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Die Geschichte von Resident Evil
Special von Lars Peterke (mail) | 15.07.2007
Resident Evil ist eines der erfolgreichsten Game-Franchises aller Zeiten. Als bisher einzige Reihe schaffte sie einen erfolgreichen Sprung auf die Kinoleinwand und begeistert seit 1998 alle Freunde des gepflegten Horrors. Dabei spielt die Story natürlich eine tragende Rolle. Denn wer einmal von der Geschichte rund um den T-Virus gepackt ist, will immer mehr darüber wissen. Kein Wunder also, dass schon acht Buch-Adaptionen in entsprechenden Geschäften zu finden sind, der dritte Kinofilm „Resident Evil Extinction“ mit Spannung erwartet und Resident Evil 5 einer der „Most Wanted“-Titel in Japan ist. Mit „Resident Evil: Umbrella Chronicles“ wird nun noch einmal gezielt auf die Story der Reihe eingegangen, die neben dem kompromisslos actionlastigem Gameplay mitunter der größte Erfolgsfaktor für die Serie ist. Wir haben einmal auf alle vergangenen Titel der Serie zurückgeschaut und bringen euch die Handlung nachfolgend näher. Damit ihr für das neue Resident Evil Game über alle Dinge Bescheid wisst, auch wenn ihr bisher nicht alle Teile gespielt habt.

Der Tag, bevor alles anfing – Resident Evil Zero (2002, Gamecube)
Wir schreiben das Jahr 1998. Die Wüstenkleinstadt Raccoon City inmitten der USA wird von einer Reihe rätselhafter Morde erschüttert. Es wird von Kannibalen berichtet, die in der Waldgegend um Raccoon City Wanderer und somit auch unmittelbar die Stadtbevölkerung bedrohen. Die Polizei berichtet, dass die Opfer zum Teil aufgefressen wurden. Die örtliche Spezialeinheit S.T.A.R.S. (Special Tactics And Rescue Service) Bravo Team, dem auch die Jungmedizinerin Rebecca Chambers angehört, wurde mit dem Fall betraut. Als bei einem Kundschaftsflug der Helikopter des Teams jedoch über dem Raccoon Forest abstürzt, sieht sich das Team der tödlichen Gefahr der Kannibalen, sowie einem Kriegsverbrecher mit Namen Billy Coen ausgesetzt, der während seines Gefangenentransports ausbrechen konnte und sich offenbar in unmittelbarer Nähe auf freiem Fuß befindet. Bei der Erkundung der Gegend findet Rebecca einen stillgelegten Zug. Hier wird sie allerdings bereits von den berüchtigten wandelnden Toten und kannibalischen Hunden attackiert. Zu allem Übel trifft sie dann auch noch auf Billy Coen, der ihr allerdings nicht sehr bedrohlich vorkommt. Als sich der Zug plötzlich unter mysteriösen Umständen in Bewegung setzt, beschließt Rebecca, mit Billy zu kooperieren, um heil aus der Situation herauszukommen.

Schon sehr bald merken die beiden, dass merkwürdige Dinge am Werk sind. Ein Virus ist ausgebrochen und Umbrella, der weltgrößte Pharmakonzern und größter Arbeitgeber in Raccoon City, ist in die Sache verwickelt. Denn offenbar beschränkt sich der Konzern nicht nur auf Arzneimittel, sondern ist auch mit der Entwicklung gewisser Essenzen, Biowaffenforschung und Genmanipulation beschäftigt. Man schuf den T-Virus. Er heilt Krankheiten und Verletzungen, führt dabei allerdings zu einer Störung des Gehirns, welche auf den minimalistischsten aller menschlichen Triebe zurückgeht - Fressen. Die Folge - Kannibalismus. Der Virus wird meist durch einen Biss übertragen. So verbreitet er sich rasend schnell. Die Forschungsergebnisse bei Erprobungen an Blutegeln waren bahnbrechend, doch die Führungsspitze und Forschungsvorgesetzter Albert Wesker machten Druck. Sie wollten den T-Virus endlich einsetzen. Die ultimative biologische Waffe - verkauft an den Meistbietenden bringt sie ein Vermögen ein. Als die Forscher mit dem Argument, dass die Tests nicht abgeschlossen seien, ablehnten, wurden sie getötet und der Virus gewaltsam genommen. Rebecca und Billy landeten in einer Umbrella Trainingseinrichtung für Neulinge. Hier wütete das Virus bereits. Gejagt von einem mysteriösen Fremden, der Rache an Umbrella schwört, schaffen es die beiden jedoch, aus der Anlage zu entkommen. Das Geheimnis um die Herkunft des Virus klärt sich und auch in Billys Vergangenheit wird viel Licht gebracht. Am Ende steht er als Unschuldiger da. Bei Sonnenaufgang trennen sich die Wege beider Protagonisten. Rebecca sucht Unterschlupf in einer nahegelegenen Villa.

Ausbruch des T-Virus – Resident Evil (1996, PlayStation)
Der Absturz des Bravo-Helikopters blieb nicht verborgen. Der S.T.A.R.S. Alpha-Team Rettungstrupp unter der Leitung von Captain Albert Wesker macht sich auf den Weg. Unter anderem an Bord: Chris Redfield und Jill Valentine. An der Absturzstelle wird das Team jedoch von Monstern überrascht. Tollwütige Hunde attackieren das Team und fordern erste Opfer, während sich der Rest in das nahegelegene Spencer-Anwesen retten kann. Nachdem Wesker spurlos verschwindet, sehen sich Chris und Jill dem Schrecken der Villa ausgesetzt. Abseits der verwinkelten Räume und Gänge lauern Zombies und weitaus grausamere Monster, allesamt Ausgeburten des T-Virus. Offenbar wurde dieser in der von Umbrella geleiteten Einrichtung erprobt. Es gab einen Unfall, das Virus trat aus. Der Verdacht bestätigt sich und neben Forschungseinrichtungen für die Erprobung des Virus an Pflanzen und weiteren Tieren findet sich in den Katakomben unterhalb der Villa ein geheimes Labor.  Was Chris und Jill nicht wissen: Die Aktion ist ein Katz-und-Maus-Spiel. Wesker, der in Wirklichkeit für Umbrella arbeitet, hat es auf das T-Virus abgesehen, das sich in den unterirdischen Labors befindet. Noch weitaus schlimmer wird es, als der Tyrant ins Spiel kommt. Ein mit dem T-Virus herangezüchtetes Monster, eine Kampfmaschine mit nur einem einzigen Zweck - Töten. Für Umbrella ein Goldesel. Das einzige, was zum Abschluss der Forschungen noch fehlt, sind Kampfdaten. Und Albert Wesker versucht, sie zu liefern, indem er den Tyrant auf die restlichen S.T.A.R.S. Mitglieder loslässt. Diese können ihn jedoch vernichten und entkommen. Das T-Virus selbst lässt sich jedoch nicht so leicht auslöschen. Der wahre Schrecken beginnt erst.

Der Tod einer Stadt und die Vernichtung von S.T.A.R.S. – Resident Evil 2 & 3 (1998 & 1999, PlayStation)
Polizist Leon Scott Kennedy befindet sich auf dem Weg nach Raccoon City. Doch dort angekommen begegnet auch er Zombies und schlimmeren Monstern. In der Stadt wütet eine Seuche. Der G-Virus, eine fortgeschrittene Version des T-Virus, ist ausgetreten, als eine Umbrella-Spezialeinheit gewaltsam versuchte, ihn vom Forscher William Birkin zu entwenden. Leon trifft auf Claire Redfield, die auf der Suche nach ihrem spurlos verschwundenem Bruder Chris ist. Zwar werden sie getrennt, schaffen es jedoch beide, sich in das Polizeirevier der Stadt zu retten. Schnell finden sie heraus, wie korrupt die Polizei von Racoon City ist und wie die ehemaligen S.T.A.R.S. Mitglieder verraten und verkauft wurden. Wie auch im Spencer-Anwesen finden sich tiefe Katakomben unter dem Polizeirevier. Leon und Claire trennen sich und machen unterdessen verschiedene Bekanntschaften. Claire findet Cherry Birkin, dessen Eltern offenbar als Forscher für Umbrella am T-Virus arbeiteten. Leon begegnet der Reporterin Ada Wong, die sich im späteren Verlauf jedoch als Geheimagentin von Umbrella entpuppt, geschickt um Proben des T-Virus aus der Stadt zu retten, bevor diese vernichtet werden. Der Austritt des Virus in Raccoon City droht aufzufliegen und Umbrella ins Chaos zu ziehen. Die Stadt soll mit einem Raketensprengkopf ausradiert werden. Die Ausrede: Eine Schmelze des Kernreaktors im nahegelegenen Kraftwerk auf Grund eines Stromausfalles. Jill Valentine befindet sich ebenfalls noch in der Stadt. Auch sie versucht zu flüchten. Was sie aber nicht weiß: Vor der Vernichtung Raccoon Citys will Umbrella seine neueste Waffe erproben. Eine Kampfmaschine mit dem Namen Nemesis, die darauf programmiert ist, die restlichen und inzwischen gegen Umbrella rebellierenden S.T.A.R.S. Mitglieder auszulöschen. Jill schafft es zu flüchten und Nemesis zu vernichten.

Das Ende eines Konzerns – Resident Evil: Code Veronica (2000, Dreamcast)
Der Kampf gegen Umbrella ist noch nicht gewonnen. Der Konzern schafft es, den Vorfall in Raccoon City erfolgreich zu vertuschen. Als ehemals größter Arbeitgeber in Raccoon wird sogar eine Danksagung an das Unternehmen für die schnelle Hilfe ausgesprochen. Claire Redfield wurde bei ihrer Suche nach ihrem Bruder Chris nach Frankreich in ein Umbrella-Quartier geführt. Dort wird sie jedoch von der skrupellosen Firma überwältigt und nach Rockford Island gebracht. Hier wütete ebenfalls das T-Virus. Zusammen mit dem Gefangenen Steve schafft sie es jedoch, von der Insel zu entkommen. Der Autopilot des Fluchtgefährts führt die beiden jedoch gradewegs zu einer geheimen Umbrella Forschungseinrichtung nach Alaska, die von Veronica, einer weiteren „Spielerei“ von Umbrella, kontrolliert wird. Auch Albert Wesker, der den Vorfall in der Spencer-Villa überlebt hat, taucht auf, um mit Veronica einen Deal auszuhandeln, auf den sie sich jedoch ganz und gar nicht einlässt. Umbrella war nun am Ende. Die vielen Vorfälle fleckten letztendlich doch auf das öffentliche Bild von Umbrella ab. Die Aktienwerte gingen in den Keller und der Konzern war Geschichte.

Ein neuer Anfang – Resident Evil 4 (2005, GameCube)
In der neuen Ära von Resident Evil kündigt sich ein neuer Feind an. In Spanien, wo Leon S. Kennedy, nunmehr Geheimagent der FBI, auf der Suche nach der verschollenen Tochter des Präsidenten ist, gibt es ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Die Los Illuminatos, ein uralter Kult unter der leitenden Hand von Lord Sattler, pflanzen den Dorfbewohnern Parasiten ein, um diese zu kontrollieren. Offenbar auf der Basis eines Umbrella-Virus. Völlig unerwartet trifft Leon auf Ada Wong. Auch sie ist aus Raccoon City entkommen. Sie hilft ihm zwar bei der Flucht, entkommt jedoch auch selbst mit der Probe des Umbrella-Virus. Auch Albert Wesker hat seine Finger im Spiel und verkündet bei seinem Gastauftritt das Comeback des Umbrella-Konzerns, der nicht komplett zerschlagen wurde. Ein neues Kapitel wird somit aufgeschlagen. „Eine neue Macht erhebt sich“, wie schon einst Sauron sprach. Was davon am Ende Fakt oder Fiktion bleibt, zeigt die Zukunft mit Namen Resident Evil 5. Fortsetzung folgt…

Unser Nachwort:
Wir hoffen, einen möglichst umfassenden Eindruck über die Handlung gegeben zu haben. Wer jetzt „aktiven Nachholbedarf“ verspürt, ist mit Wii bestens bedient. Denn alle Episoden von Resident Evil erschienen für den GameCube. Resident Evil und Resident Evil 0 sind dabei am geläufigsten und finden sich immer noch zu Hauf. Für circa 20 Euro im ungebrauchten Zustand oder als Re-Release in der Player’s Choice schon für unter 30 Euro kommen Spieler in den Genuss von feinstem Survival-Horror. Auch Resident Evil 4, einer der letzten großen GameCube-Hits ist bereits für Lau zu bekommen. Die kommende Neuauflage für Wii steht ebenfalls für 40 Euro mit neuer Steuerung und Zusatzinhalten in den Regalen. Schwieriger wird es da jedoch bei den Dreamcast-Umsetzungen von Teil zwei und drei sowie „Code Veronica X“. Sie erschienen nur in begrenzter Stückzahl. Fakt ist aber, das sie als deutsche PAL-Version zu bekommen sind. Hier wird man bei Ebay fündig und kann sich so je nach Belieben seine Resident Evil Sammlung aufbauen oder komplettieren.

Wer sich nicht gleich durch sämtliche Spiele quälen möchte oder auf Grund von Hinderlichkeiten wie USK-Einstufungen oder Rarität der einzelnen Titel keine Möglichkeit auf ein Nachholen hat, jedoch trotzdem einen Drang verspürt, die Story um Resident Evil zu erleben, dem seien die sieben Romanadaptionen der renommierten Sci-Fi-Autorin Stephanie Danielle Perry nahegelegt. Mit dem Romanen „Die Umbrella-Verschwörung“, „Stadt der Verdammten“, „Nemesis“, „Code Veronica“ sowie „Die Stunde Null“ handelt sie die Episoden null bis drei sowie „Resident Evil: Code Veronica“ ab und präsentiert höchst detailliert und gut lesbar die Geschichte um den Umbrella-Konzern. Die beiden Romane „Caliban Cove: Die Todeszone“ und „Das Tor zur Unterwelt“ erzählen zudem zwei von der Autorin selbst erfundene Storyplots, die die Welt von Resident Evil noch mehr vertiefen. Die Romane sind im Dino-Verlag erschienen und finden sich für gute 10 Euro bei Amazon.de und jeder umfangreichen Bahnhofsbuchhandlung.
Von Lars Peterke



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