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Alien Soldier
Retro-Review von Burkhart von Klitzing (mail) | 01.05.2008
Dynamite Headdy, Gunstar Heroes…die Virtual Console hat bereits zwei exzellente Treasure-Titel mit hüpfenden und auf die eine oder Art auch schießenden Helden gesehen. Während Gunstar Heroes den meisten schon vorher ein Begriff gewesen sein dürfte und Dynamite Headdy ebenfalls zumindest einigen bekannt gewesen sein dürfte, hat sich das neueste MD-Treasure-Juwel bislang ziemlich erfolgreich vor den Zockern versteckt. Alien Soldier erschien lediglich auf Segas 16-Bit-Konsole ohne jegliche Nachfolger, Spin-Offs oder Ports (anders als bei den beiden anderen Titeln wäre etwa ein Game Gear-Port nur schwer vorstellbar), bis es 2006 zumindest den Weg in japanische PS2s fand. Europäische Spieler bekamen zumindest damals eine eigene Mega Drive-Fassung in die Hände, was den USA komplett vorenthalten blieb.

Jedes Spiel abseits der diversen Sport-Genres braucht wohl seine eigene Story, sei sie auch noch so banal und der potentielle Zocker noch so desinteressiert: Im Jahr 2015 (ganz schön nah) wird der planet Sierra von der terroristischen Organisation Scarlet, nun ja: Terrorisiert. Held Epsilon – ein vogelähnliches Alien – war selbst Teil der Scarlet, sprach sich aber von ihr los und sieht sich ihr nun als Feind gegenüber. Gähn. Nachdem die knappe Storyeinblendung wahlweise überstanden oder weggedrückt ist und eine Wahl zwischen supereinfach und superschwierig (wobei beide arg an den Nerven zehren können) folgt etwas merklich spannenderes, nämlich die Wahl zwischen sechs Waffen, von denen vier ins Feld mitgeführt werden. Wer möchte, nimmt mehrere Exemplare seiner Lieblingswaffe, was sich auch empfiehlt, da einige von ihnen gegenüber dem Rest merklich abfallen. Nun noch die Steuerung in einer Art Trainingsraum einstudieren und es kann endlich losgehen.

Wobei Steuerung ein gutes Stichwort ist, die fällt nämlich kompliziert aus. Ein Knopfdruck öffnet das Ringmenü zur Waffenwahl, mit einer Tastenkombination wird zwischen zwei Feuermodi gewechselt und Spezialtechniken sind unumgänglich um in Alien Soldier weiter zu kommen. So beherrscht Epsilon eine Art Boost, ähnlich Fox in Smash Bros. Brawl, mit dessen Hilfe er sicher durch Gefahren hindurchschnellt. Und Gefahren wird er viele finden auf seinem technisch fantastischen Feldzug. Die satten 25 Levels sind prinzipiell kurz. Ein paar plattformen, ein paar schwächlichere Feinde (deren Schüsse unbedingt mit gutem Timing geblockt werden sollten um Energie aufzufrischen) und ab und an etwas der überlebenswichtigen Munition. All das dient größtenteils zur Entspannung zwischen den beeindruckenden Bosskämpfen, von denen öfters auch mehr als einer pro Level existiert. Im Grunde ist Alien Soldier ein einziger großer Boss Rush, was in diesem Fall nicht negativ gemeint ist, schließlich sind die Bosse einfallsreich designt und spielen sich erfreulich unterschiedlich.

Fazit:
Alien Soldier ist eine kleine technische Meisterleistung: Das wunderschöne Jump ’n Run (mit Schwerpunkt auf Shoot) bleibt stets flüssig, obwohl es sich unglaublich schnell spielt und der Screen von Sprites gepflastert ist. Dass das Gameplay dieser Leistung kaum nachsteht, garantiert eine Kaufempfehlung. Die Steuerung benötigt allerdings eine Menge Eingewöhnung und nur absolute Treasure-Fanatiker dürften vom Haareraufen verschont bleiben, wenn wieder mitten im Bosskampf die Munition ausgeht und der Countdown erbarmungslos heruntertickt. Da das europäische MD-Modul etwa €40 wert ist und die japanische Fassung gar in den dreistelligen Bereich geht, ist der Preis von 800 Punkten für dieses Kleinod mehr als gerechtfertigt.

Von Burkhart von Klitzing
WiiX Wertung:



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