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Retro Review von B. von Klitzing () | 01.05.2008
Wann begann der Trend, Charaktere unterschiedlicher Universen in Beat ’em Up-Kämpfen aufeinander loszulassen? Mit Namco x Capcom? Unsinn! Super Smash Bros.? Falsch! Marvel vs Capcom? Früher! X-Men vs. Street Fighter? Es wird wärmer. Wer nicht blind auf den Link zu diesem Review geklickt hat, dürfte bereits ahnen, dass es King of Fighters ’94 (kurz KoF ’94) war, wobei das auch nur die halbe Wahrheit ist. Fatal Fury Special überraschte zuvor bereits mit einem Besuch von Ryo aus Art of Fighting. Im ersten KoF wurde diese Idee jedoch erstmals wirklich ausgebaut, so dass sich hier Kombattanten vier verschiedener Serien die Ehre geben.
Neben Kämpfern aus Art of Fighting (Robert), Fatal Fury (Joe Higashi), Ikari Warriors (Ralf Jones) und Psycho Soldier (Chin Getsai), fanden einige Neukreationen wie Kyo Kusanagi und Iori Yagami ihren Weg in das Kampfturnier, womit insgesamt beeindruckende 25 Kämpen antreten. Einige von ihnen sind nicht nur interessant designt, sondern spielen sich auch so, wie etwa Lucky Glauber mit seinen Basketbällen oder die mehr als beliebte Mai Shiranui mit ihren….nunja…wie auch immer: Andere Recken wie Ryo und Robert spielen sich schon merklich ähnlicher, was mit der Verwednung des gleichen Kampfstils begründet wird. Dass sie dazu optisch in ihrem Design kaum über plätzchenform-Niveau hinauskommen, wird geflissentlich übergangen. Technisch dagegen ist KoF ’94 über jeden Zweifel erhaben: Fließende Animationen, satte Effekte, wunderschöne Farbwahl; solch brillantes 2D bekommt man für die VC nur auf dem Neo-Geo geboten.
Ohne spielerischen Kniff kommt kaum ein Beat ’em Up aus und so fährt auch KoF ’94 neben typischen Viertelkreis-Bewegungen für Specialmoves einiges mehr auf. Am Auffälligsten ist hier der Teamgedanke. Anstelle eines einzelnen Kämpfers entscheidet sich der Spieler für eines von acht Teams à drei Charakteren. Wird ein Recke besiegt, scheidet er aus, während sein Gegenüber ein wenig Lebensenergie zurück erhält und sich dem nächsten Teammitglied des Verlierers gegenüber sieht. Auf die Art müssen die Moves für drei statt einen Kämpfer trainiert werden, um bestehen zu können, nicht zuletzt, da Endboss Rugal in jedem Schwierigkeitsgrad eine harte Nuss ist. Ein Kämpferwechsel während einer Runde wie etwa in Tekken Tag Tournament ist nicht möglich. Außerdem verleihen Sidesteps, Ausweichmanöver, aufladbare Energiebalken und Desperation Moves (führt sie aus, wenn ihr kurz vor der Niederlage steht) für mehr Tiefgang.
Fazit:
King of Fighters ’94 ist jedem Genrefan unbesehens ans Herz zu legen, der bereits entweder Super Street Fighter II oder Street Fighter II Turbo sein Eigen nennt. Das Kampfsystem ist umfangreich, das Spielgefühl ungemein griffig und motivierend, die Steuerung über jeden Zweifel erhaben und all das wird von 1A Technik untermalt. Einzig das Vorenthalten einer freien Teamzusammenstellung wie in den Nachfolgern verhindert eine 5-Sterne-Wertung, da es zum einen die Möglichkeiten unnötig einschränkt und so im Grunde den Umfang schmälert und zum anderen nerven kann, wenn man ein Team prinzipiell mag, jedoch mit einem Mitglied kaum etwas anzufangen weiß.
Von B. von Klitzing
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Retro Review:
The King of Fighters ’94
Hersteller
D4 Enterprise
Erscheinungsjahr
1994
Genre
Kampf
Spieler
1-2
Nutzbare Controller
· Wii-Remote
· Classic Controller
· Gamecube Controller
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