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Retro Review von B. von Klitzing () | 02.09.2007
Was ich zuletzt über Ristar in der Einleitung geschrieben habe, ließe sich ohne weiteres auf Dynamite Headdy übertragen. Wieder einmal erschien für die VC ein Mega Drive-Jump ’n Run mit charismatischem Helden, dem bis auf einen Game Gear-Ableger kein weiterer Auftritt vergönnt war. Diesmal ist es jedoch eher nachvollziehbar, denn der Held mit dem besonderen Kopf stammt aus der Treasure-Schmiede, die sich noch bis vor kurzem auf die Fahnen geschrieben hatten, niemals Sequels zu programmieren.
Headdy zeichnet sich dadurch aus, dass sein Kopf unabhängig von seinem Körper ist. So lässt sich der Kopf umherschleudern und als Waffe einsetzen oder kann zum Erreichen hoher Plattformen genutzt werden. Kurzzeitige Upgrades verwandeln zudem den Kopf in eine der witzigen Bonuswaffen, wie einen Staubsauger, der Gegner und Items langsam in einem Wirbel verschlingt. Generell ist eine der großen Stärken des Titels seine Abgedrehtheit oder auch sein Charme. Nüchtern betrachtet ist Dynamite Headdy technisch keine Meisterleistung, doch was sich an kleinen Details im Hintergrund tut und die Aufmachung der Szenerien als Bühnenbild und die bizarren Sprachausgaben-Samples ziehen den Spieler in ihren Bann. Alles wirkt wie aus einem Guss; wie aus einem einzigartigen Guss. Sei es der stets präsente Katzenbösewicht mit seiner eingefrorenen Visage, der gelegentlich auftauchende Mimik-lose mysteriöse Typ, die imposanten, abgedrehten Bosse oder kleine, charmante Details wie der Riesen-Robo-Dackel, der einen Engel mit dem Schwanz aus dem Bild befördert. Man möchte sehen, was sich die Entwickler als nächstes haben einfallen lassen.
Das trifft auch auf das Leveldesign zu. Im einen Moment wird noch ein kleinerer Boss bekämpft, während Headdy automatisch nach rechts rennt, dann wird die Landschaft per Schalter verformt um Rätsel zu lösen, nur um etwas später einen Turm mitsamt fantastischer 3D-Illusion zu erklimmen und sich später in Horizontal-Scrolling Shooter-Levels zu versuchen. Ein Highlight jagt das nächste.
Fazit:
Dynamite Headdy ist ein astreines Beispiel für ein liebevolles Spiel. Die Charaktere sind sympathisch, der Stil einmalig und stringent, der Spielablauf abwechslungsreich und man hat ordentlich lange an dem Titel zu knabbern. Einzig der für einige vielleicht etwas zu hohe Schwierigkeitsgrad sollte dazu veranlassen zwei mal über den Download nachzudenken. Wer mit einer etwas höheren Herausforderung leben kann, darf eines der besten Jump ’n Runs der 16-Bit-Ära nicht auslassen. Noch kurz in eigener Sache: Ich bin froh, sagen zu können, dass ich mein nunmehr fünfzigstes Virtual Console-Review diesem ganz speziellen Titel widmen konnte.
Von B. von Klitzing
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Retro Review:
Dynamite Headdy
Hersteller
Treasure
Erscheinungsjahr
1994
Genre
Jump ’n Run
Spieler
1
Nutzbare Controller
· Classic Controller
· Gamecube Controller
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