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Special von Andreas Held (mail) | 23.02.2007
Während wir als Nintendo-Fans und größtenteils wahrscheinlich schon seit über einem Jahrzehnt an den Spielen rund um einen pummeligen Italiener erfreuen, darf nicht vergessen werden, dass auch Sega ein nicht weniger prominentes Maskottchen hat, welches ebenfalls in mindestens 20 Spielen die Hauptrolle spielt oder zumindest einen Auftritt hat. Dieser Artikel soll einen kleinen Überblick über die Sonic-Reihe geben, für alle die etwas in Nostalgie schwelgen wollen oder einfach nur neugierig sind.
Sega Mega Drive: The Original Trilogy und mehr
Alles fing anno 1991 an mit dem Spiel „Sonic the Hedgehog“, welches noch auf dem Sega Master System, aber auch auf dem Sega Mega Drive erschienen ist. Hier hatte der von Naoto Oshima designte Charakter Sonic seine Uraufführung. Während SNES-Anhänger sich in Super Mario World mithilfe von unzähligen Power-Ups auf die Suche nach geheimen Ausgängen begaben, mochten Sega-Fans die simple Struktur von Sonic: Es gab einen Knopf zum Springen, mehr nicht. Während es in Teil 1 noch eher gemächlich zuging, drehte Sega in den beiden direkten Nachfolgern sowie dem Addon zu Sonic 3, Sonic & Knuckles, die Spielgeschwindigkeit deutlich auf und spendierte dem Spiel einige Passagen, bei denen man Sonic nur noch beim Durchrasen von Loopings und Korkenziehern zusehen konnte. Ein kurzer Storyeinblick: Der böse Professor Dr. Eggman (in deutschen Versionen auch Ivo Robotnik genannt) will die Welt erobern, indem er Tiere in Roboter (Badriks genannt) verwandelt. Natürlich muss Sonic diese Tiere retten. Dann währen da noch die Chaos Emeralds. Mit diesen Kristallen hat Sonic die Möglichkeit sich in den unbesiegbaren, gelben Sonic zu verwandeln, während Dr. Eggman damit die Welt unterjochen könnte. Wer zuerst kommt, malt also zuerst.
Leider nicht an die Erfolge anknüpfen konnte das für den Sega Mega CD erschienene „Sonic CD“, da die ständigen Zeitreisen den Spielfluss stark gestört haben, welcher durch das sehr seltsame Leveldesign ohnehin nicht so wirklich aufkommen wollte. In diesem Titel konnte der Spiele jedes Level in vier verschiedenen Zeiten besuchen. Was Nintendo nachfolgend mit Super Mario Kart konnte, konnte Sega natürlich auch und Sonic bewanderte andere Genres. So kamen mit dem von dem Casino-Level aus Sonic 2 inspirierten Flipperspiel „Sonic Spinball“ und dem Puyo-Pop-Klon „Dr. Robotniks Mean Bean Machine“, welches auf dem Super Nintendo in selbiger Art mit anderen Charakteren unter dem Namen „Kirby's Ghost Trap“ erschienen ist, noch zwei weitere Titel mit Sonic in der Hauptrolle. Zuletzt erwähnt sei hier noch "Sonic 3D", welches die Level aus einer isometrischen Perspektive mit einigen für diese Zeit sehr beeindruckenden 3D-Effekten darstellte.
Kleine Experimente in der Spielhalle
Eher unbekannt sind die beiden Automatenspiele, welche Sega auf den berüchtigten Münzschluckern herausbrachte: Da gäbe es zum einen das mit einer sehr seltsamen Spielmechanik ausgestatte „Sonic Drift“, in dem Sonic und Tails durch ein elastisches Seil aneinander gekettet sind und irgendwie versuchen müssen, auf diese Weise durch ein seitlich scrollendes Level zu kommen. Durch die „Sonic Gems Collection“ wenigstens etwas bekannter geworden ist „Sonic Fighters“, ein sehr oberflächliches Beat'em Up, welches wohl, wenn überhaupt, nur für absolute Fans der Serie spielenswert ist.
Ein enttäuschender Auftritt auf dem Sega Saturn
Viele gute Spiele gab es auf Segas Konkurrenzprodukt zu Sonys Playstation nicht wirklich, zumindest nicht in Europa, und auch Sonic hielt sich hier sehr bedeckt. Seinen einzigen neuen Auftritt hatte er in Form eines Fun-Racers, der ebenfalls auf der Sonic Gems Collection etwas bekannter gemacht wurde: Sonic R. Anders als in den allermeisten Genrevertretern waren hier alle Charaktere zu Fuß unterwegs, was aufgrund der hohen Spielgeschwindigkeit der Vorgänger aber durchaus zur Franchise passte. Schlimmer war, dass das Spiel mit einer Hand voll Strecken, kaum vorhandenen Extras und einer dürftigen Steuerung wirklich schlecht ist. Ansonsten gab es nur Ports von Mega-Drive-Spielen in Form der Compilation "Sonic Jam" und einer Umsetzung von Sonic 3D Blast.
Sonic in Bestform: Sega Dreamcast
Für viele Fans, und auch für mich, stellten die beiden 3D-Titel „Sonic Adventure“ 1 & 2 den Höhepunkt der Serie dar. Die Titel bestachen durch eine für damalige Zeiten extrem gute Grafik, gute Spielbarkeit, ein sehr abwechslungsreiches Gameplay und konnten dank der Jagd nach den Emblemen extrem lange beschäftigen. Durch den überraschend guten Soundtrack, unter anderem der Titelsong von der Rockband Crush 40, konnten die Spiele weitere Pluspunkte sammeln.
Auch Storytechnisch wurde hier mit einer klasse Synchro, tollen Zwischensequenzen und einer generell sehr unterhaltsamen Story auch geklotzt statt gekleckert. Etwas weniger beliebt war Sonic Shuffle, in welchem Nintendos Mario Party kurzerhand zu einem Kartenspiel umfunktioniert wurde, das aber abgesehen von einigen interessanten Ideen wirklich ein dreister Klon von Nintendos Multiplayergame ist.
Der Hochmut kommt vor dem Fall: Sonic in der neuen Generation
Danach ging es, was Sonic anging, leider eher abwärts. Mit dem Multiplattform-Titel Sonic Heroes erschien ein eher durchschnittlicher Titel, welcher die guten Ansätze durch eine schlechte Kollisionsabfrage, unfaires Leveldesign und auf PS2 und Xbox zusätzlich durch massive Kameraprobleme wieder zunichte machte. Shadow the Hedgehog war der eindeutige Tiefpunkt der Serie, denn hier waren bereits die Ansätze eine Beleidigung gegenüber allen Fans der Serie: Sega versuchte hier, auf den Zug der „coolen“ Neuzeit-Jump'n'Runs wie Jak 3 oder Ratchet & Clank aufzuspringen und implementierte kurzerhand ein umfangreiches Arsenal aus Schusswaffen in ein Sonic-Spiel. Letztendlich krepierte das Spiel dann aber an der unsäglich schlechten Steuerung. Das hierzulande zumindest bis Ende März nur für die Xbox 360 erhältliche „Sonic the Hedgehog“ ist spielerisch wieder recht in Ordnung und kann zumindest grafisch voll überzeugen.
Sonic zum Mitnehmen
Zum Abschluss seien hier noch die für diverse Handhelds erschienen Sonic-Spiele. Titel wie „Tales Adventures“ und die Ports der Mega Drive-Spiele gerieten genauso schnell in Vergessenheit wie der Game Gear selbst; als man mit Nintendo Frieden schloss, setzte Sega die Reihe der 2D-Jump'n'Runs dann kurzerhand auf dem GBA und dem Nintendo DS fort. Mit Sonic Advance 1-4 und Sonic Rush gibt es fünf weitere Titel, die den Wurzeln der Serie treu bleiben und grafisch sowie spielerisch teilweise wirklich gut sind (vor allem, wenn man sich an den ominösen Soundtrack von Sonic Rush gewöhnen kann). Auch für das Nokia N-Gage gab es zum Launch einen Sonic-Titel, der auf Grund des kleines Display des Handhelds jedoch mehr unspielbar als spaßig war.
1991 bis 2007 im Rückblick
Blickt man heute auf über 15 Jahre Sonic zurück, dann handelt es sich zweifelsfrei um eine wegweisende Jump and Rund Reihe unserer Zeit. Mit Höhen und Tiefen. Inzwischen ist Sonic auf jeder erdenklichen Plattform einschließlich dem PC vertreten und einige Spielesammlungen wie die Sonic Mega Collection oder die Sonic Gems Collection ließen alte Titel noch einmal aufblühen. Wie sich Sonic in Zukunft macht, das muss nach Sonic the Hedgehog für Xbox 360 und PS3 nun das kommende Sonic und die geheimen Ringe zeigen…
Von Andreas Held
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