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Review von Oliver Fengkohl (mail) | 12.10.2011
Anno 1999 kam der erste Driver-Teil aus dem Hause Reflections auf den Markt. Das Spiel bestach seiner Zeit durch tolle Grafik, bockschwere Missionen und eine tolle Fahrphysik. Danach folgten noch viele weitere Driver-Teile, die leider immer wieder versuchten, ein Grand Theft Auto zu sein, anstatt bei den Wurzeln der Serie zu bleiben. Vier Jahre nach dem letzen Konsolen-Teil versucht Driver San Francisco nun, zu eben diesen Wurzeln zurückzukehren. Ob es bei einem Versuch bleibt oder ob John Tanner an erfolgreichere Zeiten anknüpfen kann, lest ihr in unserem Test.
Ein Driver besinnt sich aufs Fahren
John Tanner muss mit ansehen, wie sein Kollege in einem Schusswechsel ums Leben kommt. Tanner schwört Rache und will nun der Verbrecher-Gruppierung, die für den Mord verantwortlich ist, das Handwerk legen. Das Intro sowie den weiteren Verlauf der Geschichte werden euch in kurzen Zwischensequenzen näher gebracht, die vom Stil her wie eine Graphic-Novel aufgebaut sind. Ein kurzes Tutorial erläutert einem die grundlegenden Steuerungselemente des Spiels. Gas gebt ihr mit dem Z-Knopf der Nunchuck-Erweiterung, gelenkt wird euer Wagen mit dem Analog-Stick. Durch das Schwingen der Wii-Remote habt ihr die Möglichkeit, euch flankierende Gegner mit einem kurzen Stoß außer Gefecht zu setzen. Dieser auf den ersten Blick aufgezwungener Einsatz der Wii-Remote geht schnell in Fleisch und Blut über und funktioniert nach kurzer Eingewöhnungszeit ganz intuitiv.

Leider kann es aber vorkommen, dass das Spiel eure Schwungbewegung fehlinterpretiert und Tanner die nahegelegene Hauswand anstatt seinen Kontrahenten rammt. Nach dem Tutorial geht es aber auch schon mit dem Auto auf die Straße. Freunde des ersten Driver-Teils dürfen sich freuen, da Tanner sein Auto während des gesamten Spiels nicht verlassen wird und Driver San Francisco dadurch ein reines Action-Rennspiel darstellt. Ihr fahrt durch die Häuserschluchten San Franciscos, erfüllt Missionen und arbeitet euch undercover sukzessive durch die Unterwelt der Stadt. Hauptfeature der HD-Versionen ist die Shift-Funktion, die es Tanner ermöglicht, seinen Geist in den Körper eines anderen Fahrers zu übertragen und somit dessen Auto zu übernehmen. Dieses durchaus interessante Feature wurde für die Wii-Umsetzung komplett gestrichen. Man darf dies sicherlich nicht gut heißen, doch hat der Titel auch ohne Shift-Funktion einiges zu bieten.
Missionen soweit das Auge reicht
Um in der Geschichte voranzukommen, ist das Absolvieren von Missionen natürlich unabdingbar. Bei erfolgreichem Abschließen einer Mission erhaltet ihr Erfahrungspunkte, die ihr in Upgrades und neue fahrbare Untersetzer investieren könnt. Die Missionen gestalten sich abwechslungsreich: Mal müsst ihr einfach nur in einem Wettrennen schneller als die Konkurrenz sein, mal müsst ihr ein bestimmtes Auto durch die Stadt jagen oder waghalsige Stunts in den Häuserschluchten der Stadt schadlos überstehen. Bei allen Missionen hilft euch die Zeitlupen-Funktion, die es euch ermöglicht, problemlos durch zwei Konkurrenten hindurch einen waghalsigen Drift zu wagen. Das Spiel erfindet das Rad zwar an keiner Stelle neu, dennoch wissen Missionsdesign und Spielmechanik zu gefallen. Unnötig schwer werden manche Missionen nur durch die schon erwähnte teils ungenaue Abfrage der Schwungbewegungen, was hin und wieder zu Frustmomenten führen kann. Ebenfalls gefrustet kann man hinsichtlich der grafischen Umsetzung sein. Die Stadt zeichnet sich zwar durch viele Details aus, die der Atmosphäre zuträglich sind, jedoch machen die matschigen Texturen und manche Ruckler das Spiel nicht wirklich ansehnlich. Gerade die Ruckler sind ein einziges Ärgernis, da die Wii grafisch keineswegs an ihre Grenzen stößt und die Straßen auch nicht übermäßig von anderen Autos befahren werden. Der Soundtrack hingegen darf als gelungen bezeichnet werden. Er passt sich stets dem Geschehen an und untermalt die (trotz Grafik-Mängeln) stimmige Atmosphäre.

Gemeinsam sind wir stark
Falls ihr mal keine Lust darauf hat, die Straßen San Franciscos alleine zu erkunden, könnt ihr euch einen menschlichen Co-Piloten an eure Seite holen. Dieser unterstützt euch auch dann zwar nicht fahrerisch, doch übernimmt er mit einer zweiten Wii-Remote eine Waffe und kann so unliebsame Gegner aus dem Weg räumen. Bemerkenswert ist, dass auch die Konnektivität zwischen Wii und Nintendo DS unterstützt wird. Auf dem DS wird eine Karte der Stadt sowie alle wichtigen Personen und Ziele angezeigt. Darüber hinaus kann der DS-Copilot Straßensperren einrichten oder sich in den Polizeifunk hacken. Hat der zweite Spieler einen Nintendo DS zur Hand, weiß der Story-Modus auch zwei Spieler zu unterhalten: Mit nur einer weiteren Wii-Remote langweilt sich der zweite Spieler dann aber doch zu schnell, als dass diese Variante für eine mehrstündige Zock-Session geeignet wäre. Mit bis zu vier Spielern könnt ihr euch im Party-Modus des Spiels austoben. Von „Bombe weitergeben“ bis zum klassischen „Capture the Flag“ fährt der Titel das Einmaleins eines grundsoliden Mehrspielermodus auf. Einziger Kritikpunkt ist ein weiteres Mal die grafische Umsetzung, da, um die Peformance zu wahren, die Grafik im Mehrspieler-Modus noch weiter heruntergeschraubt werden musste.Fazit: Driver-Fans der ersten Stunde werden an Driver San Francisco viel Gefallen finden. Als John Tanner jagt ihr die Verbrecher wie und je durch die Häuserschluchten, absolviert dabei waghalsige Manöver und habt dank gelungener DS-Unterstützung stets die Möglichkeit, euch zu zweit auf San Franciscos Straßen zu begeben. Leider machen die schwache Grafik und die teilweise ungenaue Steuerung den eigentlich positiven Eindruck ein wenig kaputt. Nichtsdestoweniger handelt es sich bei Driver San Francisco um ein gelungenes Spiel, das sich nicht nur Driver-Fans anschauen sollten.
Von Oliver Fengkohl
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| Wertung für das Spiel Driver San Francisco | |
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| 5.8 | Grafik Detailreiche Stadt. Ansonsten matschige Texturen, Nebel am Horizont und einige Ruckler, die den Spielfluss stören. | |
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| 7.6 | Sound Grundsolider Soundtrack. | |
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| 7.5 | Steuerung Bis auf wenige Ausnahmen hat man John Tanner und sein Gefährt jederzeit im Griff. Diese wenigen Ausnahmen können trotzdem für ordentlichen Frust sorgen. | |
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| 7.8 | Gameplay Tolle Missionen und Nebenmissionen, die einem vieles abverlangen. Aufgrund der teils ungenauen Steuerung ist man aber hin und wieder der Verzweiflung nahe. Und warum fehlt die Shift-Funktion? | |
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| 7.6 | Gesamt (Kein Durchschnitt der Einzelwertungen) | |
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Review: Driver San Francisco
HerstellerUbisoft
GenreAction-Racer
VersionPAL
Controller-VoraussetzungWiimote und Nunchuck
Spieler1-4
SchwierigkeitsgradMittel
Altersempfehlung
Ab 12 Jahren
60-Hz Modus
Ja
480p Modus
Ja
Widescreen Modus
Ja
DS Connectivity
Ja
Dolby Pro Logic II
Nein
Wifi-Connection
Nein
WiiConnect24 Support
Nein
Releaseerschienen
Preis (€)39,99
Innovationsfaktor
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