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Review von Lars Peterke (mail) | 18.04.2011
„Rango“ ist einer der unkonventionellsten Animationsfilme der letzten Jahre, so wie es beispielsweise Pixars „Oben“ war. Die Story handelt von einem Chamäleon namens Rango, das durch merkwürdige Umstände in der Wüste landet und eine Westernstadt gehörig aufmischt. Von Behaviour Interactive kommt dazu das passende Konsolenspiel. Ob dies genau so unkonventionell wie der Film daherkommt, oder sich an bekannte Lizenzspiel-Muster vom Reißbrett hält, verraten wir euch in unserem Review.
Solider Actiontitel. Punkt.
Nach dem Spielstart bemüht sich Rango nicht sonderlich, den Spieler in seine Welt zu versetzen. Auf Filmsequenzen, die die Handlung des Kinofilms erzählen, wird generell verzichtet. Stattdessen findet ihr euch in einer typischen Wildwest-Kneipe, in der Rango den dort anwesenden Dorfbewohnern von seinen Heldentaten erzählt, die wenige Tage vorher stattfanden. So müsst ihr dann ohne tiefgreifende Einführung in Story oder Charaktere Rangos Erzählungen nachspielen. Das Gameplay, das euch hierbei geboten wird, lässt sich ziemlich präzise als eine Mischung aus Jump and Run und „Moorhuhn“ beschreiben. Hier dürfte bereits klar sein, welchen Kreativhorizont man von dem Spiel erwarten darf.
In der Praxis sieht es so aus: man steuert Rango mit dem Control-Stick, springt mit dem A-Knopf, drückt dann nochmals den A-Knopf für einen Doppelsprung und nutzt den Z-Knopf für einen kleinen Nahkampfangriff, mit dem man unter Anderem Kisten zerschmettern kann. Mit dem B-Knopf kann Rango sich fallenlassen. Dies kann bei Kletterpassagen von Bedeutung sein, wird aber ansonsten nicht wirklich benötigt.

Tauchen dann Gegner auf, friert der Bildschirm ein und ihr könnt Rango nicht mehr bewegen. Ihr müsst nun mit dem Pointer der Wii-Fernbedienung zielen und dann mit dem B-Knopf euren Revolver abfeuern, um ganz nach Moorhuhn-Manier die nach und nach auftauchenden Gegner aufs Korn zu nehmen. Wenn es die Umgebung zulässt, könnt ihr mit dem Z-Knopf in Deckung gehen. Diese Funktion ist auch bitter nötig, da ihr stilecht nur sechs Schuss mit eurer Kanone habt, ehe ihr mit dem A-Knopf oder einer Schüttelbewegung des Nunchucks nachladen müsst.
Da die Kombination aus Jump and Run und Moorhuhn-Shooting recht ausgewogen ist und die Level nett gestaltet wurden, stößt einem der Mix nicht sonderlich sauer auf. Erfrischend sind auch die Reitpassagen. Hier reitet ihr zu Ross und dürft mit eurem Revolver Ziele, Gegner oder Kisten abschießen, bevor sie an euch vorbeiziehen. Das ist dann Rangos Interpretation des Railshooter-Genres. Um euch dabei den Alltag zu erleichtern, könnt ihr verschiedene Powerups erhalten, mit denen ihr beispielsweise eine bestimmte Zeit lang nicht nachladen müsst. Als zweites Hilfsmittel stehen euch Fledermäuse (ja, Fledermäuse!) zur Verfügung. Auf diesen dürft ihr nämlich genau wie auf Pferden reiten und Gegner aufs Korn nehmen. Einziger Unterschied zum Pferd ist hier, dass die Fledermaus natürlich etwas flotter und waghalsiger fliegt, sodass punktgenaues Zielen etwas schwieriger wird.
Schicke Präsentation mit wenigen Kanten
Da es bei Rango so gut wie nichts freizuspielen gibt, hält sich der Widerspielwert arg in Grenzen. Doch immerhin wird man beim ersten Durchspielen mit kurzweiligem Spielspaß und einer netten Optik unterhalten. Die Synchronisation ist gelungen, die Zwischensequenzen nett animiert und die Spielumgebungen fangen den Charme des Spielfilms gut ein.

Ganz offensichtlich sind aber einige Objekte und Texturen nicht ganz so detailliert wie sie eigentlich sein sollten und sobald mehr Gegner auftauchen, kann die Framerate auch schon mal ein paar Zähler nach unten rutschen. Was übrig bleibt ein Lizenzspiel mit respektablem Mittelmaß. Schlussendlich kommt man aber nicht umhin zu denken, das Rangos Videospielausflug ein wenig auf die Schnelle dahingeklatscht wurde. Schließlich bietet das gesamte Spielkonzept Ansätze für coole Modi, beispielsweise ein Revolver-Shootout für zwei Spieler als kleinen Bonus. Auch das Fehlen kleiner Minispiel- und Geschicklichkeitseinlagen lässt Rango hinter dem ein oder anderen Lizenzspiel der Konkurrenz zurückstecken.Fazit: Über Rango gibt es erschreckend wenig zu schreiben. Und erstaunlicherweise kann das Spiel trotz fehlender Tiefe für eine begrenzte Zeit unterhalten und demnach wohl insbesondere für jüngere Rango-Fans einen Blick wert sein. Allerdings ist der Titel unter dem Strich natürlich keinesfalls den Vollpreis wert und für Gamer mit Anspruch steht ein Kauf gar nicht erst zur Diskussion. Grobe Fehler in einem der wichtigen Spielaspekte lassen sich aber nicht ohne weiteres feststellen, sodass Rango sich ohne Probleme in die gefühlt endlose Liste der Wii-Spiele eintragen kann, die weder besonders gut noch besonders schlecht sind und deshalb wohl kaum 2 Monate nach ihrem Release wieder aus den Regalen verschwinden.
Von Lars Peterke
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| Wertung für das Spiel Rango | |
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| 6.9 | Grafik Solide gestaltete Spielumgebungen, hin und wieder mit schwachen Texturen. | |
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| 7.8 | Sound Guter Soundtrack und eine ansprechende Synchronisation, auch die Soundeffekte wurden passend gewählt. | |
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| 7.9 | Steuerung Simple Knopfsteuerung, die sich gar nicht mal schlecht mit den Shooter-Passagen kombiniert. | |
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| 6.6 | Gameplay Leicht unterhaltsamer, jedoch auch sehr abgenutzer Lizenzspiel-Spaß. Kreative Ideen sind die Ausnahme, der Wiederspielwert nicht gegeben. | |
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| 6.9 | Gesamt (Kein Durchschnitt der Einzelwertungen) | |
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Review: Rango
HerstellerEA
GenreAction
VersionPAL
Controller-VoraussetzungWii-Remote, Nunchuk
Spieler1
SchwierigkeitsgradLeicht
Altersempfehlung
Ohne Altersbeschränkung
60-Hz Modus
Ja
480p Modus
Ja
Widescreen Modus
Ja
DS Connectivity
Nein
Dolby Pro Logic II
Nein
Wifi-Connection
Nein
WiiConnect24 Support
Nein
ReleaseErschienen
Preis (€)49,99
Innovationsfaktor
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