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Retro-Review von Burkhart von Klitzing (mail) | 14.04.2008
„Ein Spiel mit einem massiven Roboter in der Hauptrolle, der dicke Waffen mit sich schleppt? Das kann ja nur gut sein! Warum bekommt in dieser grausamen Welt ein derartiger Titel keinen Nachfolger?“ So oder so ähnlich stelle ich mir die Reaktionen vieler vor, die erstmals etwas von Cybernator hören. Doch keine Sorge: NCS (Googelt unbedingt einmal nach Cho Aniki, das ebenfalls von den Jungs stammt…aber betrachtet euch als gewarnt) hat den Titel, der in Japan als Assault Suits Valken bekannt ist, nicht vergessen. Bereits vor Cybernator erschien das ähnliche Assault Suit Leynos (Target Earth in den USA), was einen Nachfolger spendiert bekam. Cybernator wurde schließlich auf dem Saturn mit einem Strategiespiel (ASV2) und auf der PS2 mit einem Remake (ASV) fortgesetzt.
Auf den ersten Blick mag Cybernator nur ein weiteres Jump ’n Shoot sein, von denen es in der Virtual Console mittlerweile nun wirklich zahlreiche Vertreter gibt, doch mit Titeln wie Super Probotector, Gunstar Heroes, Mega Man oder ESWAT lässt es sich nur bedingt vergleichen. Anstatt einem dieser Titel nachzueifern, wird vielmehr von allem etwas genommen, erweitert und neu zusammengestellt. Der Spieler übernimmt in den leider gerade einmal sieben Levels die Kontrolle über einen so genannten Assault Suit. Der erweist sich als riesiger Mech, der seine mächtigen Ausmaße nicht nur deutlich macht, wenn gelegentlich Menschen neben ihm stehen. Vielmehr vermitteln seine geschmeidigen Animationen stets ein gewisses Gefühl von Macht, wenn er etwa zum Dash über den Boden ansetzt oder aus allen Rohren feuert. Generell ist die Atmosphäre ein starker Punkt von Cybernator: Die Optik ist teils spektakulär und höchst abwechslungsreich, jedoch stets flüssig, trotz der schnellen Action. Dass der Sound ebenfalls keinen Grund zur Beanstandung bietet und das Spiel sogar noch in eine nette Story mitsamt unterschiedlichen Enden gepackt wurde, mindert das positive Bild sicher nicht.
Die Spielabschnitte unterteilen sich grundsätzlich in zwei Bereiche: Solche, die automatisch scrollen und solche, die mehr oder weniger frei begangen werden. Letztere geben zwar einen mehr oder weniger groben Pfad vor, was aber nicht immer spürbar ist. Der Spieler hat oft das Gefühl einer gewissen Freiheit, wenn er von Plattform zu Plattform springt (oder kurzzeitig fliegt), den weiteren Weg über oder unter einem großen Asteroiden sucht und diverse neue Waffen, sowie Waffenupgrades in Kisten und Feinden sucht. A propos Waffen: Neben einem Faustschlag stehen unter anderem ein Maschinengewehr, Raketen und Napalm zur Verfügung. Für Schutz sorgt auf Knopfdruck ein Schild.
Fazit: Cybernator ist ein Vorzeige-Actionfeuerwerk, das jedoch nicht ohne Makel auskommt. Die Atmosphäre mag unheimlich dicht sein, jedoch muss die Frage erlaubt sein, warum alle Versionen außerhalb Japans in ihrer Story beschnitten sind und die Charakterporträts bei den Gesprächen wegfallen. Hier wäre vielleicht eine Übersetzung der japanischen Ur-Version besser gewesen. Spielerisch gefällt der Titel mit Abwechslung und relativer Freiheit, doch hätten ein paar zusätzliche Levels nicht geschadet, ebenso wie ein stellenweise etwas niedrigerer Schwierigkeitsgrad. All das ist aber Kritik auf hohem Niveau, schließlich ist Cybernator für jeden halbwegs erfahrenen Actionrecken empfehlenswert und steht auf einer Stufe mit bekannteren Klassikern wie Super Probotector…abgesehen von dem fehlenden Koop-Modus.
Von Burkhart von Klitzing
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Retro Review: Cybernator
HerstellerKonami
Erscheinungsjahr1992
GenreAction
Spieler1
Nutzbare Controller· Classic Controller
· Gamecube Controller
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