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Breath of Fire II
Retro-Review von Burkhart von Klitzing (mail) | 10.09.2007
Welches große Genre (also bitte nicht Lightgunshooter, Bulletsprayer oder Stealth-Action) ist bislang auf der Virtual Console erheblich unterrepräsentiert? Die Rollenspiele. Dabei ist gerade das Super Nintendo als eine der feinsten RPG-Plattformen bekannt, was sich insbesondere auf das Engagement der beiden Traditionshäuser Square und Enix zurückführen lässt. Das mittlerweile fusionierte Unternehmen Square-Enix beabsichtigt jedoch explizit seine RPGs nicht für die Virtual Console zu veröffentlichen, da Meisterwerke wie Secret of Mana, Terranigma und Final Fantasy VI zu komplex für den normalen VC-Zocker seien. So müssen eben andere Firmen die Lücke ausfüllen, wozu sich zumindest Capcom mit Breath of Fire II anschaffte. Der Vorgänger erschien übrigens nie in Europa, weswegen wir besser nicht auf einen VC-Release warten sollten.

Ryu (Capcom scheint diesen Namen zu mögen) ist eine von vielen Hauptpersonen asiatischer Rollenspiele, die ihre Familie verliert, aus dem heimischen Dorf in eine große Welt auszieht und sich auf die Suche nach einem großen Mysterium und/oder Monster macht. Keine Sorge, rund um diese generischen Zutaten entfaltet sich eine interessante, wendungsreiche Geschichte um Drachen und Religion. Auf dem Weg durch die lange Quest (mindestens 20 Stunden sollte man beim ersten Durchgang einrechnen) unterstützen den Blauschopf zahlreiche illustre Gestalten, wie ein Hundemensch, ein Affenmensch oder ein Froschmensch...na gut, allzu kreativ waren die Charakterdesigner mit der Zeit nicht mehr, doch die Gehilfen geben dem Spiel dennoch einiges, vor allem im Kampf gegen die Monster, die das ganze Land heimsuchen.

Diese Scharmützel blenden in eine ansehnliche, niedrigere Kameraposition um, geben sich ansonsten jedoch äußerst traditionell. Im Prinzip stehen sich Feinde und Party gegenüber und warten brav auf Befehle wie Angriff, Item oder Magie. Im Laufe des Abenteuers wird das oft der Fall sein; wirklich oft! Denn zum einen ist die Random Encounter-Rate merklich höher als bei den meisten aktuellen RPGs und zum anderen wird dennoch häufiges Leveln gehen unabdinglich, schließlich zeigten die Entwickler bei Capcom wenig Gnade für den Spieler beim Schwierigkeitsgrad.

Fazit:
Breath of Fire II ist genau das, worauf Fans traditioneller, japanischer Rollenspiele gewartet haben. Eine interessante Story mit charmanten Charakteren, traditionellen Rundenkämpfen und zumindest innerhalb der Kämpfe auch hübscher Grafik ergeben ein leicht zu genießendes Spielerlebnis. Wobei leicht nicht falsch zu verstehen sein sollte, denn die langsame Laufgeschwindigkeit des Helden, die hohe Kampfrate und die Härte mancher Dungeons setzen Frustresistenz voraus. Das GBA-Remake löste dies besser. Mangels jeglicher echter Alternativen auf der VC (jetzt und in absehbarer Zukunft) darf dennoch praktisch bedenkenlos zugegriffen werden.

Von Burkhart von Klitzing
WiiX Wertung:



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