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Retro-Review von Burkhart von Klitzing (mail) | 22.07.2008
Fatal Fury stellt SNKs Versuch dar, auf Capcoms erfolgreichen Street Fighter II-Zug aufzuspringen. Dank guter Spielbarkeit, verbesserter Nachfolger und nicht zuletzt dem nach wie vor gegebenen Mangeln an Prüglern auf der VC, ist Terry Bogards Klopperei noch heute herzlich willkommen. Capcoms Portfolio Ende der 80er, Anfang der 90er beinhaltete ein weiteres hochkarätiges Beat ’em Up, wenn auch eines der sidescrollenden Art: Final Fight. Und eben dies scheint SNK bei der Entwicklung von Burning Fight mehr als nur inspiriert zu haben. Anders als Final Fight blieb der Neo Geo-Titel jedoch eine Eintagsfliege.
Schon die Charakterauswahl offenbart mehr als lediglich Parallelen zu Capcoms Titel: Drei Charaktere. Drei unterschiedliche Charakteristika. Zweieinhalb direkte Kopien. Da wäre der obligatorische, durchschnittliche Charakter (Duke), der als blonder Schönling frappierend an Cody erinnert. Daneben wartet Ryu, dessen Name nicht nur Guy dezent ähnlich ist, sondern, der sich wohl auch noch dessen orangen Anzug, ebenso wie seine hohe Geschwindigkeit in Verbindung mit geringer Schlagkraft geborgt hat. Zu guter letzt bleibt erwartungsgemäß der kräftige Brocken, Billy, der immerhin statt als halbnackter Bürgermeister vielmehr als Albert T. Wesker- Look alike auftritt. Das Moverepertoire schreit ebenfalls nicht gerade nach Innovation. Schläge, Tritte, Sprünge, Sprungtritte, Griffe, Würfe und wieder einmal eine selbstschädigende Spezialattacke bei gleichzeitigem Druck auf die Punch- und Kicktaste; das war es bereits, abgesehen von Metall- und Dynamitstangen, Wurfmessern und Co.
Der größte Stolperstein für den Auftritt der US-Polizisten und des japanischen Detektivs ist die Mittelmäßigkeit. Nichts an dem Spiel ist ernsthaft schlecht, ebenso wenig ist jedoch außerordentlich positiv erwähnenswert oder zumindest einmal einfallsreich. Die Optik liegt meist nicht nur hinter einem Großteil des Neo Geo-Portfolios zurück (die Animationen sind als solche kaum zu bezeichnen), sondern sogar hinter dem älteren Final Fight, auch wenn einige Umgebungen durchaus detailreich sind. Fünf Levels sind nicht allzu viel, zumal sie meistens langweilig aussehen. Dafür überzeugt beispielsweise der kurze Ausflug auf einen fahrenden Zug, begleitet von einem feindlichen Helikopter im Hintergrund, der ab und an das Feuer eröffnet. Feinde und Bosse könnten kaum generischer sein, abgesehen etwa von der leicht bekleideten Azusa Heike und einigen Gabelstaplerfahrern. So plätschert die Keilerei ordentlich vor sich hin, ohne jemals den Eindruck von Einfallsreichtum oder Genialität zu machen. Einen großen Vorteil gegenüber des SNES-Fassung von Final Fight gönnt uns SNK indes doch noch: Ein Koop-Modus.
Fazit: Im direkten Vergleich zu Final Fight zieht Burning Fight im reinen Einzelspieler den kürzeren. Dafür wertet der Multiplayer das Geschehen immens auf…was angesichts der restlichen, starken VC-Konkurrenz kaum eine Rolle spielt. Burning Fight ist nett und macht vor allem zu zweit immer mal wieder für eine kurze Partie Spaß, doch die meisten wirklich guten Sidescrolling-Prügler der aktuellen VC-Konsolen stehen bereits zum Download bereit. Battle Toads und Undercover Cops dürfen gerne noch kommen, ansonsten sollte der Bedarf an dem Genre denn auch langsam gestillt sein.
Von Burkhart von Klitzing
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Retro Review: Burning Fight
HerstellerSNK
Erscheinungsjahr1991
GenreBeat ’em Up
Spieler1-2
Nutzbare Controller· Wii-Remote
· Classic Controller
· Gamecube Controller
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