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California Games
Retro-Review von Burkhart von Klitzing (mail) | 25.08.2008
Nach den erfolgreichen Winter und Summer Games und dem etwas abgedrehteren World Games entschied sich Epyx für den fünften Serienteil gar für ein noch ungewöhnlicheres Konzept: Die Surfergeneration des Golden States Kalifornien trägt in sechs Disziplinen einen sportlichen Wettstreit aus; unterschiedliche Nationen haben ausgedient, an ihre Stelle treten neun Sponsoren wie Kawasaki und Casio, die erneut keine spielerische Relevanz besitzen.

Mit sechs Disziplinen ist California Games zwar um ein, bzw. zwei Event(s) geringer im Umfang als seine Vorgänger, dafür bieten einige von ihnen mehr Tiefgang als Simpelaufgaben der Marke Gewichtheben oder Sprint. Zunächst wäre da die Halfpipe, in der ähnlich „Skate or Die!“ auf dem Skateboard innerhalb eines Zeitlimits möglichst viele Punkte verdient werden wollen. Baut dazu Geschwindigkeit auf und kombiniert die lediglich drei Tricks (Handplant, Kick Turn und Aerial Turn), ohne dabei auf die Nase zu fallen, was einfacher gesagt denn getan ist. Anfangs fällt es schwer, das richtige Timing zu erwischen, später hingegen langweilt die geringe Vielfalt. Ähnlich langweilig fiel Surfing aus – im Prinzip die Sportart, an die man bei Kalifornien als erstes denkt. In 90 Sekunden soll der Sportler eine Jury durch Sprünge und Zickzack-Fahren auf einer einzigen Welle beeindrucken. Hier fällt die Abwechslung sogar noch mehr ins Wasser als in der Halfpipe. Interessanter ist da schon Footbag oder Hackysack, wie man es heute bezeichnen würde. Haltet den Ball mittels allerlei Tritten und eurem Kopf in der Luft, erwischt dabei eine Möwe im richtigen Moment und versucht euch an diversen Punkte spendenden Aktionen, etwa herumdrehen und mit der Hacke weiterspielen, den Ball fünfmal zu erwischen, ohne, dass er herunterfällt, usw. Dank einfacher Kontrollen und sofort verständlichem System kommt hier sofort (besonders im Wettstreit mit Freunden) Freude auf.

Ebenfalls schnell begriffen und genossen, aber auch etwas schneller ausgereizt ist der Frisbeewurf. Ähnlich einem Golfspiel bestimmt das korrekte Timing auf einer Leiste die Wurfkraft und den Wurfwinkel, womit das Spiel aber noch nicht endet, denn nun kontrolliert ihr eine zweite Person, die abschätzen muss, wo das Spielgerät in etwa landen wird um es schließlich aufzufangen. Andernfalls ist der Wurf ungültig. Die letzten beiden Events ähneln sich ziemlich stark: Sowohl bei BMX als auch Skating (Rollerskates) wartet eine Strecke mit Start und Ziel auf ihre Bezwingung, während allerlei Hindernisse für Stürze sorgen, ebenso wie Übermut durch Tricks. Während auf der BMX-Strecke beispielsweise Löcher, Hügel und Baumstümpfe den Weg erschweren und Salti und Wheelies schnell zur Disqualifikation durch Gesichtskontakt mit dem Boden führen, springen Rollerskater-Damen über Sand und Bananenschalen und weichen springenden Bällen aus. Hier ist die Trickvielfalt geringer, dafür auch weniger gefährlich. Dank konstant hoher Spannung (ein unaufmerksamer Moment kann zur Niederlage führen) gehören diese beiden Sportausflüge klar zu den Highlights.

Fazit:
California Games erinnern teils frappierend an das echte Kalifornien: Es weiß sich oft sehr gut zu präsentieren (optisch und musikalisch) und gefällt vielen Menschen, obwohl es doch mit vielen Problemen zu kämpfen hat. Solch ein Spiel aus heutiger Sicht zu bewerten ist denkbar undankbar, denn alte Fans werden es aufs Blut verteidigen, während Neueinsteigern ein Großteil der Faszination vorenthalten bleibt. Im Prinzip haben wir es hier mit sechs simplen Minispielen zu tun, die nicht einmal das Simultanspiel mit Freunden erlauben. Es mag besser sein als Skate or Die, doch Multidisziplin-Sportler sind auf der VC im Moment besser mit World Sports Competition beraten.

Von Burkhart von Klitzing
WiiX Wertung:



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