Review von Lars Peterke (mail) | 13.06.2010
Lange hat es gedauert. Ganze fünf Jahre sind seit Super Mario Sunshine, liebevoll SMS genannt, vergangen. Nun ist es soweit und das neue Mario Jump`n Run mit dem Beinamen Galaxy liegt vor. Nach der Ankündigung des Spiels im Rahmen der Wii-Präsentation warteten wir circa zwei Jahre auf diesen Titel und ohne groß drumherum zu reden: Das Warten hat sich gelohnt. Laut einschlägiger Statistiken hat Super Mario Galaxy das Spiel The Legend of Zelda: Ocarina of Time in der ewigen Bestenliste überholt und gilt nun als bestes Videospiel aller Zeiten. Fehlt also nur noch das NintendoWiiX-Review zum kompletten Glück.
Es war einmal in einer Galaxie weit, weit entfernt…
Bap-babaaa dadada-daaaa… nein, nicht Star Wars, wir befinden uns im Pilzkönigreich. Dort feiert man das Sternenstaubfest, um den Sternenstaub zu ehren, der einst als Sternschnuppe auf das Pilzkönigreich regnete und für die Entstehung des Powersternes verantwortlich war. Die Freude währt allerdings nicht lange, denn das übliche Mario-Peach-Bowser-Spielchen beginnt. Letzterer kreuzt nämlich mit einer Luftschiff-Armada (Wir erinnern uns: Super Mario Bros. 3) auf und entführt nicht nur Peach, sondern gleich das ganze Schloss in den Weltraum. Selbstredend nimmt unser Klempner in Spe gleich die Verfolgung auf, wird jedoch von Kamek in den Weltraum geschleudert. Dort trifft Mario auf Rosalina, die ihm das Sternenkind Luma zur Seite stellt. Mit dessen Kraft wird Mario zum intergalaktischen Luftikus und macht sich auf die Suche nach den Powersternen, die letztendlich helfen sollen, Peach zu retten.
Nachdem man durch die Gameplay-Trailer stellenweise ein wenig verwirrt war („Wat is los, muss ik jetze mit Mario durch den ganze Weltenraum gurken?“), kann zu allererst gesagt werden, dass Super Mario Galaxy dem Spieler gleich zu Beginn eine altbekannte Spielstruktur offenlegt. Ähnlich wie das Schloss in Super Mario 64 landet ihr auf einer Oberwelt, der Sternenwarte. Von hier aus könnt ihr verschiedene Kuppeln betreten, die euch mit einem Fernrohr einen Blick auf verschiedene Galaxien (Level) bieten. Ihr könnt so pro Kuppel etwa fünf Galaxien erreichen. Diese sind dabei in einer Art Universum angeordnet. Es gibt meist drei vollwertige Galaxien, zwei kleine Bonus-Galaxien sowie eine Boss-Galaxie, in der Marios Erzfeind oder dessen kleiner Sohnemann anzutreffen sind. Um eine Galaxie bereisen zu können, müsst ihr eine bestimmte Anzahl an Powersternen besitzen. So kämpft ihr euch dann nach und nach durch die Galaxien, sammelt Powersterne und schaltet an bestimmten Punkten neue Kuppeln frei, die wiederum neue Universen mit neuen Galaxien beherbergen.
Auch Galaxien haben Struktur…
Zunächst einmal muss erwähnt werden, was es mit den Levels auf sich hat. Diese sind nämlich im Weltraum angesiedelt und bieten keine zusammenhängenden Welten wie in Super Mario Sunshine, wo man seelenruhig in der Piazza Delphino rumlaufen konnte. In Super Mario Galaxy spielt man direkt im Weltraum, der vollgestopft mit verschiedenen Plattformen ist. Schwebende Raketen, Rasenflächen, die in der Luft hängen und von oben, unten, rechts und links zu bewandern sind. Dies ist mitunter am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, da man eine solche Levelgestaltung von einem Mario-Spiel, oder gar von Jump`n Runs allgemein nicht gewohnt ist. Bei den Levelelementen gibt es die abenteuerlichsten Gebilde, die mit speziellen Sternenringen oder Greifsternen verbunden sind und in ihrer gesamten Kombination dann die gesamte Galaxie bilden, in der man spielt. Die Galaxien sind zwar nicht so umfangreich wie eine Welt aus den vergangenen Mario-Spielen, jedoch gibt es sie dafür in Hülle und Fülle. Grundsätzlich kann man in größeren Galaxien drei und in kleineren einen Stern finden, es gibt jedoch noch zahlreiche Bonussterne. Betretet ihr eine Galaxie, bekommt ihr in einer kurzen Kamerafahrt gezeigt, was grob zu tun ist. Je nachdem, für welchen Powerstern ihr euch am Anfang entscheidet, nehmt ihr in den meisten Fällen einen komplett anderen Weg durch das Level. Ihr müsst dann lediglich irgendwie den Powerstern ergattern, der in der Galaxie platziert ist, danach könnt ihr das Level neu starten und den nächsten suchen. Besonders spannend dabei: Fast jeder Stern ist einzigartig. Es gibt im Kern keine allgemeinen Aufgaben wie das klassische „Sammele acht rote Münzen in einem bekannten Level“, welches früher in jeder Mario-Welt zu finden war. Einzig und allein die Kometen lassen diverse Aufgaben zweimal erscheinen. So kann es nämlich vorkommen, dass ein Komet auf eine Galaxie stürzt und ihr die Möglichkeit habt, einen weiteren Powerstern zu bekommen. Beim Risikokomet beispielsweise müsst ihr eine bereits bekannte Levelaufgabe erneut lösen, habt jedoch nur einen einzigen Lebenspunkt. Überhaupt sind diese viel geringer angesiedelt: Lediglich 3 Lebenspunkte hat Mario, danach geht er "Arrivederci" und muss einen neuen Versuch starten. Münzen, die eure Energie auffrischen, sind dabei ebenfalls rarer gesät als in vergangenen Mario-Spielen.
Ein weiterer Komet ist der Zeitkomet, der euch bei der Erfüllung der Levelaufgabe unter ein Zeitlimit stellt. Bei einem weiteren Kometen müsst ihr ein Wettrennen gegen einen Doppelgänger gewinnen und beim Tempokomet bewegen sich alle Gegner in der Galaxie schneller.

…und vor allem eine perfekte Steuerung!
Wie bereits erwähnt, bestehen die Galaxien aus verschiedenen kleinen Elementen, die miteinander verbunden sind. Ihr startet mit Mario auf einem dieser kleinen „Landfetzen“ und könnt mit dem Control-Stick umherlaufen. Gesprungen wird mit dem A-Knopf. Sprungkombis wie Seitensprung, Wandsprung Weitsprung oder der Dreisprung gehören natürlich auch hier zum Repertoire des Klempners aus Brooklyn. Schüttelt ihr mit der Wii-Fernbedienung, führt Mario einen Rundumschlag aus. Der Z-Knopf dient zum Ducken, im Wasser zum Tauchen und in der Luft zum Ausführen der bewährten Stampfattacke. Das sind dann die ersten Steuerungsbefehle. Mit ihnen erkundet ihr das Level und must euch den Weg durch die vielen Abschnitte bahnen, die durch Sternenringe oder Greifsterne (die Begriffe fielen vorhin schon einmal) verbunden sind. Die Sternenringe werden durch ein Schütteln der Wii-Fernbedienung aktiviert. Manchmal existieren diese Ringe vorher nicht und ihr müsst fünf Splitter sammeln, um den Sternenring quasi zusammenzubauen. Habt ihr den Sternenring aktiviert, katapultiert er euch auf die nächste Plattform. Bei den Greifsternen ist das etwas anders. Hier nutzt ihr die Wii-Fernbedienung als Pointer und zeigt damit auf die Greifsterne. Habt ihr alles richtig gemacht, erscheint eine Greifhand und ihr könnt den Stern mit dem A-Knopf greifen. Mario wird dann vom Stern angezogen und muss sich bei Bedarf anspruchsvoll von Stern zu Stern hangeln und dabei gekonnt mit der Physik des Spieles umgehen. Der Pointer der Wii-Fernbedienung hat dabei noch eine weitere Funktion: Sternenstaub sammeln. Dabei handelt es sich um bunte Sternenbrocken, die die Münzen ersetzen. Alle Galaxien sind mit Sternensplittern übersät. 50 Splitter bringen euch einen der begehrten grünen Pilze und somit ein Extraleben. Ferner sind sie nötig um einige optionale Kleingalaxien zu erreichen. Ihr könnt den Sternenstaub entweder mit Mario einsammeln oder auch einfach mit dem Pointer daraufzeigen, woraufhin er automatisch zu Mario fliegt, der ihn einsackt. Dies ist nicht nur eine willkommene Hilfe, sondern manchmal auch bitter nötig, um an weit entfernteren Sternenstaub zu gelangen und funktioniert in der Umsetzung stets perfekt. Mit dem B-Knopf könnt ihr mit dem Sternenstaub zudem auf eure Gegner schießen: Einfach mit dem Pointer zielen und abrücken, schon ist der Gumba oder Koopa betäubt. An dieser Stelle kommt übrigens ein lustiges Feature zum Einsatz: Der Multiplayermodus. Meldet ein zweiter Spieler seine Fernbedienung an, erscheint ein zweiter Pointer. So kann man dem ersten Spieler helfen, den Sternenstaub zu sammeln. Zeigt der zweite Spieler auf Mario und drückt A, springt dieser. Selbige Aktion bewirkt eine Drehattacke, während Mario in der Luft ist, und habt ihr einen Gegner im Visier, könnt ihr diesen kurz betäuben. Um alles im richtigen Blick zu haben, könnt ihr schlussendlich natürlich auch die Kamera anpassen. Mit dem C-Knopf wird sie zentriert, via Steuerkreuz könnt ihr sie individuell drehen und an die Spielsituation anpassen.
Super Mario Galaxy spielt sich wie aus einem Guss. Zwar gibt es fast alle Mario-Moves, die man als alteingesessener Spieler kennt, jedoch lässt sich das Spiel auch ohne große Kunststücke spielen. Überhaupt hat man hier einen Gang zurückgeschaltet: Mario ist nicht mehr so ein „Imba-Akrobat“ wie in Super Mario Sunshine. Im aktuellen Titel wirkt alles ein wenig besonnener, was zweifelsfrei ein positiver Schritt in Sachen Gameplay ist. Der Rest ist einfach nur brilliant. Eine nahtlose Kombination der Pointer-Funktionalitäten geht Hand in Hand mit einer eingängigen Knopfsteuerung. Die Kameraführung ist in 99% aller Fälle optimal an die Situation angepasst und die Sprungphysik von Mario ist sehr schön ausbalanciert und optimal an das Spielsetting angeglichen.
Man sieht die Kreativität vor lauter Ideen nicht!
Allein das Spielkonzept von Mario Galaxy ist im Prinzip schon innovativ genug. Durch das Spielsetting der einzelnen Galaxien, die aus vielen kleinen miteinander verbundenen Plattformobjekten bestehen, lässt sich alles von der kreativen Komponente her fast endlos stapeln. Genau das haben die Entwickler aus Tokio auch getan und in jeder Spielaufgabe verstecken sich eine oder mehrere Ideen. Die Fludd-Kanone aus Super Mario Sunshine taucht als Wasserkanone wieder auf, mit Koopa-Panzern kann man schneller unter Wasser schwimmen, Plattformen sind eng ineinander verschachtelt und offenbaren Jump`n Run-Umgebungen von denen man nicht zu träumen wagte. Die Spitze des Eisberges ist dann die kreative Kombination mit „alten“ Mario-Elementen. Kettenhunde rollen über Planeten, Wiggler tummeln sich auf den SMB3-inspirierten Schlachtschiffen von Bowsers Schergen und eine mit Wasser gefüllte Halbkugel präsentiert sich als idyllische Inselgalaxie, die die bekannten Pinguine aus Super Mario 64 beherbergt. Auch Luigi bekommt einen nicht zu unterschätzenden Auftritt im Spiel und will wieder aus einem Geisterschloss befreit werden und die Toads düsen mit ihrem Pilzraumschiff ebenfalls durch die Galaxie und begegnen euch hin und wieder während des Spielverlaufes. Ebenfalls eine tolle Idee sind die Kleingalaxien, die sich unter anderem durch Interaktion mit den Sternenkindern freischalten lassen. Diese Welten sind an die Arcade-Passagen aus Super Mario Sunshine angelegt und erfordern beinharte Sprungfertigkeit, sind zeitgleich aber fantasievoll gestaltet und fordern den Spieler ungemein. Hier verschlägt es euch in einen zu erklimmenden Turm oder eine Keksfabrik. Charlie und Willy Wonka wären neidisch, ganz sicher!
Und was wäre ein Mario ohne seine Power-Ups? So bizarr „Bienenmario“ am Anfang noch klingt, im Spiel macht er eine wahnsinnig witzige Figur und ist genauso makellos ins Gameplay integriert wie alles andere. Drückt und haltet ihr den A-Knopf, fliegt Mario für bestimmte Zeit und kann sogar an Honigwaben entlangkrabbeln. Im Gegenzug sollte hier aber Wasser gemieden werden. Ebenfalls neu ist Geister-Mario. Unser Klempner wird hier zum Buuh-Geist mit roter Mütze und kann dann durch schnelles Drücken des A-Knopfes fliegen und durch Schütteln der Wii-Fernbedienung unsichtbar werden und beispielsweise durch Gitterstäbe schlüpfen. Selbstverständlich gibt es auch Altbewährtes zu sehen: die Feuerblume lässt Mario mit Feuerbällen den Gegnern einheizen und die ebenfalls neue Eisblume friert Mario ein und lässt ihn dadurch eisige Plattformen erzeugen, auf denen er dann buchstäblich über's Waser läuft. Der Unverwundbarkeits-Stern ist in Mario Galaxy nun unter dem verkapptem Namen Regenbogen-Stern zu finden und last but not least kann Sprungfeder-Mario ähnlich hyperaktiv rumhüpfen wie der Frosch Winky in Donkey Kong Country. Das schlussendlich echt Bemerkenswerte an diesen ganzen Ideen ist, dass sie nur einen kleinen Teil von Mario Galaxy widerspiegeln. Jedes kreative Element zu erwähnen, würde hier den Rahmen sprengen. Fakt ist jedenfalls, das man einerseits einen Haufen neuer Sachen eingebaut und einen ebenfalls riesigen Haufen an alten Dingen so intelligent verpackt und ins Spiel eingebunden hat, dass diese mindestens genau so innovativ wirken. Während andere Entwickler aus drei dieser vielen Ideen ein ganzes Spiel stricken, wird in Super Mario Galaxy keine Idee mehr als drei- oder viermal genutzt, danach kommt schon wieder etwas völlig Neues. Das führt dann dazu, dass man ein perfektes Gameplay vorgesetzt bekommt, welches man quasi wie in Trance in sich aufsaugt, bis es irgendwann leider viel zu schnell (zumindest kommt dies einem so vor) vorbei ist. Diese Tatsache ist auch der einzige Grund, warum die unten folgende Gameplay-Wertung nur in einer 9.9 resultiert. Aufgrund der vielen tollen Ideen entwickelt sich jedoch ein ungeheurer Widerspielwert und nur, weil man den Final Showdown gemeistert und den Abspann gesehen hat, bedeutet das noch lange nicht, dass man dann alles vom Spiel gesehen hat. Denn zum Durchspielen des Titels benötigt ihr nur die Hälfte der Sterne und der passionierte Mario-Spieler wird hier erst Ruhe geben, wenn auf der Übersichtskarte der Sternenwarte hinter jeder Galaxie ein kleines Kronensymbol erscheint – das Indiz, dass jeder noch so gut versteckte Power-Stern in der Galaxie entdeckt wurde.

Ein audiovisuelles Meisterwerk
Was das Gameplay in Pionierarbeit leistet, bieten Sound und Grafik für Auge und Ohr. Sobald man in der Eierplanet-Galaxie (die erste Galaxie im Spiel) landet, erschlägt euch das orchestrale Spielthema mit einem bombastischen Ohrwurmfaktor, zieht euch in den Bann und haut euch ganz nebenbei völlig von den Socken. Nintendo-Komponist Koji Kondo liefert eine der grandiosesten Kompositionspaletten ab, die er je für ein Nintendo-Spiel gezaubert hat. Während gut die Hälfte aller Spielmelodien von einem eigens angeheuertem Orchester eingespielt wurden und allesamt auf dem höchsten Niveau liegen, das man ansetzen kann, besticht die andere Hälfte der Tonkulisse durch eine faszinierende Aufbereitung alter Mario-Melodien, die sich perfekt ins Spiel einbindet. In der ersten Boss-Galaxie entdeckt man dann das fabelhafte Bowser-Levelthema aus Super Mario 64 und die Kleingalaxien überraschen mit Klangmelodien aus Super Mario Bros. 3 und Co., die nach wie vor nichts von ihrer Zeitlosigkeit eingebüßt haben und zusammen mit den neuen Kompositionen den wohl besten Mario-Soundtrack bilden, den es jemals gab. Hat man den ganzen Melodiesturm halbwegs verdaut und achtet auch auf die Soundeffekte, merkt man sehr schnell, wie fantasievoll auch hier gearbeitet wurde. Sphärische Sounds erklingen beim Hangeln mittels Greifstern und die Sternenkinder geben so knuffige Geräusche von sich, dass sich die Pikmin neidisch unter der Erde umdrehen. So und nicht anders muss der Weltraum in Marios Welt klingen. Bei der Charaktervertonung wird auf bekannte Kost gesetzt und die heliumbelastete Stimme der Toads ist ebenso vertreten wie Charles Martinet, die Stimme von Mario, die einen schon im Wii-Menü mit einem fröhlich dahergeschmettertem „Super Marioooo Galaxy“ begrüßt. Auf eine komplette Synchronisation der Figuren wurde selbstredend verzichtet, lediglich der Charakter von Rosalina gibt einige Sätze von sich und Peachs Brief, welchen man zu Beginn des Spiels erhält, wird von der bekannten Prinzessinnen-Stimme Nicole Mills, die Marios Herzensdame seit 2005 vertont, vorgelesen. All diese Soundeffekte kommen zum Teil in sehr guter Qualität aus dem Lautsprecher der Wii-Fernbedienung und erschaffen so eine tolle, nein, eine schlichtweg fantastische Atmosphäre.
Und was fehlt noch? Richtig, die Grafik. Bei der ersten Vorstellung von Wii, damals noch unter dem Namen Revolution und mit einer mittelmäßigen Metroid Prime 3 CG-Sequenz vorgestellt, versuchte Nintendo-Präsident Satoru Iwata die Kritiker mit dem kleinen Sätzchen „When you’ll see the graphics, you will say 'Wow!'“ zu überzeugen. Natürlich wusste damit schon jeder, dass es wohl kaum etwas Bahnbrechendes zu sehen geben würde. Wenn man Mario Galaxy betrachtet, wird wohl auch kaum einer „Wow!“ ausschreien, jedoch ein „Hui, du meine Güte, was die da gezaubert haben!“ nicht leugnen können. Neben Metroid Prime 3 ist Super Mario Galaxy definitiv ein Titel, der nicht auf der GameCube-Hardware machbar gewesen wäre. Während in Super Mario Sunshine einige Texturen stellenweise sehr schwach wirkten, ist in Super Mario Galaxy jede Textur in einer guten Qualität vorhanden und bildet zusammen mit allen anderen Elementen eine wahnsinnige Optik. Insbesondere bei der Gestaltung der verschiedenen Planeten kommt dies zum Vorschein. Die verschiedensten Gebilde gibt es zu sehen, allesamt schön texturiert und jedes Objekt ist liebevoll gestaltet. Natürlich wird man im Einzelnen nicht so von den Socken gehauen wie auf einer Xbox 360 in Kombination mit einem HD-TV, das Gesamtkonzept überzeugt trotzdem lückenlos. Die größte Stärke neben den detailreichen und liebevoll animierten Gegnern und Charakteren sind aber zweifelsfrei die Lichteffekte, die wirklich eine Augenweide darstellen. Powersterne glänzen golden wie nie zuvor und auch die Beleuchtung von Wasser ist wahnsinnig hübsch gelungen. Besonderes Augenmerk verdienen auch die gerade bereits erwähnten Charakteranimationen. Insbesondere Bowser wirkt bedrohlicher denn je, die Bienenkönigin der dritten Galaxie ist auch sehr hübsch und Luigi wirkt putziger, als man es je geahnt hätte. Doch wie im Review zu Metroid Prime 3 sei auch hier gesagt: Wii kann sicher noch mehr auf die Beine stellen. Fazit: Nachdem nun alle Aspekte von Marios neuem Abenteuer eingehend beleuchtet wurden, ist es an der Zeit, ein Fazit zu ziehen. Super Mario Galaxy ist mit Fug und Recht das beste Wii-Spiel und verweist Zelda auf den zweiten Rang. Nun kommt zusammen mit der zu Beginn erwähnten GameRankings.com-Statistik ein Gedanke auf, der noch zu klären bleibt: Ist Super Mario Galaxy das beste Mario Jump`n Run aller Zeiten? Dies ist wahrlich die größte Messlatte, an der man ein Spiel messen kann, und es ist bestimmt Ansichtssache, ob Super Mario Galaxy auch diese Hürde nehmen kann. Jeder hat seinen persönlichen Liebling unter den Mario-Spielen, aber ganz gleich welcher Titel dies sein mag: Super Mario Galaxy ist eines der besten Mario Jump`n Run, lässt seinen GameCube-Vorgänger weit, weit hinter sich und kann sich mit Super Mario 64 auf eine Ebene stellen. Um ein persönliches Fazit mit einzubringen: Super Mario Galaxy ist in meinen Augen auch wesentlich besser als der Ableger für das Nintendo 64, da der Quantensprung in Sachen Gameplay bei Super Mario Galaxy immenser einschlägt, als der Wechsel in die dritte Dimension von Super Mario World zu Super Mario 64. Eine traumhafte Mario-Präsentation mit einer Grafik nahe am Optimum und einer schlichtweg perfekten Soundkulisse und Steuerung umgarnen das kreativste und ideenreichste Gameplay, das ein Jump`n Run jemals gesehen hat. Das hier ist Next Gen. Dies, und nichts anderes, dafür lege ich persönlich meine WiiX-Redakteurshand ins Feuer. Würden wir zwei WiiX-Awards vergeben, dieses Spiel würde sie bekommen - selbst wenn man bei aller Objektivität und Nicht-Fanboy-Sein auf dem Teppich bleibt. Also einmal den WiiX-Award für Super Mario Galaxy, einmal vor den Entwicklern des Spiels den Hut ziehen und an alle anderen Entwickler von Jump and Runs die Nachricht: Das hier ist die Messlatte für euch in den nächsten fünf Jahren. Mindestens.
Zweite Meinung von K.Witecy
Wie fängt man ein Fazit zu einem Ausnahmetitel, welcher Super Mario Galaxy ohne Zweifel ist, am besten an? Soll man schon direkt am Anfang klarstellen, dass Super Mario Galaxy alle Erwartungen erfüllt bzw. gar übertrifft oder soll man sachte beginnen, eine gewisse Spannung aufbauen und erst in den finalen Sätzen das gesamte Potential von Marios neuestem Auftritt literarisch umsetzen? Wie man sich auch entscheidet, das Fazit wird überall gleich ausfallen: Super Mario Galaxy ist ein Bombast-Titel und Balsam für jeden Wii-Spieler, der in der letzten Zeit nicht gerade von übermäßig vielen Spitzentiteln gestreichelt wurde.
Super Mario Galaxy setzt auf der Wii neue Maßstäbe und das in vielerlei Hinsicht. Die Grafik ist für Wii-Verhältnisse ein wahrer Augenschmaus, läuft stets flüssig und butterweich über euren Bildschirm und zaubert euch ein Lächeln auf euer Gesicht. Mario selbst ist detailverliebter denn je in Szene gesetzt, das Universum wirkt wie aus einem Guss, kein Planet gleicht dem anderen und vor allem auch das Fell von Bienen-Mario bzw. der Bienenkönigin laden zum entspannten Kuscheln ein. Ein wahrer Genuss. Auch im Soundbereich hat das Team von Nintendo eine ausgezeichnete Arbeit abgeliefert. Selten habe ich so eine perfekte, orchestrale Vielfalt in einem Jump`n Run gehört. Egal wann und an welchem Ort, die Musik passt stets perfekt zum Spielgeschehen. Die Steuerung ist einfach, leicht verständlich und schlichtweg perfekt umgesetzt. Dasselbe gilt für das Leveldesign, welches einfach fantastisch ist und nur so vor kreativen Ideen strotzt. Alles wirkt perfekt aufeinander abgestimmt und absolut natürlich – eine wahre Meisterleistung. Lediglich der etwas zu geringe Schwierigkeitsgrad sowie ganz seltene Kameraprobleme sind negativ anzukreiden.
Nichtsdestotrotz: Super Mario Galaxy ist eine wahre Offenbarung für wirklich jeden Videospieler. Auf Wii kann nur The Legend of Zelda: Twilight Princess mit dem Titel mithalten. Jedoch merkt man bei Marios Auftritt, dass er eigens für die Wii-Konsole und deren Fähigkeiten entwickelt wurde, und nicht wie Zelda eigentlich für den GameCube geplant war, weswegen der Klempner im direkten Vergleich, für mich persönlich, eine Nasenlänge vorn liegt. Super Mario Galaxy ist aber auch Plattformübergreifend ein absoluter Ausnahmetitel und definitiv das beste Jump'n Run der letzten Jahre. Ob es auch den Titel „Bestes Mario aller Zeiten“ verdient hat, ist hingegen Ansichtssache und nur sehr schwer zu beantworten. Fakt ist aber, dass Nintendo mit Super Mario Galaxy einfach alles richtig gemacht und einen absolut brillanten und zugleich zauberhaften Knallertitel entwickelt hat. Danke, Nintendo!
Von Lars Peterke
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| Wertung für das Spiel Super Mario Galaxy | |
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| 9.6 | Grafik Unglaublich kreative Levelgestaltung, wunderhübsche Lichteffekte und tolle Charakteranimationen machen das zur Zeit hübscheste Wii-Spiel im Regal aus. | |
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| 10.0 | Sound Ein Meistersoundtrack mit orchestralen Stücken, tollen Retro-Melodien, altbekannten Mario-Melodien mit Ohrwurmfaktor sowie traumhaften Soundeffekten bilden die beste Tonkulisse, die ein Mario-Spiel nur haben kann. | |
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| 10.0 | Steuerung Ein perfekter, intuitiver Mix aus Knopfsteuerung, und Wii-Features, der zusammen mit einer feinfühlig ausgeklügelten Spielbalance und Gameplaygestaltung zur Vollendung gebracht wird. | |
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| 9.6 | Gameplay Das absolute, perfekte Jump`n Run Gameplay dieses Titels bildet das Synonym für die Bezeichnung „Next Gen“ und wird lediglich dadurch geschmälert, dass es einfach viel zu schnell wieder vorbei ist. | |
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| 9.6 | Gesamt (Kein Durchschnitt der Einzelwertungen) | |
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