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Retro-Review von Burkhart von Klitzing (mail) | 17.06.2008
Trotz der Massen an Sidescrolling Shoot ’em Ups auf der VC kamen bislang Fans von Run ’n Guns etwas kurz. Bis auf die ordentlichen, aber schwerlich zu Begeisterungsstürmen hinreißenden Dungeon Explorer, Crack Down und Gain Ground ist das Genre immer noch Mangelware, zumal diese wenigen Vertreter das klassische Gameplay mit Rollenspiel- oder Strategie-Elementen aufzupeppen versuchten. Simple Balleraction à la Ikari Warriors, Commando, Mercs oder GunSmoke möchte nun endlich Hudson mit Bloody Wolf dem geneigten Fan von 80er-Jahre-Action-Filmen präsentieren.
Bereits der Beginn der Schlachtplatte ist (unfreiwillig?) großartig inszeniert mit der vielsagenden Einsatzbesprechung „Your mission is to save the president, who has been kidnapped by the enemy. Go!”. Fortan zieht wahlweise die Einmann-Armee Eagle oder Snake ähnlich Rambo aus um acht Areale wie ein Gefangenenlager, ein Hauptquartier oder Höhlen von vielen, jedoch nicht unendlich vielen Feinden zu befreien. Der Trip gibt sich wie ein Bad in reinstem Testosteron, wenn menschliche Zwischenbosse zum munteren Trash Talk Duell laden, befreite Geiseln voller Dank das Inventar des muskelstarrenden Helden mit Items im Gesamtgewicht von vermutlich über 30 kg bringen und der niemals versiegende MG-Munitionsvorrat getroffene Soldaten theatralisch die Hand gen Himmel erstrecken lassen, während das Blut aus ihrem Bauch strömt.
Neben der Standardwaffe hilft ein Messer gegen gepanzerte Feinde, Sprünge überwinden Abgründe und Stacheldraht, Granaten treffen Ziele hinter Sandsackbarrieren, die seltene Shotgun wirkt ähnlich der Streuschuss in Probotector, Schwimmflossen helfen in Wasserpassagen, usw. Auch wenn sich der Ablauf meist auf die schnelle und geschickte Eliminierung von Gegnern fokussiert, wird genug Abwechslung im Form von Items, kleinen Secrets, Klettereinlagen an Steilwänden, Motorradfahrten und vor allem den spektakulären Bossfights geboten. Wer wollte nicht schon immer einmal mit nackten Oberarmen einem schwer bewaffneten Helikopter oder einem U-Boot gegenüber stehen? Die etwas krude Perspektive mit ihrer nicht immer nachvollziehbaren Kollisionsabfrage und der etwas kleine Bildausschnitt sorgen für manchen Tod, doch dank unendlicher Continues bleibt die Motivation hoch genug um mit der Zeit sämtliche haarigen Situationen auswendig zu lernen und so wirklich wie eine perfekte Kampfmaschine den Krieg zu entscheiden und endlich den Präsidenten zu befreien.
Fazit: Endlich ein sinnfreies, „männliches“ Spiel auf der VC, was Operation Wolf gerne gewesen wäre. Der einzige große Wehrmutstropfen in der Ballerorgie ist der fehlende Koopmodus, der sich in einem Titel seiner Art mehr als nur anbietet. Halbwegs frustresistente Einzelgänger greifen für 600 Punkte zu. Go!
Von Burkhart von Klitzing
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Retro Review: Bloody Wolf
HerstellerData East
Erscheinungsjahr1990
GenreAction
Spieler1
Nutzbare Controller· Wii-Remote
· Classic Controller
· Gamecube Controller
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