Review von Marcel Garling (mail) | 02.08.2011
Transformers, dieser Name bezeichnete ursprünglich eine Spielzeugkollektion, die 1984 dank einer Kooperation zwischen Hasbro und dem japanischen Takara in den Handel kam und sich durch die Verwandlungsfähigkeit der Figuren von Robotern in Autos, Flugzeuge, Boote oder auch Tiere auszeichnete. Neben einer Zeichentrickserie gab es auch bereits früh erste Videospiele zum Franchise, beispielsweise auf dem Commodore 64. Den jüngeren Generationen dürften die Robos allerdings eher von den drei Kinofilmen bekannt sein, die Regisseur Michael Bay seit 2007 in die Welt gesetzt hat und in denen sich die guten Autobots mit den bösen Decepticons epische Schlachten liefern. Zum neuesten Streifen der Roboter-Saga gibt es natürlich auch die obligatorische Videospiel-Versoftung, und ob die sogenannte „Stealth Force-Edition“ dem Ruf ihrer kultigen Namensgeber gerecht wird, das haben wir für euch herausgefunden.
Auf in den Kampf!
Die Mechanik des Spiels ist schnell erklärt: In jeder Mission landet man als Auto auf einer Map und muss entweder eine gewisse Zahl an Feinden abschießen, bestimmte Ziele zerstören oder die Zerstörung eben jener durch die Feinde für eine gewisse Zeit verhindern. Ab und zu gibt es auch Bosskampf-Missionen, in denen es gilt, einen einzigen Feind zu zerstören. Die funktionieren im Grunde aber auch nicht anders als die anderen Missionen. Man hat dabei die Möglichkeit, sich zu verwandeln - und zwar von einem normalen Auto zu einem Auto mit Waffen, genannt „Tarn-Modus“.

Richtig gelesen, in diesem Spiel zu einem Film über Kampfroboter könnt ihr euch NICHT in einen Roboter verwandeln! Man fährt also herum und ballert, wobei man aber immer wieder unterbrechen und umkehren muss, da das sogenannte Energon, Lebensenergie in Form von blauen Würfelchen, mal wieder ausgegangen ist und neu eingesammelt werden muss. Zusätzlich dazu gibt es noch drei Power-Ups, die ab und an auf den Karten erscheinen: Schilde machen kurzzeitig unverwundbar, das „Unendliche Tarnung“-Power-Up sorgt dafür, dass das Aktivieren des Waffenmodus kurzzeitig kein Energon kostet, und das „Unendliche Munition“-Power-Up sorgt natürlich für sorgenlose Autoschießereien mit der Sekundärwaffe. Warum „Sekundärwaffe“? Ganz einfach: jedes Auto hat zwei unterschiedliche Waffen, wobei die Primärwaffe aber so schwach ist, dass sich die Erwähnung eigentlich nicht lohnt.
Das Prinzip ändert sich im Verlauf des gesamten Spiels nicht und wird relativ schnell eintönig, was die ebenfalls eintönigen Maps genauso wenig ändern können wie die seicht nebenher erzählte Geschichte, in der die Decepticons den Bösewicht Shockwave freilassen wollen, was die Autobots zu verhindern versuchen. Die einzelnen Missionen wirken, als wären sie gezwungenermaßen in diese Geschichte hineingepresst worden. Sich als Spieler mit einer der beiden Parteien zu identifizieren, wird auch nicht ermöglicht, weil man immer wieder hin- und herspringt und zeitweise mit den Autobots gegen die Decepticons kämpfen muss, nur um seine eigens erspielten Missionsfortschritte auf Seiten der Decepticons dann gleich wieder auszuradieren.
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Allzu lange muss man das allerdings nicht erdulden, denn nach etwa vier Stunden Spielzeit ist der Story-Modus mit 100% Spielfortschritt auch schon wieder vorbei. Wer will, kann diese Zeit auch noch mit dem Multiplayer-Modus strecken, in dem sich einige Missionen zusammen mit einem Freund im Splitscreen-Modus spielen lassen. Dies findet dann aber abseits des Story-Modus statt. Zu zweit macht man dann genau das Gleiche wie schon im Singleplayer-Modus, trotzdem kam in unserer Testrunde tatsächlich mehr Spielspaß auf. Der Grund: Man kann sich so herrlich über das Spiel unterhalten!
Vorsprung durch Technik
Was das Spiel an Abwechslungsreichtum und Spannung so alles falsch macht, kann es durch die Steuerung nicht wirklich kompensieren. Denn die lässt sich zwar üben und meistern, es wird dem Spieler aber nicht gerade einfach gemacht. Mit der C-Taste des Nunchuks wechselt ihr zwischen Auto- und Tarn-Form, während ihr in letzterer mit B eure Primär- und mit Z eure Sekundärwaffe abfeuert. Das Kuriose: Während sich das Fahrzeug im Automodus mit dem Control-Stick des Nunchuks lenken lässt, wird dafür im Tarn-Modus das Steuerkreuz der Wii-FB verwendet, da man mit dem Bewegen des Nunchuk-Sticks plötzlich nur noch seitlich fährt (zum Mitschreiben: Man fährt als Auto seitlich!). Um diesen Schwachpunkt "auszugleichen", haben die Entwickler eine 180°-Drehung auf dem A-Knopf platziert. Das Ganze ist wirklich verwirrend und man sollte das Tutorial aufmerksam verfolgen, um das mitzubekommen, weil es in der Bedienungsanleitung nicht ausreichend erklärt wird.
In Sachen Grafik und Sound sieht es auch nicht gerade besser aus: Die Gebiete (Wüste, Stadt, Eis) wiederholen sich mehrfach und sehen aus, als wären sie einem der ersten GameCube-Spiele entnommen, jegliche Art von netten Effekten fehlt völlig und die Gegner sehen auch alle gleich aus. Die Sprachausgabe nervt bisweilen mit Wiederholungen à la „Hol dir mehr Energon“ und die Soundeffekte sind Durchschnitt, nicht störend aber auch nicht „cool“. Fazit: Upps, was die Entwickler von Behaviour da hingelegt haben, ist ganz klar ein Zeugnis von Fehlverhalten. Nichts an dem Spiel überzeugt wirklich und wenn man sich doch abringt, das Spiel weiterzuspielen, ist das Ende auch schon bald erreicht. Man könnte fast sagen, das einzig Witzige an dieser „Stealth Force-Edition“ (wir haben übrigens keine andere Version als diese gefunden) ist das kleine beigelegte Spielzeugauto. Dieses Spiel ist eindeutig reif für die Schrottpresse.
Von Marcel Garling
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| Wertung für das Spiel Transformers 3 | |
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| 4.0 | Grafik Trostlose, abwechslungsarme Gegenden ohne jegliche Effekte und immer gleich aussehende Gegnermassen langweilen das Auge. | |
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| 6.7 | Sound Sound und Musik stechen nicht sonderlich hervor, die Sprachausgabe nervt bisweilen. | |
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| 6.0 | Steuerung Funktioniert, ist aber gewöhnungsbedürftig und nicht die komfortabelste Lösung. | |
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| 4.0 | Gameplay Fahren, ballern, zurückweichen, Energie sammeln, ballern...
Es ist immer das Gleiche und wird schnell langweilig. | |
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| 4.8 | Gesamt (Kein Durchschnitt der Einzelwertungen) | |
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