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Retro Review von B. von Klitzing () | 01.06.2008
Unter all den verwirrend betitelten Spieleserien die Verwirrendste zu ermitteln ist weder einfach, noch wohl irgendwie objektiv zu schaffen. Ganz weit vorne spielt allerdings Westones Wonder Boy mit. Das europäische Wonder Boy in Monster World ist in Japan unter dem Namen Wonder Boy V: Monster World III bekannt. So weit, so leicht konfus. Wirklich interessant wird es erst, wenn man weiß, dass es zwei völlig unterschiedliche Wonder Boy III-Episoden für Master System und Mega Drive gibt, aber keinen Serienteil mit einer IV im Titel. Mit Wonder Boy V endete übrigens die Serie um den ehemals blonden Jüngling, nicht aber die Monster World-Serie, die eigentlich immer fest mit Wonderboy verbunden war: Monster World IV erschien 1994 exklusiv in Japan für Segas 16-Bit-Maschine.
Auch wenn es die minimalistische Story um einfallende Monster in friedlichen Reichen nicht erahnen lässt: Wonder Boy V ist wie auch die übrigen Monsterworld-Episoden ein Action-Adventure-RPG im Stil eines Zelda II. So zieht der Spieler in einer Seitenperspektive von seinem Heim aus, um im Laufe des knapp sechs Stunden langen Abenteuers diverse Städte und Dungeons zu bereisen. Anders als beim Nintendo-Spitzohr verlässt das Spiel allerdings nie diese Perspektive. Dörfer beherbergen gesprächige Menschen, mit der einen oder anderen nützlichen Information, Shops, die das Leben erheblich einfacher machen und RPG-typische Hotels zum Übernachten und Speichern. Außerhalb der nicht ganz sicheren Ortschaften finden sich dann zunächst Oberweltabschnitte, die mit knuddligen Feinden in allen Variationen (Krebse, Pilze) und auflockernden Sprungpassagen aufwarten.
Daneben dürfen selbstverständlich dunkle Höhlen und feindliche Festungen nicht fehlen. In den generell deutlich lineareren Abschnitten als bei Zelda II gilt es, einige kleinere Rätsel zu lösen, noch mehr Feinde per Waffen- oder Magieeinsatz zu plätten und schließlich einen großen, aber immer noch unheimlich süßen Boss zu schlagen. Ein Problem, besonders zu Beginn, ist die geringe Schwertreichweite in Verbindung mit der langsamen Laufgeschwindigkeit, die so manches Gefecht unnötig nervig gestaltet. Kaufleute sorgen hier zum Glück für Abhilfe. Anders als bei dem Duo Wonder Boy / Adventure Island spielen sich Wonder Boy in Monster World und der später erneut von Hudson gepublishte Port Dynastic Hero identisch und auch die Technik liefert keine klare Kaufentscheidung. Die Farbwahl ist grundsätzlich etwas anders, die Charaktere in Dynastic Hero bekamen merkwürdige Insektenanzüge verpasst und auf dem TG-CD klingt die unaufdringliche Musik eher orchestralisch, anstatt an 16-Bit-Klänge zu erinnern.
Fazit:
Wonder Boy in Monster World ist eine sehr gute Mischung aus Jump ’n Run, Action und RPG, die weder übermäßig über-, noch unterfordert. Einzig der etwas zähe Einstieg und die starke Linearität könnten negativ auffallen, auch wenn letzteres zum Beispiel im Vergleich zu Zelda II durchaus ein Vorteil sein kann, da planloses Umherirren meist wegfällt. Ob nun Wonder Boy V oder Dynastic Hero besser ist, muss jeder für sich selbst wissen, wobei ich persönlich zur Mega Drive-Fassung tendiere, da mir sowohl Sound als auch Optik hier mehr zusagen. Und wer weiß? Vielleicht beehrt ja auch noch der Europa-exklusive Master System Port die VC, so dass die Entscheidung noch schwerer fällt.
Von B. von Klitzing
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Retro Review:
Wonder Boy in Monster World
Hersteller
SEGA
Erscheinungsjahr
1992
Genre
Action, RPG
Spieler
1
Nutzbare Controller
· Wii-Remote
· Classic Controller
· Gamecube Controller
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