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Retro-Review von Burkhart von Klitzing (mail) | 19.09.2007
Tetris war ein Phänomen sondergleichen, das viele noch heute für das entscheidende Erfolgsargument des Game Boys halten. Da stellt es kein Wunder dar, dass auch der damalige große Konkurrent Nintendos, SEGA, ein Stück vom Klötzchen-Puzzler-Kuchen abhaben wollte. So entsannen die Japaner mit den vier blauen Buchstaben schließlich Columns (zu Deutsch: Säulen), was sich erfreulicherweise deutlich von Tetris abhob, auch wenn weiterhin klar war, dass der russische Ausnahmepuzzler der Motivationsgrund hinter der Entwicklung darstellte. Es erschienen sogleich je eine Version für Master System, Game Gear und eben Mega Drive, dessen Version mittlerweile seit geraumer Zeit für die Virtual Console erhältlich ist.
Wieder einmal fallen Steine von oben herab in eine Röhre mit dem Ziel sie geschickt anzuordnen und somit aufzulösen. Während jedoch Tetris wunderbar auf einem Schwarz-Weiß-Display Platz findet, liegt der Clou von Columns in den unterschiedlichen Farben. Hier lösen sich nämlich Linien von Steinen gleicher Couleur auf. Die herabfallenden Blöcke bestehen jeweils aus drei Juwelen, die übereinander liegen und innerhalb des Blocks vertauscht werden können. Treffen schließlich am Boden drei oder mehr gleiche Edelsteine in einer vertikalen, horizontalen oder diagonalen Reihe aufeinander, so lösen sie sich in Punkte auf. Darüber liegende Klötze gehorchen daraufhin der Schwerkraft und lösen so eventuell Kettenreaktionen aus, was dem Spielprinzip Tiefe verleiht. Leider lassen sich die Blöcke nur in eine Richtung rotieren, anders als bei der gesammelten Konkurrenz. So werden bei jedem Fehldreher zwei Dreher zur Korrektur fällig.
Das Spielprinzip ist unverwüstlich gut, doch am Umfang hapert es etwas. Neben dem Arcade-Modus (einfache Punktejagd) steht der interessante Flash-Modus zur Wahl. Nach der Festlegung der Geschwindigkeit und der Stapelhöhe zu Beginn einer Partie findet sich der Spieler vor einer Röhre wieder, deren mittlerer Stein der untersten Reihe munter blinkt. Diesen Stein gilt es aufzulösen um die Runde zu gewinnen und nach Möglichkeit eine neue Bestzeit zu erreichen.
Für den geselligen Zocker bietet Columns noch zwei Varianten ihn mit einem Kumpel spielen zu lassen. Wahlweise treten beide in unabhängigen Röhren gegeneinander an (wobei „gegeneinander“ relativ ist, da keine Steine versendet werden können) oder zusammen in einer einzigen. Dabei wechseln sich die Spieler nach jedem Klotz ab. Wirklich sinnvoll ist letzteres nicht, doch kurzzeitig ein netter Spaß.
Fazit: Columns basiert auf einem guten Konzept und weiß einige Zeit zu gefallen, besonders im Zweispieler-Modus, auch wenn hier die kompetitive Komponente etwas kurz kommt. Puzzle-Freunde ärgern sich jedoch über den geringen Umfang und die fehlenden Motivationsgründe. So bleibt Wario’s Woods der beste Klötzchen-Puzzler auf der VC, doch der SEGA-Titel reiht sich zusammen mit Mario & Yoshi, Kirby’s Ghost Trap und Dr. Robotnik’s Mean Bean Machine auf dem gemeinsamen zweiten Platz ein.
Von Burkhart von Klitzing
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Retro Review: Columns
HerstellerSEGA
Erscheinungsjahr1991
GenrePuzzle
Spieler1-2
Nutzbare Controller· Wii-Remote
· Classic Controller
· Gamecube Controller
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