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Retro-Review von Burkhart von Klitzing (mail) | 14.04.2008
Falls tatsächlich jemand unsere Retro Reviews zu NES-Sporttiteln mitverfolgt hat, so dürfte er wissen, dass (zumindest unserer Meinung nach) fast sämtliche Vertreter dieser Sparte aus heutiger Sicht grausig bis gerade so akzeptabel sind. Neben NES Open Tournament Golf konnte bislang nur Ice Hockey einigermaßen überzeugen und für einen näheren Blick empfohlen werden. Wenn man das im Hinterkopf hat, ruft Konamis neuester VC-Titel doch dezentes Kopfkratzen hervor: Ein Eishockey-Spiel für das NES. Andererseits sollte nicht unerwähnt bleiben, dass Blades of Steel jede Menge Fans hat und damals zu den beliebtesten Sportspielen gehörte. Dieses Glück blieb seinen unsäglichen Nachfolgern BoS 99 (N64) und BoS 2000 (PSX) übrigens vorenthalten.
Ähnlich Ice Hockey stehen sich auch bei Blades of Steel kleine Teams in actionreichen Matches gegenüber, doch bereits vor den eigentlichen Partien zeigen sich einige Unterschiede. So bietet der Konami-Titel stattliche acht Teams, die sich jedoch nicht voneinander unterscheiden. Zudem entfällt die taktische Wahl unterschiedlicher Spielertypen und anstelle von fünf Schwierigkeitsgraden werden nur drei angeboten. Dafür begeistert wiederum die Möglichkeit ein Turnier auszuspielen, anstatt sich nur in Einzelmatches zu beweisen. Auch der erste Blick auf das Spielfeld birgt Vor- und Nachteile für beide Titel: Während Blades of Steels’ Soundkulisse mit nervigem Gefiepe, fehlender Musik und zu Epilepsie einladendem Blinken negativ auffällt, brilliert es mit geschmeidigen Animationen großer Spieler und unterhaltsamen Sprachfetzen.
Die Partien geben sich bei Blades of Steel etwas ruhiger als bei seinem Konkurrenten, was nicht heißen soll, dass nicht auch hier schnelle Action gepaart mit taktischer Note dominiert. Der Puck wechselt oft den Besitzer (sei es per automatisch gezieltem Pass oder per Schuss, der immer in Richtung Tor geht), flinke Augen und Finger sind unabdingbar. Leider fehlen dem Konamititel ein paar Features von Ice Hockey: Schüsse lassen sich nicht antäuschen, Teams können nicht mit bestimmten Spielern besetzt werden und vor allem lassen sich keine manuellen Angriffe gegen den Puck-führenden Gegenspieler ausführen. Stattdessen müssen Pässe abgefangen werden oder der Gegner mehrmals angerempelt werden, um eine kleine Prügelsequenz zu starten. Die Kontrahenten legen ihre Schläger ab und bekämpfen sich mit hohen und tiefen Schlägen (die auch geblockt werden können), bis einer kurzzeitig K.O. auf dem Boden liegen bleibt. Anfangs mag das noch eine spaßige Abwechslung sein, mit der Zeit wünscht man sich aber doch eine schnellere Art der Puckabnahme.
Fazit: Welches Eishockey-Spiel ist besser? Wer darauf eine Antwort erhofft hat, dürfte enttäuscht sein, denn es lässt sich nicht per se beantworten. Sowohl Ice Hockey als auch Blade of Steel sind ansprechend und lohnen einen Blick nicht nur für Fans des Sports. Ice Hockey dürfte die bessere Wahl sein für Fans von (wirklich) schnellen Partien, gepflegten Mehrspielerrunden und einem höheren Taktikanteil. Blades of Steel dagegen sieht besser aus, ist etwas gemächlicher und motiviert Einzelspieler längerfristig.
Von Burkhart von Klitzing
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Retro Review: Blades of Steel
HerstellerKonami
Erscheinungsjahr1988
GenreSport
Spieler1-2
Nutzbare Controller· Wii-Remote
· Classic Controller
· Gamecube Controller
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