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Retro-Review von Burkhart von Klitzing (mail) | 21.06.2008
Puzzler hat die Virtual Console mittlerweile einige vorzuweisen, doch größtenteils sind das bislang Variationen der abstrakten Blockschiebereien à la Tetris, Columns und Puyo Puyo. Das Untergenre der ehemals populären Knobelspiele in denen eine Figur umherläuft, Rätsel löst und nebenbei ein wachsames Auge auf Gegner hat, ist noch mehr als unterrepräsentiert mit Battle Lode Runner, den ersten beiden Adventures of Lolo Episoden und eben Chew Man Fu, das in Japan den nachdenkenswerten Namen „Be Ball“ trägt.
Die Story ist naturgemäß ebenso nebensächlich wie schnell erklärt: Im alten China terrorisiert der böse Chew Man Fu die Bevölkerung. Wer so böse ist, dass ein Spiel nach ihm benannt wird, der muss wirklich abgrundtief böse sein, also schickt sich ein kleines Mädchen an, ihm Einhalt zu gebieten. Unterstützt wird sie dabei von dem Vater aller China-Klischees: Dem langbärtigen Lehrmeister. Zudem kann ein zweiter Spieler jederzeit den Part eines Jungen übernehmen um die insgesamt 550 (!) Levels kooperativ zu klären. Jeder der Abschnitte findet auf einem einzigen Bildschirm platz und beinhaltet neben diversen Mauern vor allem vier Feinde, vier verschiedenfarbige Kugeln und dazu passende Bodenflächen. Ziel ist es nun, die vier Kugeln innerhalb des generösen Zeitlimits auf die richtigen Paneele zu legen, ohne dabei von den Gegnern berührt zu werden.
Zu diesem Zweck kann die Protagonistin die runden Utensilien sowohl treten, als auch schieben und ziehen. Getretene Kugeln schalten Feinde für einige Sekunden aus, prallen von Wänden ab und lassen sich auf Knopfdruck sofort stoppen, wenn sie in der Nähe des Spielers sind, zudem ist dieser Transportweg logischerweise schneller als sie zu ziehen bzw. zu schieben. Letzteres erlaubt dafür den Weg um Kurven. Zerstörbare Wände und gelegentliche Items, wie Laserfelder, die bei Betreten Feinde in der Umgebung brutzeln, verleihen dem Geschehen etwas Tiefe, die auch bitter nötig ist. Chew Man Fu setzt seinen Fokus eher auf Geschicklichkeit im Umgang mit den kreativen Monstern (Frösche, Drachen, Gorillas, japanische Kappa-Kreaturen, usw.), als kluge, vorausschauende Planung. Zweispieler freuen sich über ein nettes Fußball-ähnliches Minispiel, kreative Köpfe dagegen über den Leveleditor.
Fazit: Chew Man Fu wechselt nach einiger Zeit von der Begeisterung über die liebevolle Aufmachung und das individuelle Spielkonzept hin zu Monotonie, wenn nach einem Screen mit vier Feinden und Kugeln noch ein Screen mit vier Kugeln und Monstern kommt. Für stundenlanges Dauerspielen fehlt es an geistigem Anspruch, auch wenn spätere Levels durchaus schwieriger werden können. So bleibt ein netter Action-Puzzler, der für gelegentliche Partien bestens geeignet ist und so in Verbindung mit dem massiven Umfang auf Monate hinaus Spaß bereitet. Also: Be Ball!
Von Burkhart von Klitzing
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Retro Review: Chew Man Fu
HerstellerHudson Soft
Erscheinungsjahr1990
GenreAction / Puzzle
Spieler1-2
Nutzbare Controller· Wii-Remote
· Classic Controller
· Gamecube Controller
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