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Retro Review von B. von Klitzing () | 24.12.2007
Nun ist es also endlich so weit. Zu dem Reigen der bisherigen fünf VC-Konsolen ist das Neo Geo hinzugestoßen. SNKs 2D-Powerhouse brachte Arcade-Kracher ohne Abstriche in die heimischen Wohnzimmer. Gut betuchte Spieler genossen riesige Sprites, satte Farben, klasse Musik, Cartridges aus denen Ziegelsteinhäuser gebaut oder Leute erschlagen werden konnten, eine unglaubliche Fülle an hochwertigen Beat ’em Ups...und sonst nicht allzu viele Spiele anderer Genres, auch wenn einige großartige Ausnahmen wie Metal Slug die sprichwörtliche Regel bestätigen. Fatal Fury markiert den Anfang von SNKs Bemühungen mit Capcom zu konkurrieren, die kurz zuvor mit ihrem Street Fighter II die Blütezeit der One-on-One Prügler einläuteten und zig Nachahmer auf den Plan riefen.
Technisch ist Fatal Fury einem Großteil der Software anderer VC-Systeme überlegen mit seinen großen, flüssig animierten Figuren, wirklich überragend ist es jedoch auch nicht. Street Fighter II etwa sieht kaum schlechter aus und gerade das Neo Geo dürfte dem geneigten VC-Fan in der Zukunft wesentlich schönere Spiele präsentieren. Auch der Einsatz von nur drei der vier Neo Geo-Buttons ist etwas schade, nimmt dies doch dem Spiel einiges an Tiefe gegenüber dem Capcom-Rivalen. Ein Button dient für Schläge, einer für Tritte und der dritte schließlich für Würfe. Wie gewohnt führen Kombinationen aus Viertelkreisbewegungen des Steuerkreuzes, Ducken, Schlägen, etc. diverse mächtigere Attacken aus, die von Combos hin zu mächtigen Specials wie Schockwellen, kleinen Wirbelstürmen oder Verwandlungen reichen. Eine prinzipiell nette Idee ist die der zweiten Ebene: Während der Kämpfe lässt sich jederzeit zwischen dem Vordergrund und dem Hintergrund wechseln. Allzu großen spielerischen Nutzen entbehrt dies jedoch, weswegen es mit der Zeit eher lästig werden kann.
Das Design der elf Recken begeistert mit Abwechslung. Gut, da ist zum Beispiel auch die dreiste Balrog-Kopie, doch Charaktere wie der alte, schmächtige, asiatische Lehrmeister, der urplötzlich zum Muskelprotz mutiert oder der Punk Duck King entschädigen dafür. Zudem spielen sich die Charaktere so unterschiedlich, wie man es erwarten darf. Schade nur, dass im Singleplayer lediglich die bekanntesten Serienhelden Joe, Andy und Terry zur Wahl stehen. Der Rest der Riege dient nur als Gegner oder als spielbare Charaktere im Zweispielermodus. Hier fällt denn auch der teils arge Schwierigkeitsgrad der CPU-Gegner weg und beide Kontrahenten genießen die gute Steuerung.
Fazit:
Fatal Fury ist schwächer als Street Fighter II (Turbo). Das muss leider so deutlich gesagt werden. Charakterdesign und -anzahl sind etwa gleichwertig, ebenso wie die Genauigkeit der Steuerung, die Optik und die Specials. Dafür krankt der SNK-Genre-Erstling am schwachen Singleplayer, dem simpleren Kampfsystem und generell am letzten spielerischen Feinschliff. Jeder der SF II Turbo nicht mehr sehen kann und nicht noch länger auf Nachschub im Genre warten will, der darf zugreifen, schließlich sieht die restliche Konkurrenz mit Virtua Fighter II aktuell mau aus und Fatal Fury ist auch heute noch ein feiner Prügler.
Von B. von Klitzing
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Retro Review:
Fatal Fury: King of Fighters
Hersteller
SNK
Erscheinungsjahr
1991
Genre
Beat' em Up
Spieler
1-2
Nutzbare Controller
· Classic Controller
· Gamecube Controller
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