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Retro Review von B. von Klitzing () | 01.05.2008
Wenn auf dem Neo-Geo im Koop-Modus zwei knuffige Soldaten gegen ganze Heerscharen von zumeist menschlichen Feinden ins Felde ziehen und das Ganze noch wunderschön und bunt ist, obwohl im Prinzip die Farbe braun dominiert, dann kann es eigentlich nur um die Metal Slug-Reihe gehen. Denkste! Bereits zwei Jahre vor dem ersten Metal Slug, also 1994, erschuf SNK Top Hunter, dessen Stil die Mannen von Nazca sicherlich inspirierte. Im Gegensatz zu Metal Slug war Roddy und Cathy jedoch nicht einmal ein einziger Nachfolger vergönnt, ungeachtet ihrer Popularität.
Wahlweise alleine oder mit einem menschlichen Freund zieht der Spieler aus, um vier zweidimensionale Hüpf-Welten (Wald, Feuer, Wind und Eis) von recht gleichförmigen Feindscharen zu säubern. Neben dem Mario-Sprung auf den Kopf dienen dazu vor allem die flexiblen Arme. Feinde und Objekte wie Ringe oder Kisten lassen sich entweder schlagen oder packen und daraufhin werfen. Daneben warten aufsammelbare Waffen und sogar ein Mech, der frappierend an Metal Slug erinnert. Grafisch ist Top Hunter prinzipiell wunderbar gelungen, mit einer Einschränkung: Das Charakterdesign ist klar Geschmackssache. Die Musik dagegen nervt bald, da sie sich Leierkasten-artig wiederholt und wiederholt und wiederholt und…
Roddys und Cathys Abenteuer ist kein Jump ’n Shoot, wie etwa Metal Slug. Es ist auch wesentlich weniger ein Jump ’n Run als viele andere Titel auf der VC. Vielmehr ist es ein Sidescrolling Beat ’em Up, das mit Plattformen aufgelockert wird; den Großteil der Herausforderung machen die zahllosen Gefechte aus, die sogar mit Spezialattacken à la Street Fighter aufgepeppt wurden. Ähnlich Fatal Fury findet das Geschehen auf zwei festen Ebenen statt. Man hat also jederzeit außerhalb der simplen Bossgefechte die Möglichkeit, zwischen der vorderen und der hinteren Ebene zu wechseln und so Attacken aus dem Weg zu gehen, Items zu sammeln oder die kaum als versteckt zu bezeichnenden Bonusräume zu finden, in denen ein simples Minispiel wartet. Ein Problem von Top Hunter liegt wie bei vielen anderen Neo-Geo-Titeln in seiner Arcade-Herkunft: Nach knapp einer Stunde lässt sich bereits der Abspann sehen. Dann locken immerhin noch die vier unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade.
Fazit:
Top Hunter mag kurz sein, dafür unterhält es vom ersten Schritt bis zum Endboss wunderbar ohne Hänger. Die gefällige Mixtur borgt sich einige Elemente bei diversen Titeln wie Fatal Fury und Mario, war aber gleichzeitig anderen Titeln wie Guardian Heroes (Saturn) und Metal Slug in der Zeit voraus und weiß noch heute mit der charmanten Inszenierung und dem einmaligen Spielgefühl zu begeistern, insbesondere für zwei Spieler.
Von B. von Klitzing
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Retro Review:
Top Hunter: Roddy & Cathy
Hersteller
D4 Enterprise
Erscheinungsjahr
1994
Genre
Action
Spieler
1-2
Nutzbare Controller
· Wii-Remote
· Classic Controller
· Gamecube Controller
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