Fragt man einen Sonic-Fan der alten Schule nach seinem Lieblingslevel, ist häufig die Casino-Welt aus Sonic the Hedgehog 2 seine Antwort. Diese Zone überraschte den Spieler mit innovativem Leveldesign, der Flipperautomaten und klassische Jump'n'Run-Levels miteinander kreuzte, und erfreute sich aufgrund seiner Originalität großer Beliebtheit. Dies bekam auch Sega mit und begann kurzerhand mit dem Melken der hauseigenen Geldkuh.

Der Grundgedanke ist denkbar simpel: Wenn die Spieler den Flipper-Level aus Sonic 2 mögen, geben wir ihnen ein komplettes Spiel, das nur aus diesen Levels besteht. Gesagt, getan, und somit war Sonic Spinball geboren, ein Crossover aus Jump'n'Run und Flipper. Das daraus entstehende Spielkonzept: Wie in einem echten Flipper versucht ihr, eure Kugel (in diesem Fall Sonic) in der Luft zu halten und spezielle Schalter zu treffen, um Punkte zu erhalten. In Sonic Spinball werden jedoch zusätzlich neue Gebiete der "Flippertische" verfügbar, und letztendlich ist es das Ziel, sich zum Boss jedes Levels durchzuschlagen, ihn zu besiegen und nach insgesamt vier Durchführungen dieses Schemas den Abspann zu sehen.
Obwohl Sonic Spinball mit gerade mal vier Levels lächerlich kurz ist, werden nur wenige Spieler auch nur die Hälfte des Spiels sehen. Das liegt zum einen an der seltsamen Steuerung - der Spieler kann zwar mit dem Steuerkreuz direkten Einfluss auf Sonics Flugbahn nehmen, der jedoch so minimal ist, dass die Veränderungen kaum spürbar sind, was letztendlich dazu führt, dass man immer fester auf das Steuerkreuz drückt. Außerdem bedeutet ein kleinster Fehler das Ableben des blauen Igels, und in diesem Fall wird der komplette Tisch zurückgesetzt und alle Arbeit war umsonst. Nach dem dritten Fehler heißt es Game Over und zurück zum Titelbild. Die Grafik ist technisch ok, aber wenig hübsch, da der erste Level in einer vergifteten Kanalisation spielt, und auch die Musik ist zwar nicht schlecht, aber das immer gleiche Stück wird nach 10 Minuten doch nervig.