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Retro-Review von Burkhart von Klitzing (mail) | 24.06.2008
Die Virtual Console und das Problem der Lizenztitel. Da viele Softwarehäuser den erneuten Einkauf einer Lizenz für den Release eines VC-Titels entweder aus Kostengründen scheuen oder es sich schwer gestaltet, noch einmal die Rechte zu erlangen, stehen die Chancen für Klassiker wie World of Illusion, Aladin oder Tetris Attack schlecht. Lediglich ein mageres Stück Software mit großem Namen schaffte bislang den Sprung zum Wii-Download-Service: Turtles kostet nicht nur 100 Punkte mehr als andere NES-Titel, sondern ist nicht einmal ein sonderlich gutes Stück Software. Nun erschien in Japan 1989 für die PCE Doraemon: Meikyuu Daisakusen. Der neuerliche VC-Release ist dennoch nicht allzu verwunderlich, schließlich wurden bereits damals für die westliche Version alle Spuren der bekannten Manga-Vorlage entfernt und der blaue Kater selber wurde zu einem langweiligen, generischen Standard-Männchen im blauen Anzug von der Stange. Wie passend für das restliche Spiel.
Die Aufgabe bleibt in den 60 Levels stets dieselbe: Durchquert ein meist viel zu überschaubares Labyrinth auf der Suche nach Schatzkisten, woraufhin ein Schlüssel auftaucht, der wiederum den Ausgang öffnet. Erschweren sollen das diverse Feinde und andere Hindernisse, wie Wasser oder Löcher aus denen Eingeborene mit Speeren hervorschnellen. Zur Auflockerung dienen Teleporter, Sprungfedern und Powerups. Was die Zutaten für einen spannenden Geschicklichkeitstest à la Bomberman hätten sein können, summiert sich zu einem drögen „Erlebnis“, das bereits nach zehn Minuten scheinbar kein Ende nehmen will…in einem negativen Sinne. Die Level spielen sich praktisch komplett gleich und geben sich auch optisch kaum Mühe zur Differenzierung, obwohl sie in unterschiedlichen, teils netten Settings (Japan) angelegt sind. Die Laufwege zu den Kisten ziehen sich oft zu lange hin, was zu verschmerzen wäre, wenn unterwegs nicht die Langeweile regieren würde.
Feinde sind dumm und lassen sich schon zu Beginn einfach ausschalten, indem ähnlich Lode Runner eine Grube ausgehoben wird. Anders als bei besagter Inspirationsquelle bleiben die Löcher jedoch dauerhaft erhalten und lassen sich auf Wunsch jederzeit schließen, was die Feindesbeseitigung extrem vereinfacht. Dazu kommen später Sonderwaffen wie eine Eiskanone und vor allem ein dauerhaftes Upgrade des Spaten, das bewirkt, dass nicht nur ein Loch, sondern eine ganze Reihe davon geschaffen werden. Das Potenzial der Teleporter wird kaum genutzt. Anstatt verwinkelte Levelkonstruktionen zu erschaffen, platzierten die Entwickler die meisten dieser Felder in sichtbarer (und oft begehbarer) Entfernung voneinander. Sprungfedern sind gar noch unnützer, da sie in den meisten Fällen bloß Zeit kosten und somit noch mehr Geschwindigkeit aus dem ohnehin trägen Spiel nehmen.
Fazit: Cratermaze ist unglaublich einfach, träge und eintönig, wer damit aber leben kann, erlebt ein routiniertes Machwerk, das zumindest einigermaßen umfangreich (eventuell zu umfangreich) geraten ist. Fans von Vogelperspektiven-Labyrinthen greifen zu Bomberman ’94 oder Chew Man Fu, Buddelfreunde investieren ihre 600 Punkte in Battle Lode Runner.
Von Burkhart von Klitzing
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Retro Review: Cratermaze
HerstellerHudson Soft
Erscheinungsjahr1990
GenreAction
Spieler1
Nutzbare Controller· Wii-Remote
· Classic Controller
· Gamecube Controller
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