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Kid Chameleon
Retro Review von B. von Klitzing () | 27.09.2007

Es ist schon teilweise erstaunlich, wie viele SEGA-Serien und -Einzeltitel in der 16-Bit-Ära verschollen sind, selbst wenn wie bei Kid Chameleon zumindest der Versuch unternommen wurde, einen Helden mit Charakter und besonderen Fertigkeiten zu erschaffen. Andererseits liegt es vielleicht gerade an diesem (gescheiterten) Versuch, wenn man im Jahr 2007 den (Achtung: Sarkasmus) unglaublich coolen Jungen, in modischer Lederjacke mit großer Sonnenbrille im Gesicht an der Wand lehnen sieht. Ein Wasserkopf und die ehemals beliebte „Spieler wird in virtuelle Welt gezogen“-Geschichte helfen da kaum.

Von den reinen Zahlen und den feinen Ideen der Spieledesigner aus betrachtet, könnte man auf großartige Jump ’n Run-Kost hoffen: Knapp 100 Levels, versteckte Abkürzungen zu späteren Levels, endlich eine Möglichkeit des Speicherns dank der Wii und nicht zuletzt die Fähigkeit des Helden, verschiedene Formen anzunehmen, locken. Begleitet von einem Zeitlimit, das sich durch das Sammeln von Uhren bequem aufstocken lässt, führt der zumeist lineare Weg vorbei an dummen und langweilig designten Gegnern hin zum nächsten Levelausgang. Unterwegs werden Blöcke wie bei Mario durch Sprünge zerbröselt um an Kristalle oder Masken heranzukommen. Letztere verleihen dem Jungen nicht nur ein neues Äußeres, sondern auch spezielle Eigenschaften. Ein Ritterhelm zerstört Blöcke schon wenn man nur auf ihnen steht (nervig) und erlaubt das Hochklettern an Wänden, ein Rhino-Helm ermächtigt zu Rammattacken, als Samurai lässt es sich schnetzeln, die Jason-Maske versorgt mit einem endlosen Vorrat an Wurfbeilen, etc.

Alternative Wege sind meist einfach zu finden. Böden geben nach, Wände sind durchlässig oder sie lassen sich zerstören. Auch sonst gibt es kaum etwas zu entdecken. Hier mal ein langweiliger Bonusraum, dort eine höhere Ebene und gelegentlich unsichtbare Blöcke, die durch einen gezielten Sprung freigelegt werden. Unsichtbar und gezielt? Meist lassen sich die Blöcke nur zufällig entdecken, denn Anhaltspunkte fehlen fast gänzlich.

Fazit:
Kid Chameleon ist wandlungsfähig wie ein echtes Chamäleon, doch sein Spiel ist es nicht. Dafür ist es ähnlich unansehnlich und langsam wie das Tier. Zu Mega Drive-Zeiten mag es ein ordentlicher Hüpfer gewesen sein, aber heutzutage ist es schlichtweg überflüssig und langweilig, nicht zuletzt auf der VC dank der großen hochkarätigen Konkurrenz in Form der Sonic- und Mario-Titel, Dynamite Headdy oder Ristar. Katastrophale Fehler wie bei Alex Kidd vermied SEGA allerdings, weswegen eine drei Sterne Wertung nicht allzu fern ist und ausgehungerte Fans des Genres einen vorsichtigen Blick riskieren dürfen.

Von B. von Klitzing
WiiX Wertung:



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