Unser Netzwerk: NintendoWiiX.net   | NintendoWiiX Forum   | Planet3DS.de
Cybernoid: The Fighting Machine
Retro-Review von Burkhart von Klitzing (mail) | 28.09.2008
Die Virtual Console schafft es doch tatsächlich immer noch mit neuen Shooterkonzepten zu überraschen. Neben den ewig gleichen Vertical- und Horizontal-Scrolling Shootern haben wir beispielsweise Galaga (Static Shooter), Galaga ’90 (Mischung aus Static und Vertical), in Australien bereits Axelay (Mischung aus Vertical, Horizontal und auch etwas 3D) und mit Fantasy Zone auch einen Horizontal Shooter, der je nach Wunsch nach links, rechts oder auch mal gar nicht scrollt. Cybernoid (das übrigens wie diverse andere C64-VC-Titel auch über eine nicht wirklich schlechtere NES-Version verfügt) lässt sich ebenfalls nicht einfach in ein Korsett zwängen.

Dafür lässt sich der Gleiter des Spielers direkt zu Beginn in eine enge Höhle zwängen. In gerade einmal drei Levels lautet das Ziel, Weltraumpiraten ihrer Schätze zu erleichtern. In Wahrheit ist das eher nebensächlich, das blanke Überleben und Erreichen des Ausgangs sind wesentlich wichtiger. Schätze sammeln ist nur an wenigen Stellen überhaupt möglich, erfordert das geduldige Ertragen monotonen Schießens und wird lediglich mit einem Extraleben belohnt. Extraleben sind allerdings nicht zu verachten, denn auch wenn Cybernoid innerhalb von etwa acht Minuten zu schaffen ist, so kommt durch den hohen Schwierigkeitsgrad einiges an zusätzlicher Spielzeit hinzu. Statt wie gewohnt stur in eine Richtung zu fliegen und Feinde vom Himmel zu holen, ist Umdenken angesagt, denn die Levels sind aus einer Vielzahl statischer Einzelbildschirme zusammengesetzt. Statt zu scrollen, schwenkt das Spiel einfach zum nächsten Bildschirm um, sobald der Übergang erreicht ist. So bildet jede kleine Höhle ihren eigenen kleinen Kosmos mit eigener Landschaft, eigenen Gegnerformationen, etc.

Auch wenn sich optisch alles ziemlich ähnelt, so baut sich dennoch eine spaßige Neugier auf, was wohl der nächste Bereich für den Spieler bereithalten könnte. Harmlose Vulkane, Endlose Gegnerschwärme, Selbstschussanlagen, verwinkelte Gänge, Munition – der Weg ist linear, das Spielgefühl erinnert trotzdem gelegentlich daran, was passieren würde, wenn Samus (aus Metroid) in der Vic Viper (Gradius) Platz nähme. Passend zum Levelaufbau fliegt der Gleiter netterweise nicht automatisch voran, sondern sinkt bei fehlendem Input getreu der Schwerkraft gerade nach unten, ohne dabei zu zerschellen; nur Feinde und Geschosse sind tödlich. Die sind dafür oft mehr als tödlich, insbesondere, wenn unbesiegbare Krabbelviecher sich mit ebenso unzerstörbaren Lifts in engen Passagen zusammentun, steigt der Frust schnell in Schreianfall-Höhen. Hier schaffen die fünf Extrawaffen Abhilfe. Neben automatisch angelegten Satelliten und rückwärtiger Kanone startet das Gefährt direkt mit einem begrenzten Vorrat an Raketen, Wärmeraketen, Flummi-Granaten, Smartbombs und Schutzschilden. Ein besonderes Lob gebührt der Musik. Wahlweise wird das Geschehen entweder von mageren Soundeffekten oder einem Ohrwurm-verdächtigen Soundtrack untermalt.

Fazit:
Cybernoid ist zwar doch nur wieder ein linearer Shooter, der keine richtige Erkundung der Szenarien ermöglicht, aber der ungewohnte Spielansatz motiviert dazu, unbedingt sehen zu wollen, was noch kommen mag. Zumindest, sofern der Frust die Lust nicht binnen weniger Sekunden auffrisst.

Von Burkhart von Klitzing
WiiX Wertung:



© Copyright GameCube X / Nintendo Wii X 2001 - 2023 | All rights reserved