Von B. von Klitzing
WiiX Wertung:



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