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China Warrior
Retro-Review von Burkhart von Klitzing (mail) | 18.04.2008
Mein nunmehr 100. (einhundertstes!) Virtual Console Review. Schon seit geraumer Zeit mache ich mir Gedanken darüber, welchem Titel ich diesen zumindest für mich speziellen Artikel widmen sollte. Mein 50. Retro Review behandelte den Kultklassiker und Geheimtipp Dynamite Headdy, also sollte es diesmal vielleicht um einen weiteren Toptitel gehen? Star Tropics steht noch zur Wahl. Ebenso Super Street Fighter II, Harvest Moon und Gate of Thunder. Allesamt Anwärter auf fünf oder wenigstens vier Sterne. Aber nein: Es wissen doch wahrscheinlich 90% der WiiX Leserschaft sowieso bereits, dass diese Werke einen Download wert sind. Nein, ich möchte vielmehr die „SDEKOHWBUWNZWFEATT“-Serie etwas verspätet nach den Tests der Software-Größen Barbie, Hot Wheels, Anubis II und Ninjabread Man auch auf unsere Kurzreviews erweitern und zudem endlich den ewigen „Wo bleibt mal wieder ein PC Engine Review?“-Rufen entgegenwirken.

In diesem Sinne oder dessen Ermangelung präsentiere ich China Warrior, das nicht nur die magische Zahl eins auf seinem japanischen Cover trägt und somit Hudsons erstes PCE-Spiel war, sondern prinzipiell das erste Spiel für NECs Konsole darstellt. Im Land der aufgehenden Sonne ist das Stück Software übrigens unter dem Namen The Kung Fu bekannt. No love for China? Optisch faszinierte Hudson damals die Massen: Als wirklich großer Bruce Lee-Verschnitt marschiert der Spieler mehr oder weniger automatisch nach rechts, von wo aus nicht minder große Sprite-Feinde auf ihn zulaufen. Manche Animation (Sprünge sind grauenhaft) sieht dabei gelinde gesagt suboptimal aus, doch alleine die schiere Größe, gepaart mit Flackerfreiheit und schönen Animationen in den Bosskämpfen beeindrucken auch heute noch, wenn man die Hardware vor Augen hat.

Spielerisch hingegen…nun ja. Wikipedia sagt zu Kung Fu, dass es „eine nicht messbare Qualität ist, die einer Sache innewohnt“. Übertragen auf The Kung Fu würde ich sagen, dass es eine Sache ist, der messbar keine Qualität innewohnt. In zwölf Levels gilt es, stumpfe Feinde mit einem mickrigen Move-Repertoire aus dem Weg zu räumen (von Kämpfen kann keine Rede sein, da keine Gegenwehr stattfindet) und gegebenenfalls fliegenden und rollenden Hindernissen wie Steinen, Felsen, Pfeilen, Feuerbällen oder Schmetterlingen (!) auszuweichen bzw. sie ebenfalls zu zerschlagen (was bei Feuerbällen eine belustigende Vorstellung ist). Ab und an fliegt ein wenig zusätzliche  Lebensenergie durch die Luft und am Levelende wartet ein etwas hartnäckigerer Boss.

Fazit:
Der Screen ist zu klein, die Gefahren müssen stumpf auswendig gelernt werden, die Langeweile setzt nach zwei Sekunden ein und nistet sich wundervoll im Hirn direkt neben dem Frust ein, das vergleichbare Altered Beast darf sich freuen, dass China Warrior noch schlechter ist als der SEGA-Titel und das bislang schlechteste VC-Game darstellt und im Prinzip möchte ich nichts mehr zu diesem Spiel schreiben müssen. Bitte! Es wäre jedem wesentlich mehr geholfen, wenn ich jetzt den Tipp gebe, doch einmal einen Salat mit selbstgemachter Preiselbeer-Vinaigrette anzurichten. Einfach ein paar Löffel Beeren aus dem Glas zusammen mit einigen Löffeln Rotwein-Essig und etwas Öl zu einer mittelgroßen Schale Salat geben. Und genau deswegen werde ich das jetzt tun: Einfach ein paar Löffel Beeren…

Von Burkhart von Klitzing
WiiX Wertung:



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