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Review von Lars Peterke (mail) | 18.04.2011
Def Jam Rapstar, was glaubt ihr, was das heißt? Na, ein Karaoke-Spiel das mit viel Credibility um sich schmeißt! Eine Lizenzverwurstung aus dem Hause Konami, aber ein Musikspiel mit Rapsongs. Das klingt fresh denn das gab’s noch nie. Okay, guter Start, aber das ist nur die halbe Miete, denn solche Musikspiele sind auch oft voll die Niete! Popstars und X-Faktor, da sind wir vorbelastet, aber Def Jam Rapstar haben wir dann doch gut verkraftet. Über gute Ansätze und verschenktes Potential, das Review zu Def Jam Rapstar bei NintendoWiiX, einfach genial!
Kurz und Knapp
Über Karaokespiele kann man wenig schreiben und oft ist mit ein paar wenigen Sätzen alles gesagt. Das dachte wohl auch das Booklet des Spiels, dessen inhaltliche Beschreibungen gerade einmal eine Doppelseite umfassen. Dementsprechend kurz fällt auch unsere Spielbeschreibung aus. In Def Jam Rapstar könnt ihr zu bekannten Rapsongs rappen. Das Spiel achtet also darauf, ob ihr im Rhythmus seid und die Timings richtig trefft. Hin und wieder haben manche Songs aber auch Gesangspassagen. In diesem Fall kommt es auf die Tonhöhe an und das Spiel funktioniert dann wie ein Singstar-Teil.
Ihr könnt entweder im Karrieremodus spielen oder den Party-Modus nutzen, bei dem ihr gegen einen Mitspieler im Battle antreten oder gemeinsam mit ihm ein Duett singen könnt. Als dritte Dreingabe gibt es den Freestyle-Modus. Hier bekommt ihr einen Beat vorgesetzt und könnt dazu freestylen. Und falls ihr mal irgendwo hängt, könnt ihr mit dem Practice-Modus einzelne Songs oder gar Songteile üben.
Das erste K.O.-Kriterium ist wie bei jedem Musikspiel die Songliste. Dieser Kelch wandert an Def Jam Rapstar aber vorbei, da sich die Entwickler wirklich Gedanken gemacht haben und sogar die deutsche Anpassung hervorragend gelungen ist. An internationalen Künstlern trifft man auf Kanye West („Stronger“), Public Enemy („Fight The Power“) oder 2 Pac („I Get Around“). Den deutschen Songanteil füllen unter anderem Peter Fox („Schwarz zu Blau“), Deichkind („Bon Voyage“) oder das Bo („Türlich Türlich“). Die Spielverpackung prahlt mit insgesamt 40 Songs, die in der Tat ein sehr guter und auch repräsentativer Mix sind. Einzig verwunderlich ist die Tatsache, dass man nirgendwo auch nur eine Spur von Eminem findet. Da waren wohl die Lizenzkosten zu hoch.
Wenn ihr in der Karriere spielt, könnt ihr natürlich durch das Absolvieren von Songs und Herausforderungen neue Tracks freispielen. Ferner gibt es auch Effekte freizuspielen (beispielsweise Hall oder Verzerrer), die ihr dann auf das Steuerkreuz der Wii-Fernbedienung legen und beim Rappen aktivieren könnt. Zusätzlich könnt ihr auch neue Freestyle-Beats für den Freestyle-Modus freischalten, von denen es insgesamt zehn Stück gibt.

Auch in Sachen Technik macht Def Jam Rapstar eine ausgesprochen gute Figur. Akzeptable Ladezeiten, schicke, aufgeräumte Menüs und nützliche Features wie das Nachlesen von Songtexten zeugen von Spieleentwicklern, die es wirklich gut meinten. Einzig kritikwürdig sind die Musikvideos. Es ist zwar schön, dass es welche gibt, allerdings sind diese doch recht arg komprimiert. Ungewöhnlich ist ebenfalls die Tatsache, dass die Musikvideos nicht im Vollbild ablaufen, sondern nur in einer Box in der Mitte des Bildschirmes. Das ist anfangs sehr merkwürdig, macht schlussendlich aber sogar ein wenig Sinn, weil viele der Videos eben aus den 90ern (da war MTV noch cool) stammen und für die damalige Flimmerkisten im 4:3-Format produziert wurden.
Ebenfalls erwähnenswert: Def Jam Rapstar wurde von der USK ab 0 Jahren frei gegeben. Wer nun eins und eins zusammenrechnet wird schnell darauf kommen, dass sämtliche Songs im Spiel entsprechend entschärft wurden. Böse F-Wörter lassen sich in den eingeblendeten Texten also genau so wenig finden wie in den Musikvideos selbst. Allerdings bleibt die Spielmechanik davon unberührt. Wenn ihr die Songs mit all ihren bösen F-Wörtern kennt, dürft ihr diese natürlich mitrappen und das Spiel wird euch keinen Strick daraus drehen.
Verschenktes Potential
Man mag ja sagen, der Titel wäre eine runde Sache. Doch wie bei den meisten Titeln gibt es auch hier Versionen für Xbox 360 und PS3 und der geneigte Redakteur wirft natürlich auch einen Blick auf diese Versionen. Wenn man nun sagt, dass diese Versionen ein „paar“ Features mehr haben, wäre das noch äußerst höflich formuliert. Einige Dinge, die es nicht in die Wii-Version geschafft haben, sind etwa ein Download-Store für neue Songs, die Möglichkeit eigene Freestyles zu speichern und zu tauschen sowie ein riesiger Berg an Community-Funktionalitäten und Highscore-Listen, die das Spielen des Karriere-Modus gleich dreimal interessanter gestalten.
Hier kommt man um Harsche Kritik nicht herum. Denn Rockband 3 beispielsweise zeigt sehr deutlich, dass man auch sowas wie einen Download-Store auf der Wii realisieren kann. Und deswegen muss sich Def Jam Rapstar von uns auch dem knallharten Vorwurf stellen, dass der Wii-Besitzer hier wieder über den Tisch gezogen wird. Denn auf der Verpackung steht eben „Def Jam Rapstar“ und nicht „Def Jam Rapstar (ohne viele der Features)“.
Fazit: Ich war nie Fan von Rapmusik und werde es auch nie werden. Dennoch hat Def Jam Rapstar viel Spaß gemacht. Besonders der Freestyle-Modus ist auf Partys ein kleiner Geheimtipp. Die Songliste ist ein sehr guter Querschnitt aus aktuellen und klassischen Rapsongs und dürfte jeden bedienen. Das einzige generelle Problem ist eben, dass es sich um ein Musikspiel mit Rapmusik hat. Wer die Songs nicht kennt, wird meist scheitern und muss erstmal üben. Das Spiel richtet sich also eindeutig an eine bestimmte Zielgruppe. Wer sich dazu zählt, kann bedenkenlos zugreifen, alle anderen sollten lieber zwei Mal hinschauen und sich vielleicht nach einem anderen Musikspiel umsehen. Ansonsten ist Def Jam Rapstar ein handwerklich durch und durch gutes Karaoke-Spiel geworden. Eigentlich hätten wir also auch eine gute Wertung im 7er-Bereich vergeben, müssen aber auf Grund der vielen grundlos gekürzten Features Abstriche machen. Unter dem Strich bleibt also nur ein solides bis gutes Spiel, dass im doppelten Sinne wohl nur für Genre-Fans interessant ist.
Von Lars Peterke
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| Wertung für das Spiel Def Jam Rapstar | |
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| 7.5 | Grafik Eine Grafik im eigentlichen Sinne gibt es nicht. Da bleiben nur die Menüs, und die sind übersichtlich und aufgeräumt und überzeugen mit schicker Optik. Einzige wirkliche Mankos sind die etwas zu stark komprimierten Musikvideos und die Songtexte, die auf kleineren Fernsehgeräten wohl etwas schwer zu lesen sind. | |
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| 8.9 | Sound Def Jam Rapstar überzeugt mit einer tollen Tracklist mit entsprechender Soundqualität. Auch die Soundeffekte sind passend. Eine runde Sache. | |
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| 8.0 | Steuerung Simple Steuerung ohne Höhen und Tiefen. Die Navigation durch die Menüs geht sehr leicht von der Hand. | |
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| 6.5 | Gameplay Ein durch und durch gut gemachtes Karaokespiel, dass auf der Wii auf Grund der vielen herausgekürzten Features aber leider nicht mehr Spieltiefe bietet als ein Singstar für die PS2. | |
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| 6.8 | Gesamt (Kein Durchschnitt der Einzelwertungen) | |
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Review: Def Jam Rapstar
HerstellerKonami
GenreMusikspiel
VersionPAL
Controller-VoraussetzungWii-Remote, Mikrofon
Spieler1-2
SchwierigkeitsgradLeicht
Altersempfehlung
Ohne Altersbeschränkung
60-Hz Modus
Ja
480p Modus
Ja
Widescreen Modus
Ja
DS Connectivity
Nein
Dolby Pro Logic II
Ja
Wifi-Connection
Nein
WiiConnect24 Support
Nein
ReleaseErschienen
Preis (€)49,99
Innovationsfaktor
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