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Dead Moon
Retro-Review von Burkhart von Klitzing (mail) | 24.06.2008
Im Harvest Moon-Review habe ich mich noch über Natsumes rühmliche Action-Vergangenheit ausgelassen. Nun steht mit Dead Moon tatsächlich ein Natsume-Werk abseits der langlebigen Farmer-Franchise zum Test an, doch anders als viele andere Spiele aus dem Firmen-Katalog muss es sich einer riesigen Menge an Konkurrenten auf der Virtual Console stellen. Während beispielsweise Abadox oder S.C.A.T. dem Shooter-Genre neue Seiten abgewinnen, kommt Dead Moon schlichtweg klassisch daher, ohne ein Klassiker zu sein…

In mageren sechs Levels fliegt wieder einmal ein Raumschiff der Erde stur von links nach rechts im Feldzug gegen außerirdische Invasoren. Die optische Tristesse hilft kaum, das Geschehen interessanter zu gestalten. Während das Parallax Scrolling der unterschiedlichen Hintergrundebenen gemessen an der Hardware noch zu beeindrucken weiß, fallen das uninspirierte Design und die dauernde Wiederholung innerhalb einer Stage negativ ab. Weder Feinde noch Hintergründe sind in irgendeiner Form erinnerungswürdig; zumindest einige wenige Bosse haben das Potenzial irgendwo im Kopf länger zu verweilen. Der Sound ist ebenfalls ordentliches Mittelmaß – nicht mehr und nicht weniger.

Im Spielverlauf setzt sich der Eindruck der absoluten Bedeutungslosigkeit fort: Ähnlich Air Zonk fehlen normale Hindernisse abseits der Feinde fast gänzlich, was verschmerzbar wäre, wenn die Gegnerformationen eine gewisse Kreativität oder liebevolle Abstimmung aufzeigten, was nicht der Fall ist. Immer wieder fliegt eine Reihe feindlicher Gleiter ins Bild, feuert, dreht eine Kurve und verschwindet, gefolgt von zwei größeren Feinden, die kurz an einer Position verharren und sich danach ebenfalls verabschieden. Wirklich lästig: Ein voll aufgepowertes Raumschiff pflügt geradezu durch die meisten Abschnitte ohne jede Bedrängnis, dann aber wieder zehren zig von hinten herannahende Widersacher an den Nerven, was Auswendiglernen der stupidesten Art nötig macht. Das Waffensystem neigt nicht unbedingt zur Kreativität. Zwei Sekundärwaffen (Schutzkapseln und Raketen) und vier Primärwaffen (Laser, Wellen, Streuschuss, Vulcan) lassen sich mit Hilfe von Kapseln verwenden und upgraden. Dumm nur, dass manche quasi sinnlos sind, was oft verzweifelte Umkurvungen von Items zur Folge hat. Immerhin bedeutet ein Treffer nicht das sofortige Ableben, sondern zunächst ein Downgrade der Waffen.

Fazit:
Dead Moon ist der schlechteste Shooter der VC – keine Frage. Absolut nichts sticht in irgendeiner Form positiv hervor, dafür nerven der inkonsequente Schwierigkeitsgrad, der zwischen extrem einfach und frustrierend schwankt, sowie der stete Eindruck völliger Belanglosigkeit. Für denselben Preis ist Air Zonk zu bekommen, für 200 Punkte mehr R-Type III und Gradius III und für 300 Punkte mehr das herausragende Gley Lancer. Jeder dieser Titel (und noch einige mehr) ist den Download deutlich mehr wert. Wer wirklich jeden anderen Shooter ausgereizt hat, kann sich die Anschaffung von Dead Moon durch den Kopf gehen lassen.

Von Burkhart von Klitzing
WiiX Wertung:



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