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Bakugan - Beschützer des Kerns
Review von Oliver Fengkohl () | 06.01.2011
Bakugan - Bechützer des Kerns
Seit vor mehr als einem Jahrzehnt die Pokémon die Videospielwelt im Sturm eroberten, orientieren sich noch heute Spiele-Entwickler auf der ganzen Welt an der simplen, aber doch genial einfachen Idee: Zwei Trainer lassen zwei Monster gegeneinander in Arenen antreten. Bei der Bakugan-Serie kommt dieses bewährte Prinzip ebenfalls zum Tragen. Ob das Spiel, dessen Vorlage die gleichnamige TV-Serie darstellt, nur ein billiger Abklatsch ist, oder durch ein stimmiges Gesamtkonzept überzeugen kann, erfahrt ihr in unserem Test.

Ab in den Cyberspace
Bei Bakugan – Beschützer des Kerns handelt es sich um ein Action-Adventure-Kampfspiel-Mix, der euch nicht nur in die Haut des jeweiligen menschlichen Protagonisten, sondern auch in die schuppige, glitschige oder raue Hülle der namensgebenden Monster schlüpfen lässt. Jeder so genannte „Auserwählte“ hat jeweils genau ein Bakugan, welches für ihn antreten kann. Die Monster können dabei verschiedenen Elementen angehören wie Feuer oder Erde, die dann jeweils andere Stärken und Schwächen besitzen. Startet ihr den Story-Modus, der den Hauptbestandteil des Spiels ausmacht, könnt ihr euch euren Auserwählten nach Lust und Laune selbst erstellen. Dabei könnt ihr euer Alter Ego von Augenfarbe bis Schuh-Design frei nach euren Wünschen kreieren. Ist das geschafft, wird man in einer kurzen Einführung mit der Steuerung vertraut gemacht. Nachdem auch das Tutorial-Programm überstanden ist, möchte unser Held den Cyberspace gerne wieder verlassen, doch ein unerklärlicher Defekt der Maschine schickt den Protagonisten in eine düstere Parallelwelt des Bakugan-Universums.



Eure Spielfigur wacht in einer von den Vexos bedrohten Welt auf, die alle Helden der TV-Serie um ihre Fähigkeit zum Kämpfen gebracht haben. Die einzige Hoffnung seid ihr, da eure Figur immun gegen die Paralyse der Vexos-Armee ist. Ihr müsst nun nicht nur die Vexos, die die gesamte Welt mit ihren Truppen besetzt haben, in die Flucht schlagen, sondern auch einen Weg in die reale Welt zurückfinden. Unterstützung bekommt ihr dabei von den Protagonisten der TV-Serie und ihren Bakugan, die euch in den Kämpfen alle zur Verfügung stehen.

Bakugan, Kampf!
Nach der etwas schleppenden Einleitung übernehmt ihr die Kontrolle über euren Helden und steuert ihn aus der 3rd-Person-Perspektive durch die Level. Dabei müsst ihr vorsichtig zu Werke gehen, da zahlreiche Vexos-Truppen die Wege pflastern und euch bei Augenkontakt sofort hinter Gittern bringen. Jeder Soldat ist mit einem Lichtkegel ausgestattet, den ihr tunlichst meiden solltet, wenn ihr heile zum nächsten Bakugan-Kampf kommen wollt. Im Verlauf des Spiels bekommt ihr Hilfsmittel wie Umhänge, die euch unsichtbar machen, um den Sichtkegeln der feindlich gesinnten Soldaten zu entkommen. Geübte Spieler haben solche Gadgets jedoch nicht nötig, da die Wege nicht sonderlich schwierig zu bewältigen sind. Seid ihr am Ende eines Abschnitts angelangt, kommt es zum Bakugan-Kampf mit einem Mitglied der Vexos-Organisation. Ziel eines jeden Kampfes ist es, das Wahrzeichen eures Gegners, das ein bestimmtest Gebäude auf der Karte ist, zu zerstören, bevor euer Gegner selbiges mit eurem Wahrzeichen macht. Nachdem ihr euch in einer kurzen Missionseinleitung mit den Eigenschaften des Gegners vertraut gemacht habt, geht es auch schon direkt in den Kampf.

Ihr steuert euer Monster mit dem Analogstick des Nunchuks, starke und schwache Attacken werden mit dem A- und B-Knopf ausgeführt, Schüsse in Form von Feuer- oder Wasserstrahlen aktiviert man mit dem Steuerkreuz. Mit ein wenig Geschick lassen sich so schon bald verheerende Kombo-Attacken starten. Zusätzlich habt ihr noch die Möglichkeit, figurenspezifische Spielkarten einzusetzen, die euer Bakugan zu mächtigen Spezialangriffen befähigen. Das Kampfsystem bietet vielleicht nichts bahnbrechend Neues, es ist aber sehr eingängig und intuitiv. Nur an Abwechslung fehlt es im Verlauf des Spiels leider, da lediglich nur die Möglichkeit besteht, sich weitere Angriffskarten zu kaufen.



Ebenfalls als abwechslungsarm entpuppen sich die zunächst noch spaßigen Bakugan-Kämpfe. Tüftelt man am Anfang noch an den Stärken und Schwächen der Monster, erweitert ihre Fähigkeiten und kauft neue Angriffskarten, stellt sich schon bald Ernüchterung ein. Das Spiel lässt sich problemlos mit nur einem Bakugan und ohne jegliche Upgrades in nur fünf Stunden beenden. Dadurch verkommen die taktischen Ansätze des Spiels zu einer reinen Spielerei. Das ist sehr schade, da das Kampfsystem dadurch viele Möglichkeiten verschenkt.

Um die ganze Welt
So reist ihr also mit eurem Helden um den ganzen Globus, um alle Vexos-Kristalle zu zerstören. Euer Weg führt auch dabei durch Japan, China, England und Ägypten. Dabei bleibt aber anzumerken, dass sich die unterschiedlichen Länder nicht wirklich im Leveldesign bemerkbar machen, was natürlich nicht gerade zur Atmosphäre des Spiels beiträgt. Grafisch bietet das Spiel dabei grundsolides Cel-Shading ohne besondere Highlights. Die Charaktermodelle und ihre Mimik wissen zu gefallen, die Städte und vor allem die Umgebungen im Kampf-Modus enttäuschen hingegen auf ganzer Linie. Die toll animierten Monster kämpfen sich somit durch Welten voll mit matschigen Texturen und teils heftigem Kantenflimmern.



Nichts auszusetzen gibt es hingegen an der deutschen Synchronisation des Titels. Alle Sprecher der Serienvoralge geben sich auch im Wii-Spiel ein Stelldichein. Freunde japanischer Vertonungen gucken hingegen in die Röhre, da keine alternative Tonspur angeboten wird. Die Hintergrundmusik ist kontextsensitiv, passt sich dem Geschehen also jederzeit an und stört dabei in keinster Weise.

Neben dem Story-Modus haben die Entwickler dem Spiel noch einen Zwei-Spieler-Modus spendiert, in dem ihr im Split-Screen-Modus gegeneinander antreten könnt. Alle Bakugan, die ihr zuvor im Story-Modus freigespielt habt, stehen euch für spannende Gefechte zur Auswahl. Der Zwei-Spieler-Modus hat allerdings mit dem selben Problem zu kämpfen wie die Kämpfe im Hauptspiel. Machen die Bakugan-Schlachten zunächst noch Spaß, verlieren sie nach ein paar Partien ihren Reiz. Das Fehlen eines Online-Modus, der es lediglich in die HD-Varianten des Spiels geschafft hat, ist ebenfalls schade.

Fazit:
Bakugan – Beschützer des Kerns hat gute Ansätze, bei denen es dann aber auch bleibt. Das Spiel punktet durch das eingängige Kampfsystem, die auflockernden Action-Adventure-Passagen und die durchaus ansehnlichen Charaktermodelle der Bakugan. Serien-Fans freuen sich ebenso über die gelungene Synhonisation. Die Action-Adventure-Passagen des Spiels werden aber schnell eintönig und die Kämpfe sind zu abwechslungsarm. Dennoch können sich große Fans der Serie das Spiel einmal anschauen, da ihnen trotz der Mängel ein solider Genre-Mix geboten wird, dem es jedoch in vielerlei Hinsicht an Feinschliff fehlt. Fans der Vorlage dürfen also gerne den ein oder anderen Punkt zur Wertung hinzuaddieren.

Von Oliver Fengkohl
Wertung für das Spiel Bakugan - Beschützer des Kerns
Wertungen Beschreibung
6.2 Grafik
Tolle Charaktermodelle (vor allem die Bakugan), jedoch triste und matschige Umgebungen.
7.0 Sound
Gelungene Synchronisation, leider keine japanische Tonspur vorhanden. Hintergrundmusik stört nicht, bleibt aber auch nicht im Gedächtnis.
7.0 Steuerung
Man hat das Geschehen jederzeit im Griff, es gibt allerdings nur wenige Feinheiten, die es zu meistern gilt.
6.3 Gameplay
Beide Teile des Spiels haben gute Ansätze und machen auch Spaß, allerdings krankt das Spiel an Abwechslungsarmut.
6.5 Gesamt
(Kein Durchschnitt der Einzelwertungen)



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