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Retro Review von B. von Klitzing () | 20.01.2008
Streets of Rage ist SEGAs Antwort auf Capcoms Final Fight, das auf dem SNES vor allem aufgrund der Optik für Begeisterung sorgte. Zwar hatte SEGA zuvor bereits die Golden Axe-Serie gestartet, doch konnte ein Sidescrolling Beat ’em Up in einem realistischen Straßenszenario sicher nicht schaden um ein direktes Gegenstück zu Capcoms Bestseller zu bieten. Auch wenn der Erstling, den wir hier jetzt behandeln wollen, noch nicht der erhoffte Supertitel wurde, so öffnete er zumindest das Tor zu zwei grandiosen Nachfolgern.
Die Story ist selbst für das Genre der Sidescrolling Prügler an Kreativität kaum zu unterbieten: Mr. Big terrorisiert mit seiner Gang die Stadt. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen, außer vielleicht noch: Was soll’s? In der Rolle von einem von drei Helden zieht ihr hinaus um die Straßen aufzuräumen und dabei hunderte Schläger, Punks, asiatische Kämpfer und sogar Leder-Dominas mit Peitsche zu beseitigen. Die Charaktere kommen immerhin ein wenig über das typische „stark-ausgewogen-schnell“-Konzept hinweg: Blaze ist die immer wieder gesehene schnelle, aber schwache Frau, Axel und Adam dagegen sind gleich stark, dafür ist Axel besser in Sprüngen und Adam etwas schneller. Grafisch fährt SEGA nicht allzu viel auf. Streets of Rage ist ein gutes Stück davon entfernt hässlich zu sein und gerade einige hübsche Settings wie der Strand mit seinen animierten Wellen schmeicheln das Auge, aber mit den Nachfolgern oder insbesondere Final Fight kann es nicht konkurrieren. Wirklich hervorstechend ist der exzellente Soundtrack von Yuzo Koshiro. Was er aus der 16-Bit-Hardware hervorgezaubert hat, passt jederzeit optimal zum Spielgeschehen ohne dabei abwechslungslos zu sein.
Spielerisch dagegen kann sich nach einiger Zeit erste Ermüdung breit machen. Das Kampfsystem funktioniert hervorragend: Man verliert nie die Kontrolle, Gegner lassen sich einfach packen und werfen und verschiedene Gegner bedürfen auch mal verschiedener Vorgehensweise, etwa wenn ein Clown mit Fackeln jongliert die möglichst per Sprungkick durchbrochen werden sollten. Leider fehlt es Streets of Rage aber sowohl an Moves als auch an Abwechslung in der Gegnerriege. Gepackte Feinde lassen sich überspringen und auf Knopfdruck feuert ein Polizeiwagen eine Art Smartbomb ins Bild, doch mehr wird nicht aufgefahren. Feinde werden einfach mehrmals umgefärbt und stärker gemacht. Zumindest die einfallsreichen Bosse erfordern immer wieder unterschiedliche Taktiken. Ohne das Analysieren und Überlegen ist hier nichts zu machen.
Fazit:
Streets of Rage ist immer noch ein empfehlenswerter Vertreter seines Genres. Besonders wer einen zweiten Spieler findet wird sogar relativ lange bestens unterhalten. Im Gegensatz zu Final Fight, Golden Axe 1 und 2 und SoR 2 und 3 fehlt es jedoch an Abwechslung und einem wirklich guten Grund es aus der Masse hervorstechen zu lassen. Einzelspieler greifen zu einem der genannten Titel, Zweispieler zu den vier letztgenannten und wer dann noch nicht genug hat, darf bedenkenlos Streets of Rage herunterladen.
Von B. von Klitzing
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Retro Review:
Streets of Rage
Hersteller
Sega
Erscheinungsjahr
1991
Genre
Beat ’em Up
Spieler
1-2
Nutzbare Controller
· Wii-Remote
· Classic Controller
· Gamecube Controller
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