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Retro Review von B. von Klitzing () | 12.10.2007
Das Erstlingswerk von Climax Entertainment (Landstalker) entstand wie auch später Shining Force in Zusammenarbeit mit Sonic! Software planning, die Jahre später für Nintendo unter dem Namen Camelot an Golden Sun und diversen Mario-Sportspielen werkeln sollten. Dementsprechend teilen sich Shining Force und Shining in the Darkness nicht nur das erste Wort des Titels, das gleiche Fantasyuniversum, sondern auch das Niveau der Story. Dafür ist das Genre ein selten gesehenes. RPGs an sich sind auf der Virtual Console bereits eine Seltenheit, doch die Unterart des Dungeon Crawling RPG ist generell in etwa so rar wie ein japanisches Rollenspiel ohne Schleimklumpen als Anfangsgegner. Mit Double Dungeons gibt es zwar einen Mitbewerber auf der VC, doch der kann ruhigen Gewissens vergessen werden.
Die wenig mitreißende Story übrigens ebenfalls. Dark Sol (in Japan noch Mephisto, für den Westen wohl zu religiös) entführt die Prinzessin und versteckt sie in einem tiefen Dungeon. Eure Aufgabe ist, diesen Dungeon zu durchqueren und die holde Maid zu retten. Climax mag nicht die besten Geschichtenerzähler angeheuert haben, dafür aber talentierte Grafiker und Sounddesigner. Das einzige Dorf samt Schloss bieten zwar kaum Umgebungen, doch werden sie von fein gezeichneten und animierten Wesen bewohnt. Der Dungeon selber protzt gar mit ungewohnter Egoperspektive, sauberem Scrolling und haufenweise liebevollen Monstern - zunächst übrigens Schleimklumpen. Dazu gesellt sich eine stets passende und unaufdringliche Musikuntermalung.
90% von Shining in the Darkness spielen sich im Verlies so oder so ähnlich ab: Ein Schritt vorwärts. Wand. 90°-Drehung nach links. Kampf. Zehn Schritte vorwärts. Wand. 90°-Drehung nach rechts. Wand drei Schritte entfernt. 90°-Drehung nach rechts. Zwei Schritte. Kampf. Zwölf Schritte. Schatzkiste. Umdrehen. Kampf. Zu dieser Formel kommen regelmäßige Dorfbesuche, damit der Vorrat an Heilkräutern nicht schwindet, und - sehr zu empfehlen - entweder Kartenzeichnen (real mit Stift und Papier!) oder ausgedruckte Karte lesen. Markante Anhaltspunkte sind selten, eine eingebaute Karte fehlt gar. So fällt die Orientierung schwer. Ebenfalls schade: Zwar lassen sich alle drei Recken individuell ausrüsten, doch die Kämpfe lassen kaum Platz für Taktik. Fliehen, angreifen, Itemeinsatz oder einen der Zauber einsetzen. Mehr ist nicht drin, wodurch die teils etwas stark glücksabhängigen Kämpfe schnell zur Routine werden.
Fazit:
Shining in the Darkness ist keinesfalls ein schlechtes Spiel. RPG-Fans die keinen großen Wert auf Abwechslung und Story legen, sondern sich auch einfach an einem ordentlichen Umfang, prächtiger Technik und motivierendem Levelling erfreuen können. Fans von Dungeon Crawlern können ohnehin bedenkenlos zugreifen, schließlich stehen die Chancen für einen ähnlich kompetenten Genrevertreter auf der VC gering. Ungeduldige Naturen, die alle paar Minuten etwas bahnbrechend Neues sehen müssen, sind hier dagegen fehl am Platz.
Von B. von Klitzing
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Retro Review:
Shining in the Darkness
Hersteller
SEGA
Erscheinungsjahr
1991
Genre
Action/RPG
Spieler
1
Nutzbare Controller
· Wii-Remote
· Classic Controller
· Gamecube Controller
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