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Hands-On: Ubisoft auf der gamescom
Special von Gesamte Redaktion (mail) | 22.08.2009
Ubisofts Messestand in Halle 7 trumpfte im Wii-Bereich mit einem gut strukturierten Aufbau, wirklich überaus netten (vor allem weiblichen) Messe-Hostessen, geschenkten Rabbids-Figuren, viel Platz, weitläufigen Werbebannern sowie Demostationen für Red Steel 2, Rabbids Go Home, Shaun White 2, Academy of Champions, Teeange Mutant Ninja Turtles und der Neuankündigung Just Dance auf. Während ihr neben zahlreichen weiteren DS-Titeln und einigen weiteren Wii-Casual-Titeln sämtliche Spiele in Begleitung der „Booth-Babes“ auf dem Stand selber antesten konntet, mussten interessierte Spieler in einen abgetrennten USK-16 Bereich, um an Red Steel 2 Hand anzulegen oder Präsentationen von zum Beispiel Assassin’s Creed II zu sehen.



Rabbids Go Home

Die Rabbids waren auf der gamescom nicht nur live auf dem Messegelände in sicherlich nicht allzu außentemperaturkompatiblen Fellen unterwegs, sondern stellten sich mit Rabbids Go Home auch in ihrem vierten Spiel vor, der dritte Exklusivtitel mit den Häschen für Wii. Die Rabbids sind mittlerweile zum eigenen Ubisoft-Franchise geworden und scharen eine beachtliche Fanbasis um sich, die allerdings mit den Minispielsammlungen nicht unbedingt gewachsen ist. In Rabbids Go Home bestreiten die Hasen ein zusammenhängendes Abenteuerspiel, das sich aber - wie das Franchise selbst - an keine Gameplay-Konventionen hält und die Hasen einfach Jumpen und Runnen lässt. In der Demo-Version rasten die Häschen in ihrem Einkaufswagen durch einen Supermarkt und auf einer Flugzeugturbine durch den Flughafen.

Mark Schäfer meint: Quo Vadis Rabbids? Wenn ich mir von einem Spiel mehr versprochen hätte, dann von Rabbids Go Home. So lustig die im Vorfeld gezeigten Trailer und Teaser zum Spiel auch gewesen sein mögen, so langweilig fand ich die Demo des Spiels. Zwar zauberten mir kurze Sequenzen mit den Hasen ein Grinsen ins Gesicht, doch das Spiel selber konnte mich nicht lange halten. Man steuerte zwei Hasen in einem Einkaufswagen durch einen Laden und sammelte alle möglichen Objekte ein, Riss den Menschen die Kleidung vom Leib, um irgendwann endlich in der letzten Etage angekommen zu sein und zu sehen, wie die Rabbids versuchen ihren Turm zum Mond aufzubauen. Dennoch bleibt abzuwarten, wie diese Demolevels in der Vollversion integriert sind und was das Spiel sonst noch zu bieten hat. Bis jetzt sieht es jedoch leider noch nach einem Rayman Raving Rabbids ohne Rayman aus, was nach den Ankündigungen sehr schade wäre.
Einschätzung: Ernüchternd

Andreas Held meint: Ubisoft hat mit Rabbids Go Home ein echtes Spiel versprochen, aber nach dem, was auf der Messe zu sehen war, befindet man sich immer noch dort, wo man vor drei Jahren mit dem ersten Teil begonnen hat. Mit einem Einkaufswagen durch einen Supermarkt zu rollen und Items einzusammeln, hatte immer noch absoluten Minispielcharakter und war obendrein relativ langweilig. Es bleibt abzuwarten, was die Vollversion zu bieten hat, aber anfängliche Vergleiche mit Katamari Damacy, die man aufgrund der Beschreibung des Spiels anstellen konnte, sollte man möglichst schnell ganz tief vergraben.
Einschätzung: Fragwürdig

Tim Herrmann meint: Ob Rabbids Go Home nun auf Dauer unterhalten kann oder nicht, wird sich wohl erst mit der Vollversion zeigen. Eins steht für mich aber jetzt schon fest: Rabbids Go Home ist ein deutlicher Fortschritt zu den drei Minispielsammlungen, die mit schwankender Qualität und miserablen Geschichten den Charme der Rabbids nur ankratzen konnten. In Rabbids Go Home gibt es erstmals so etwas wie eine Geschichte im Hintergrund und das Konzept bietet zahlreiche Möglichkeiten für Gags verschiedenster Art - Lustige Zwischensequenzen wird es nun allein wegen der Geschichte häufiger geben und auch das Gameplay bietet einige Abwechslung. Mit Rabbids Go Home erwartet uns ein Mix aus Rennspiel, Platformer und Geschicklichkeitsspiel, der mit der richtigen Portion Rabbids zum Hit werden kann. Ich bin, anders als die Kollegen, überzeugt davon, dass es so weit kommt.
Einschätzung: Mit entfesselten Rabbids zum Hit?

Red Steel 2

Das wohl interessanteste Wii-Spiel von Ubisoft zur gamescom 2009 fand sich in einer kleinen, abgetrennten Kabine mit dem Hinweis "Zutritt nur ab 16 Jahren". Dabei führte der Anfang der gamescom-Demo durch einen kleinen Vorbau, in dem mit einem Revolver und gewohnter Point-to-Aim-Steuerung Türschlösser "geöffnet" und kleine Hindernisse überwunden werden mussten, ehe man kurz danach auch die neue Schwersteuerung begutachten konnte.



Größter Unterschied zum ersten Teil ist, dass das Spiel nicht sauber in Schwertkämpfe und Schusswechsel getrennt ist, sondern jederzeit beide Waffen zur Verfügung stehen. Für den Revolver gibt es dabei aber so wenig Munition, dass man fast gezwungen ist, das Schwert ausgiebig zu benutzen, weshalb Red Steel 2 spielerisch eher an No More Heroes erinnert als an den Vorgänger. Die Schwerthiebe werden trotz WiiMotion Plus jedoch weiterhin erst intern verarbeitet und dann im Spiel in eine von mehreren vorgegebenen Animationen umgesetzt. Einer Schüttelsteuerung geht Ubisoft jedoch bewusst aus dem Weg: Lange, weite Hiebe sind wesentlich stärker und zum Durchbrechen von Rüstungen sogar notwendig, während reines Gefuchtel in schwache Bewegungen ausartet, die bestenfalls einen Kratzer in der Kleidung des Gegners hinterlassen. Insgesamt bleibt daher zu sagen, dass die Schwertkämpfe trotzdem deutlich mehr Spaß machen als in Teil 1, da sie einfach ungleich besser umgesetzt sind und viel dynamischer wirken. Auch grafisch kann der Titel mit seinem stimmigen Cel-Shading-Stil, vielen Details und guten Animationen punkten.

Andreas Held meint: Red Steel 2 wird erst in einem halben Jahr erscheinen, machte jedoch schon jetzt einen sehr vernünftigen Eindruck. Die WiiMotion Plus-Steuerung ist aus meiner Sicht jedoch etwas enttäuschend, und zumindest bis jetzt ist kein echter Grund zu sehen, warum das Spiel exklusiv für das Zubehör erscheint. Ein Metroid-Killer ist hier zwar absolut nicht zu erwarten, aber ein solider Action-Titel sowie eine deutliche Verbesserung im Verglich zum ersten Teil ist Red Steel 2 schon jetzt.
Einschätzung: Gut

Kamil Witecy meint: Red Steel 2 hat mich wirklich positiv überrascht. Nachdem ich dem Titel nach der offiziellen Enthüllung und der Abkehr vom einstigen Yakuza-Thema eher kritisch entgegenstand und die Schwertkämpfe aus dem Erstlingswerk noch in schlimmer Erinnerung hatte, wusste Red Steel 2 schon in den zwei kurzen Demoversionen (eine leider nur hinter verschlossenen Türen in der Business Area spielbar) zu gefallen. Die stimmige Cel-Shading Grafik und das neue Szenario ergänzen sich gut und hauchen dem Titel eine völlig neue Identität ein. Die Steuerung ist recht sensibel und geht bereits nach wenigen Minuten ins Blut über, sodass Schusswechsel absolut keine Probleme darstellen. Doch auch die neue Schwersteuerung mit WiiMotion Plus weiß durchaus zu gefallen - besonders wenn man noch die Schwertkämpfe aus Red Steel in unmittelbarer Erinnerung hat. Zwar wird natürlich keine 1:1-Steuerung des Schwertes geboten, die jeden Redakteur zum Jubeln bringt, dennoch gingen die Schwerthiebe wesentlich besser und genauer von der Hand, auch wenn es in einigen Duellen mit mehreren Gegnern gleichzeitig noch ein wenig chaotisch zu Werke ging und es hier und dort noch an ein wenig an Feinschliff mangelte. Nichtsdestotrotz bin ich für meinen Teil sehr gespannt, was im fertigen Spiel auf uns zukommt - vor allem auch, wie Ubisoft die versprochene große Abwechslung im Gameplay ins Spiel integriert.
Einschätzung: Sehr gut.



Academy of Champions
Mit Academy of Champions für Wii hat Ubisoft in seinem Messe-Lineup einen abgedrehten Fun-Fußball-Titel, der sich angenehm von bekannten Namen wie FIFA oder Pro Evolution Soccer abhebt und stark in die Richtung von Nintendos Super Mario Strikers tendiert. Academy of Champions spielt sich in einem Fußballinternat ab, das doch sehr stark an Hogwarts erinnert, und setzt voll auf bekannte Namen. So hat man beispielsweise die brasilianische Fußballlegende Pelé verpflichten können, die als Mentor zur Verfügung steht. Der Titel wird im Multiplayer genau wie im Singleplayer spielbar sein und will einige Überraschungen bieten.

Kamil Witecy meint: Academy of Champions hat einen durchaus ordentlichen Ersteindruck hinterlassen. Die Grafik geht in Ordnung, die Steuerung ging flott von der Hand, ist unkompliziert und die Einbettung von bekannten Ubisoft-Figuren wie Sam Fisher aus Splinter Cell oder Altair aus Assassin’s Creed sorgen für das gewisse Etwas. Auch die speziellen Fertigkeiten der Spieler, die bei einer gefüllten Spezialleiste eingesetzt werden können, sorgten neben dem allgemeinen Gebolze aus Grätschen, Pässen und Torschüssen für zusätzliche Abwechslung. Leider scheint es gerade in diesem Punkt noch ein wenig an der Balance zu hapern. Denn während einige Torangriffe noch gut gekontert und so bereinigt werden konnten, führten einige immer und immer wieder unaufhaltsam zum Torerfolg. Auch der unebene, gewolbene Fußballplatz musste zunächst erstmal verdaut werden. Wird hier noch ein wenig Arbeit in den Titel gesteckt, könnte uns ein guter Fun-Fußball-Titel ins Haus stehen. Ob er jedoch Marios Fußballkick ernste Konkurrenz machen kann, bleibt abzuwarten.
Einschätzung: Gut

Tim Herrmann meint: Academy of Champions Football machte bisher immer einen sehr zwiespältigen Eindruck. Auf der einen Seite eine witzige Aufmachung mit Cartoon-Charakteren und einem großen Fuballinternatsschloss à la Hogwarts, auf der anderen Seite aber "nur" ein Fun-Fußballspiel. Wahrscheinlich tun die Desinteressierten und Skeptiker dem Spiel Unrecht, denn es spielte sich tatsächlich flott und gut und war zugleich einsteigerfreundlich und fordernd. Mit den mächtigen Gaststars im Hintergrund und einer Image-Kampagne für das Spiel kann der Titel durchaus etwas werden.
Einschätzung: Potential ist da 

Teenage Mutant Ninja Turtles – Smash-Up
Dass Entwickler von Super Smash Bros. Brawl an Teenage Mutant Ninja Turtles – Smash-Up mitgewirkt haben, erkannte man sofort, als man das Prügelspiel auf dem Showfloor laufen sah. Die zweidimensional gehaltene dynamisch veränderliche Arena mit den bis zu vier prügelnden Charakteren verspricht Nachschub für Brawler. Als Zusatzmotivation hat Ubisoft auch die Rabbids eingebaut und will so noch ein paar Käufer seiner anderen Franchises anlocken. Was bringt der neue Titel?



Tim Herrmann meint:: TMNT - Smash-Up lässt wirklich einen extrem starken Einfluss von Super Smash Bros. Brawl durchblicken. Aber das ist auch gut so: Denn das Spiel sah sehr wirklich sehr ordentlich aus und spielte sich schnell und actionreich. Die Effekte konnten sich sehen lassen und die verschiedenen Charaktere konnten mit teils beeindruckenden Spezialmanövern aufwarten. Einziges Problem: Nicht mehr viele können mit den Ninja-Kröten etwas anfangen und als Statisten stehen nur die Rabbids zur Verfügung. Außerdem ist das Spiel extrem auf seinen Multiplayer-Modus ausgelegt und bietet anders als Super Smash Bros. Brawl keine großen Motivationen für Einzelspieler.
Einschätzung: Gut – sehr gut

Kamil Witecy meint: Die Ähnlichkeiten zu Super Smash Bros. Brawl sind wirklich frappierend. Was allerdings gar nicht negativ gemeint ist, denn Brawl ist nach wie vor ein fantastisches Spiel. Und so hat es mich auch nicht verwundert, dass auch die Turtles mächtig abgehen: Wenn vier Kampf-Kröten gleichzeitig den Bildschirm stürmen, während der Level nach und nach in seine Einzelteile zerfällt, dann gibt es kein Halten mehr. Dennoch habe ich persönlich viel zu wenig vom Titel gesehen, gerade von den versprochenen Einzelspielermodi, die es nicht in der Demofassung zu sehen gab, um schon jetzt in irgend eine Art von Euphorie zu verfallen. Das Potential für ein gutes Spiel ist aber definitiv vorhanden.
Einschäzung: Gut



Just Dance

Schon seit mehreren Monaten schwimmt der Markt für Musik-Titel aller Art auf einer großen Erfolgswelle, sodass sich zahlreiche Hersteller - bildlich gesprochen - ihr eigenes Surfbrett bauen, um auf der Welle mitzureiten. So auch Ubisoft, das erst im Rahmen der diesjährigen gamescom die Entwicklung von Just Dance offiziell bekannt gegeben hat. Der Musiktitel wird im Winter dieses Jahres exklusiv für Wii erscheinen und bietet bis zu vier Spielern gleichzeitig die Möglichkeit zu tanzen, sprich Tanzschritten des Choreographen auf dem Bildschirm nachzuahmen. Je besser ihr euch dabei anstellt, desto mehr Punkte erhaltet ihr. Pro Spieler wird dabei lediglich eine Wii-Fernbedienung vorausgesetzt, um gut ausgerüstet das Tanzbein schwingen zu können. Wie uns Ubisoft mitteilte, soll vor allem der abwechslungsreiche Soundtrack den Grundstein dafür setzen, dass die Spieler eine lange Zeit ihren Spaß am Titel haben werden. Die ersten Songs von Just Dance, die euch beim Anspielen auf dem Show-Floor der Messe zur Verfügung stehen, sind die folgenden:

- Katy Perry: Hot ’n’ Cold (Rock Version)
- Cyndi Lauper: Girls Just Want to Have Fun
- The Trashmen: Surfin' Bird
- Fame (In the style of Irene Cara)
- Technotronic: Pump Up the Jam
- MC Hammer: U Can't Touch This
- Deee-lite: Groove Is in the heart
- Blur: Girls & Boys

Kamil Witecy meint: Just Dance ist sicherlich kein Spiel für jedermann. Denn wenn sich ein Redakteur mit dem Titel auseinandersetzt, der absolut keine Ahnung vom Tanzen hat und erst recht nicht mit teils ausgefuchsten Tanzchoreographien zurechtkommt, dann haben wohl nur die Zuschauer angesichts der Verrenkungen des Versuchskaninchens ihren Spaß. Aber alleine das Zusehen bei den professionell wirkenden Tanzeinlagen der sich dort tummelnden Messebegleiterinnen in Hotpants, dürfte einen Blick auf den Titel rechtfertigen.
Einschätzung: Wer es mag

Tim Herrmann meint: Tanzspiele auf Wii funktionierten bisher einfach nicht. Der Wii-Controller erkennt nur, was in der Hand passiert. Füße und Körperbewegungen werden überhaupt nicht beachtet. Und Just Dance setzt tatsächlich nur auf einen Controller in der Hand, der Feedback geben soll. Dann wird eine Choreografie nachgetanzt, für die es Feedback gibt. Ich sehe für das Spiel allerdings Schwarz: Ohne Wii MotionPlus wird die Bewegungserkennung auf Dauer nicht ausreichend sein, um tatsächlich angemessene Ergebnisse zu erzielen. Ansonsten gilt wie immer: Fantasie ist alles. Wer tatsächlich motiviert mitmacht und die Füße bewegt, obwohl dies keinerlei Einfluss auf das Spiel hat, kann Spaß mit dem Spiel haben. Einschätzung: Muss nicht sein.

Von Gesamte Redaktion



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