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Devil’s Crush
Retro-Review von Burkhart von Klitzing (mail) | 05.06.2008
Auf den ebenso gelungenen wie erfolgreichen Flipperspaß Alien Crush folgte mit Devil’s Crush (Devil Crash in Japan) der zweite Streich in Naxats Flipperserie. Das Fantasy-Spektakel wurde schließlich gar von Technosoft unter dem Namen Dragon’s Fury (hässlich) portiert und in jener Fassung schließlich in den USA von Tengen vertrieben. Nicht nur Spieler, sondern auch verschiedenste Publisher scheinen die Qualitäten des Titels erkannt zu haben. Tengen trieb diese Sympathie allerdings etwas weit, als sie mit Dragon’s Revenge einen Pseudo-Nachfolger zusammenschusterten. Der tatsächliche dritte Teil, für den auch Naxat zu würdigen ist, erschien 1992 exklusiv in Japan für das SNES: Jaki Crush.

Wie schon Alien Crush verbindet auch Devil’s Crush die Punktehatz auf einem einzelnen Puzzletisch mit einem außergewöhnlichen Setting, diesmal eben Fantasy, anstelle von geifernden Außerirdischen. Wieder mit an Bord sind die fantastische, stets nachvollziehbare Kugelphysik und eine absolut liebevolle und handwerklich astreine Technik, auch wenn die Musik etwas schwächer ausfällt als im Vorgänger. Besonders schade ist hier, dass der Track des Titelbildschirms wesentlich atmosphärischer geraten ist, als die (immer noch gute) Musik des eigentlichen Spiels. Dafür wissen die detailreichen, sauber animierten Objekte des mittlerweile drei (statt zwei) Bildschirme langen Tischs voll zu überzeugen. Da tanzen Kutten tragende Wesen im Kreis, Drachenkinder huschen umher, Totenschädel auf Spinnenbeinen bevölkern den untersten Bildschirm. Unauffällige, aber sehr willkommene Neuerung: Das Scrolling zwischen den Abschnitten geschieht nun kontinuierlich, statt „hart“.

Litt Alien Crush noch am Mangel an manipulierbaren Objekten, so fehlt dieser Kritikpunkt hier. Ob sich nun ein großer Frauenkopf nach und nach in eine Schlange verwandelt, ein zerbrochenes Tor einen Ritter nach dem anderen preisgibt, immer mehr bunte Punktemultiplikatoren aufleuchten oder zerbröselte Drachenschädel kleine Pinnentierchen preisgeben – stets passiert etwas; Langeweile mag so schnell nicht aufkommen, wozu auch wieder einige Bonusräume beitragen. Bekämpft einen vierköpfigen Drachen, lasst Blasen spuckende Schädel eure Metallkugel spüren oder zerstört Feinde im rechten Moment um Paneele einzufärben. Leider sind diese Bonusrunden seltener zu erreichen als noch in Alien Crush. Ähnlich schwierig ist es, den obersten Bildschirm des regulären Tischs zu erreichen. Die etwas zu weit auseinander liegenden Flipper, die vormals für viele nervige Ballverluste sorgten, sind wieder mit dabei, doch einige einfach zu aktivierende Schutzmechanismen beugen Frust weitgehend vor.

Fazit:
Was zeichnet ein wirklich gutes Spiel aus? Entweder fesselt es auf lange Sicht mit der Prämisse, stets neue Überraschungen oder eine interessante Handlung zu bieten oder es entlockt dem Spieler einen Ausruf ähnlich „Ach, nur noch schnell eine Runde! Einmal mach ich noch!“, woraus dann doch wieder mehrere Stunden werden können, in denen der Ausruf noch mehrmals vorkommt. Genau dies ist bei Devil’s Crush der Fall. Wer Flippern auch nur im geringsten etwas abgewinnen kann, sollte zum Preis von 600 Punkten in freudige Ekstase verfallen, zumal die Virtual Console womöglich keinen besseren klassischen Genrevertreter bekommen wird – Hybridtitel wie Pinball Quest nicht miteinbezogen.

Von Burkhart von Klitzing
WiiX Wertung:



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