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ToeJam & Earl in Panik auf Funkotron
Retro Review von B. von Klitzing () | 01.06.2008

Zweite Teile, die sich deutlich von der Formel des Erstlings entfernen, sind selten so gut wie besagter Vorgänger; siehe etwa Zelda II, Castlevania II oder (das westliche) Super Mario Bros. 2. Nichtsdestotrotz können sie auf ihre eigene Weise gute Spiele sein; siehe wieder Zelda II und Super Mario Bros. 2 oder sie schaffen das kleine Wunder deutlich besser zu sein (Conker’s Bad Fur Day im Vergleich zu Conker’s Pocket Tales)…sie können jedoch ebenso gut einfach ein Fehlgriff sein. Castlevania II fällt in diese Kategorie und ebenso ToeJam & Earl 2, welches bis auf den Stil und das Tempo praktisch nichts aus dem einzigartigen Action-Adventure-Vorgänger beibehielt. So dauerte es denn auch geschlagene zehn Jahre, bis das Alien-Duo auf der Xbox ihren nächsten und bislang letzten Auftritt vergönnt bekam.

Die Geschichte ist nett, wenn auch erstaunlich rassistisch: Nachdem im Erstling das Raumschiff der beiden funkigen Außerirdischen auf die Erde gestürzt war und sie es erfolgreich reparierten, sind sie mittlerweile auf ihren Heimatplaneten Funkotron zurückgekehrt. Allerdings haben sich zig Erdlinge unbemerkt an der Außenhülle festgeklammert und haben nun nichts Besseres zu tun, als unbedarft die fremde Welt zu terrorisieren. Kleine Mädchen treten Schienbeine (oder was auch immer Außerirdische dort haben), nackte Männer singen in Kartons stehend Opern…kurzum: Alles wie bei uns auf der Erde. Das alte, neue Heldenduo zieht aus, seinen Fehler auszubügeln, indem es alle Menschen in Einmachgläser sperrt und nach Hause sendet. Auch wenn der nackte Sänger den Eindruck vermittelt, dass der Humor gleich geblieben sei, so muss leider gesagt werden, dass die meisten Umgebungen zwar hübscher und abwechslungsreicher geworden sind, das Design gibt sich aber weniger abgehoben-lustig. Zumindest ist die musikalische Untermalung auf demselben hohen Niveau wie zuvor.

Die Vogelperspektive musste einer Seitenansicht weichen und der rote Dreibeiner und sein dicker Kumpel haben plötzlich das Springen für sich entdeckt. So gibt sich die Rettung des Planeten größtenteils wie ein 08/15 Jump ’n Run in bunter Umgebung. Anders als in der Konkurrenz finden sich wenige Gefahren in den 17 Levels. Bis auf die wenigen Menschen und gelegentliche Feuerteppiche, sowie einfache Schwimmabschnitte kann nichts zu einem Ableben führen und selbst wenn doch einmal alle Leben verbraucht sein sollten, kommt dank der Passwörter kaum Frust auf. Langeweile und Genervtheit dagegen schon: Ein Pfeil zeigt den Weg zum nächsten Ziel, was die Orientierung oft viel zu einfach macht, manchmal dagegen fällt sie schwerer, wenn unsichtbare Plattformen gefunden oder zig Bäume untersucht werden wollen. Hier verschafft ein Scan Abhilfe, der im Pausemenü aktiviert wird und so den ohnehin langsamen Spielablauf noch weiter in die Länge zieht. Ein Koop-Modus ist wieder mit an Bord. Eine Spielspaßsteigerung wie im ersten ToeJam & Earl liefert dieser jedoch nicht, da sich beide Spieler einen Bildschirm teilen und eine Erkundung der Areale praktisch sinnlos ist, schließlich existieren kaum Items und der Schwierigkeitsgrad ist ohnehin niedrig.

Fazit:
Den Ausflug nach Funkotron sollten höchsten Spieler buchen, die mehr von der funkigen Atmosphäre des Vorgängers und ein möglichst entspanntes Hüpfabenteuer suchen. Alle anderen werden bei der mannigfaltigen Konkurrenz glücklicher.

Von B. von Klitzing
WiiX Wertung:



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