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Retro Review von B. von Klitzing () | 01.06.2008
Jeder langjährige Zocker dürfte sich mehr als einmal am Kopf gekratzt und dabei den Gedanken „Was machen die da?!“ gehabt haben. Aktuelles, die Virtual Console betreffendes Beispiel ist die Entscheidung, Capcom nicht zu erlauben, Bionic Commando (NES) für den Wii-Download-Service zugänglich zu machen. Sega kann allerdings ebenfalls auf einige merkwürdige Entscheidungen zurückblicken. Wenig prominentes, da (zu Recht) unbekanntes Beispiel ist der Port des 3D-Prügel-Klassikers Virtua Fighter 2 auf den Mega Drive im Jahr 1996, nachdem die Arcade- und Saturn-Fassungen bereits 1995 für Furore sorgten und der 16-Bitter in seinen letzten Atemzügen lag.
Drei Dimensionen auf dem Mega Drive? Kann das funktionieren? Ja...zumindest in Virtua Racing. Bei dem erst später entwickelten Port von VF 2 versuchte sich Sega dagegen nicht einmal an dieser Aufgabe. Acht der ehemals zehn Recken (Shun Di und Lion Rafale fielen der Schere zum Opfer) wurden in ein spielerisches 2D-Korsett gezwängt, das optisch an das Original erinnert. Oder es zumindest gerne möchte. Die Charaktere machen einen plastischeren Eindruck als etwa die Street Fighter-Riege und das geschickte Parallax Scrolling verleiht den Arenen optische Tiefe, schöner wird das Geschehen dadurch nicht unbedingt, nur eben „anders“. Die Optionsvielfalt enttäuscht: Neben dem Arcade-Modus und einem Zweispielerkampf bleibt nur das Optionsmenü, das lediglich drei Schwierigkeitsgrade bietet.
Das Kampfsystem versucht seinen Wurzeln treu zu bleiben, was aufgrund einer fehlenden dritten Dimension nur bedingt funktioniert. Die wenig einfallsreichen Charaktere (leicht bulliger Typ, chinesisches Mädel, blonde Dame, etc.) vollführen per richtigen Input auf den Blockknopf (einfaches nach links drücken blockt nicht) oder den Schlag-, bzw. Trittbutton diverse Angriffstechniken. Wie in der Serie üblich sind sämtliche Bewegungen dabei weitestgehend realistisch; furiose Wirbelsprünge oder Feuerbälle bekommt man nicht zu Gesicht. Virtua Fighter 2 fehlt jedoch zum einen eine griffige Steuerung und zum anderen die im Grundkonzept verankerte spielerische Tiefe dank optischer Tiefe.
Fazit:
Warum sollte jemand diese Version von Virtua Fighter 2 spielen wollen? Ein Großteil der 2D-Konkurrenz und sämtliche 3D-Teile der Serie sehen besser aus und spielen sich weitaus runder und spaßiger. Einzig das Master System-VF ist ähnlich unnütz, wollen wir also hoffen, dass es nicht auch noch die VC „beehrt“. Wer unbedingt dieses VF 2 spielen möchte, greift zur Sega Mega Drive Collection (PSP und PS2), alle anderen hoffen auf einen etwaigen Release von Virtua Fighter in der 32X-Version für die VC.
Von B. von Klitzing
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Retro Review:
Virtua Fighter 2
Hersteller
Sega
Erscheinungsjahr
1996
Genre
Kampf
Spieler
1-2
Nutzbare Controller
· Wii-Remote
· Classic Controller
· Gamecube Controller
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