Retro Review von B. von Klitzing () | 23.07.2007
Seit einigen Jahren grassiert der Wahn, Spiele jedweder Art mit RPG-Elementen zu versetzen. So fanden etwa Erfahrungspunkte den Einzug in Ego-Shooter und Charakterverwaltung den Einzug in Strategiespiele. Bereits zu NES-, bzw. FDS-Zeiten aber verband Nintendo ein Jump ’n Shoot eben mit RPG-Elementen und noch einer Prise Adventure, gepaart mit einem charmanten Helden, der bis auf einen Nachfolger auf dem Game Boy und einen Port auf den GBA bislang noch auf einen neuen Einsatz wartet und ihn zwar auf absehbare Zeit nicht in seinem angestammten Genre haben wird, dafür aber in Super Smash Bros. Brawl Mario und Konsorten bald eines auf die Mütze geben werden darf. Die Rede ist natürlich von Kid Icarus und seinem Helden, der auf den Namen Pit hört.
Als geflügelter Junge ist es eure Aufgabe 13 Level auf der Suche nach der bösen Medusa zu durchqueren und dabei allerlei Getier und Sagengestalten mit eurem Bogen zu erledigen und knifflige Hüpfpassagen zu bestehen. Die Level sind dabei bereits gut genug designt (wenn auch nicht besonders hübsch) um als spaßiges Jump ’n Run durchzugehen, doch die besondere Würze kommt durch die vielen kleinen Geheimnisse und Upgrades. Höhlen verbergen Shops oder Glücksspiele, Gegner hinterlassen Herzen, die als Erfahrung dienen, gutes Spielen stattet Pit mit stärkeren Pfeilen aus, etc. Außerdem retten beispielsweise Federn vor dem sofortigen Absturztod und Hämmer können für Verstärkung während der Bosskämpfe sorgen, so dass dieser an sich wirklich nicht einfache Titel je nach Gusto vereinfacht werden kann. Erfreulicherweise stellt Kid Icarus nach jedem Level ein Passwort zur Verfügung, was etwaigem Frust vorbeugt.
War da nicht noch etwas? Jump ’n Run? Check. Shooting? Check. RPG? Check. Adventure? Ah ja. Einige Stages lösen sich von dem mehr oder weniger geradlinigen Ablauf der anderen Stages und bieten stattdessen ein an Metroid erinnerndes Spielgefühl. In einer großen Burg gilt es den richtigen Weg zum Boss zu finden und unterwegs möglichst viele nützliche Items zu ergattern und Verstärkung zu organisieren, die in Statuen eingesperrt ist.
Fazit:
Kid Icarus gehört eindeutig zu den NES-Titeln, die auch heute noch spielbar sind und eine Menge Spaß machen. Es kombiniert geschickt verschiedenste Elemente zu einem herausfordernden Erlebnis, das einige Stunden anhält und ist praktisch bis heute einmalig. Zudem ist die Musik passend und schön anzuhören und auch die Optik weiß zu gefallen. Zwar ist Pits Abenteuer optisch nicht beeindruckend, doch durchaus charmant. Einzig die Steuerung könnte stellenweise etwas weniger schwammig sein, aber Lebenspunkte und Federn, die den Tod nach einem Sturz verhindern, sowie Passwörter, verhindern Frustration weitestgehend. Da der GBA-Port nur in Japan erschienen ist, bleibt mir nur noch, jedem zu empfehlen Kid Icarus für 500 Wii Points herunterzuladen.
Von B. von Klitzing
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