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Battle Lode Runner
Retro-Review von Burkhart von Klitzing (mail) | 06.06.2008
Douglas Smith landete 1983 auf dem Apple II mit Lode Runner einen Überraschungshit…und auch seinen einzigen Hit, beziehungsweise wenn man so möchte gar sein einziges Spiel überhaupt, denn fortan werkelte er nur noch an Nachfolgern zu den Abenteuern des springfaulen Helden. Das Original erschien wie viele andere Titel der damaligen Zeit für zig Plattformen (CPC, Atari 5200, Arcade, NES, usw.) und die diversen Sequels sind dermaßen zahlreich, willkürlich betitelt und über unzählige Systeme verstreut, dass wohl nur das Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit für wirklichen Durchblick sorgen könnte. Obwohl sich das Gameplay im Laufe der mittlerweile 25 Jahre praktisch nicht verändert hat, wird immer noch Hardware wie PS2, GCN und Xbox 360 beehrt, aber die Wii VC muss bislang mit einem einzigen Auftritt auskommen: Battle Lode Runner, das vormals nur in japanischen PC Engines seinen Dienst tat.

Der Spielinhalt lässt sich im Grunde in wenigen Worten abhandeln: Der Lode Runner kann laufen, an Stangen entlang klettern und Leitern erklimmen, aber nicht springen. Dafür verfügt er über das Talent, Löcher zu graben. Mit diesen zugegebenermaßen mickrigen Fähigkeiten wollen Goldhäuflein eingesammelt werden, damit sich Leitern ins nächste Level materialisieren. Erschwert wird dies zum einen von ebenso dummen wie hartnäckigen Feinden, die stur den direkten Weg zum Spieler suchen. Entnervte Zockern umgehen sie einfach, alternativ können sie aber auch mit kurz zuvor gegrabenen Gruben gefangen werden. Löcher schließen sich jedoch nach einiger Zeit wieder von alleine und Feinde befreien sich nach einigen Sekunden, so dass die Buddelei geschickt getimt werden muss, wenn man den Gegner nicht nur kurzzeitig außer Gefecht, sondern komplett ausschalten möchte. Wobei komplett auch nur relativ ist: Tote Feinde werden prompt ersetzt.

Die andere Gefahr kommt vom eigenen Unvermögen in Verbindung mit munterem „einfach mal drauflosgraben“. Vorschnelle Spieler fallen in ihre eigenen Löcher oder planen nicht weit genug, wenn sie ihre Gier mitten in ein Felskonstrukt manövriert. Der Lode Runner vermag nur rechts unter ihm und links unter ihm zu graben. Direkt seit-, auf- oder abwärts sind unmöglich, was immer wieder vorausschauendes Vorgehen abverlangt um nicht in einer ausweglosen Situation zu enden. Glücklicherweise lässt sich das Spiel jederzeit pausieren und dabei sogar den Bildausschnitt verschieben um das Level genau zu untersuchen. Bis zu fünf Spieler vergnügen sich kurzzeitig in drei Kampfmodi (daher der Titel), die ein wenig an Bomberman erinnern, aber erst ab vier Spielern wirklich zünden und auch dann kaum die Sucht der Konkurrenz entfalten.

Fazit:
Battle Lode Runner scheint sich nicht ganz entscheiden zu wollen, was es liefern möchte. Manches Level spielt sich gänzlich wie ein Puzzler komplett mit vertrackten Blockkonstruktionen. Dann wieder folgt ein Abschnitt, der komplett auf schnelle Reflexe in Duellen mit Feinden setzt. Wer sich daran nicht stört, sondern vielleicht gar nach so etwas sucht, darf in freudiger Erwartung einer Mischung aus Wrecking Crew und Adventures of Lolo zuschlagen. Allerdings sei gesagt, dass die über 100 Levels doch recht schnell arg monoton geraten und teils dieselbe Bewegung fünfmal hintereinander abverlangen.

Von Burkhart von Klitzing
WiiX Wertung:



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