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Double Dragon
Retro Review von B. von Klitzing () | 26.04.2008

Im Jahre 1986 begab sich ein Ereignis, das es einem WiiX-Redakteur erlauben sollte, knappe 20 Jahre später zig Retro Reviews zu Titeln schreiben zu müssen, die sich derart ähneln, dass er sich gelegentlich ein Bein ausreißen darf, um die Artikel noch möglichst abwechslungsreich zu gestalten. Technos brachte mit Renegade das wohl erste Sidescrolling Beat ’em Up auf den Markt, genauer gesagt in die Spielhallen. Während dieser Auftakt der Kunio-kun-Serie vor allem in seinem Heimatland ebenso populär wie seine diversen Nachfolger ist, so gelang Technos im westlichen Ausland erst ein Jahr später der große Wurf: Double Dragon griff das Spielprinzip erneut auf, ohne größere Änderungen einzuführen, wurde aber immens beliebt, was sich in Umsetzungen für über ein Dutzend Systeme und diverse Nachfolger niederschlug.  
 
Die Story ist genregemäß dünn: Billy Lee ist ein angesehener Kampfsport-Experte, was auch neidische blicke böser Buben auf sich zieht. Die kreativ Black Warrior betitelten Spitzbuben entführen schließlich Billy’s Freundin um seine Kampfgeheimnisse zu erpressen. In bester „Actionheld der 80er“-Manier geht unser Held weder auf die Forderungen ein noch wird die Polizei eingeschaltet oder ein subtiler Weg angegangen, sondern schlichtweg der Weg zum Boss der Truppe im Alleingang freigeprügelt. In gerade einmal vier für das NES durchaus optisch ansehnlichen Levels warten nun Punks, Muskelmänner und peitschenschwingende Damen auf die Prügel ihres Lebens. Daneben stehen wie gehabt einige Bosskämpfe an, die sich ähnlich wie normale Kämpfe geben, nur mit mehr Lebensenergie auf feindlicher Seite. 
 
Billy beherrscht anfangs praktisch nur Tritte und (sinnlose) Schläge, doch mit der Zeit erlernt er weitere Moves wie Sprungkicks und Uppercuts, was sich meist nur in stärkeren Formen der Standardattacken niederschlägt. Zudem helfen ihm einige Waffen, die es zunächst den Feinden abzunehmen gilt. Wurfmesser, Tonnen, Peitschen und Bomben helfen, die etwas monotonen Kämpfe aufzulockern und glücklicherweise sie auch etwas zu vereinfachen. Sonst spielt sich die Schlachtplatte ziemlich gleichförmig: Hier mal ein Laufband, dort ein kleiner Abgrund gefolgt von einem strikt zweidimensionalem Abschnitt ohne die Möglichkeit in den Hintergrund auszuweichen…wir sind hier eben noch am Anfang des Genres. Der Name Double Dragon ist für den NES-Port etwas unglücklich, denn, was das Mega Drive und sogar das Master System vollbrachten, war dem Nintendo 8-Bitter verwehrt: Der Koop-Modus für zu Hause. Stattdessen können ein oder zwei Spieler in einem separaten Prügelspiel-ähnlichen Modus antreten, was aufgrund der beschränkten Möglichkeiten keine fünf Minuten lockt.

Fazit:
Der NES-Port von Double Dragon leidet insbesondere an dem Fehlen des Koop-Modus, doch auch die generelle Simplizität verdonnert es zusammen mit Golden Axe III auf den letzten Rang der Sidescrolling Prügler auf der VC. Der reine Singleplayer ist allerdings in Technos’ Werk noch etwas befriedigender als Segas Krampf. Nur wer bei der Erwähnung des Titels sentimental den Blick schweifen lässt, sollte den Download in Erwägung ziehen, für alle anderen gibt es mehr als genug hochwertige Alternativen.

Von B. von Klitzing
WiiX Wertung:



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