Unser Netzwerk: NintendoWiiX.net   | NintendoWiiX Forum   | Planet3DS.de
Yetisports: Penguin Party Island
Review von Mark Schäfer (mail) | 25.11.2010
Die Pinguine sind zurück. Im Jahr 2004 zog ein Flash-Spiel die Aufmerksamkeit vieler Internet-Nutzer auf sich: Yetisports - Pingu Throw. Ziel des Spiels war es, als Yeti Pinguine mit Hilfe einer Art Baseballschläger möglichst weit zu schlagen. Es folgten diverse Sequels, bis es schnell wieder Still um die kleinen Pinguine wurde. Nun sind sie zurück und feiern auf der Wii eine Party. Anders als im ersten Teil des Flash-Spiels steuert man nun die Pinguine durch verschiedene Minispiele und geht auf Highscorejagd.

Nicht noch eine Minispielsammlung
Zugegeben, es gibt einige Minispielsammlungen, von denen zumindest eine Handvoll vor allem im Mehrspieler-Modus überzeugen können. Aber gibt es dennoch einen Grund sich mit Yetisports eine weitere Spielesammlung zu kaufen? Nein. Während Mario Party, Rayman Raving Rabbids und Konsorten mit einem spaßigen Mehspieler-Modus und dutzenden Minispielen auffahren, bietet Yetisports: Penguin Party Island sagenhafte 9 Minispiele, welche weder Spaß machen, noch optisch auf irgendeiner Weise ansprechend sind.



Bevor man sich ins Spiel stürzt kann man sich zunächst ein Spieler-Profil mit dem Pinguin seiner Wahl erstellen. Diese erinnern mit ihren großen Glubschaugen und dem breiten Grinsen im Gesicht entfernt an die Rabbids aus Rayman, bieten mit vier verschiedenen Helmen aber wesentlich weniger Möglichkeiten, seinen Avatar individuell zu gestalten. Nervig ist jedoch, dass man sein erstelltes Profil jedes Mal neu laden muss, sobald man einmal ins Hauptmenü gewechselt ist. Vergisst man das, erscheint in den Highscore-Listen nicht der eigene Name, sondern der des Standardprofils Pingu. Hat man das Formale einmal hinter sich gebracht geht es endlich ins Spiel. Die zwei vorhandenen Spielmodi Wettkampf und Spielkiste unterscheiden sich nur gering voneinander. Während man im Wettkampf die neun im Spiel enthaltenen Minispiele nacheinander absolviert und so jede Runde weitere Punkte sammelt, kann man sich in der Spielkiste bis zu neun Spiele manuell zusammenstellen und spielen.

Die Spiele an sich sind alle sehr einfach gestrickt und dauern maximal zwei Minuten, sodass man einen Wettkampf mit allen Disziplinen im Einzelspieler-Modus schon nach rund 20 Minuten beendet hat. Vorbildlich wäre die Nutzung der Wii-Remote-Eigenschaften gewesen, wenn denn die Steuerung der einzelnen Minispiele auch gut umgesetzt worden wäre. Eine kurze Anleitung vor jedem Spiel erklärt diese zwar, doch fällt es einem trotzdem schwer seine Pinguine präzise über den Bildschirm zu steuern. In „Touchdown“ sitzt der Pinguin etwa auf einem Pelikan und durchfliegt einen Dschungel. Gelenkt wird dabei, wie sollte es anders sein, durch Neigung der waagerechtgehaltenen Wii-Remote. Da diese aber überempfindlich reagiert und keine Anpassungen möglich sind wird der Flug schnell zur Bruchlandung, denn zahlreiche Bäume und Felsen versperren den Weg.



Die gleiche Steuerung findet man im „Base Jump“ wieder: Der Pinguin stürzt von einer Klippe, öffnet seinen Fallschirm und muss nun möglichst weit in einen Höhleneingang hineingleiten. Was sich zunächst spaßig anhört scheitert neben der schlechten Steuerung an der lieblosen Präsentation. Zwar präsentiert sich das Spiel in 480p, ein zu diesem Spiel durchaus passender Humor und lebendigere, dynamischere Spiele durch kleine Details oder animierte Elemente im Hintergrund, fehlen aber komplett. Mehr als einen Yeti, der plötzlich vor den Bildschirm springt und den Start des Minispiels anzählt, hat man hier leider nicht zustande gebracht. Als Teil eines Rayman Raving Rabbids, gepaart mit dessen Humor, hätten die Spiele durchaus Spaß machen können.
Neben der Bewegungssteuerung kommt in manchen Teilen des Spiels (neben dem Menü) auch die Pointer-Funktion der Wii-Remote zum Einsatz, welche als einzige gewohnt gut funktioniert. So muss man etwa in „Yeti Paint“ einen Yeti mit Hilfe des Pointer anvisieren, um ihn dann durch einen Schwung der Wii-Remote mit Farbe zu bewerfen und so Punkte zu sammeln. Ähnlich macht es das Spiel „Wall Climb“, in dem Holzpaletten in eine Steinwand geschossen werden, die der eigene Pinguin hochklettern muss. Da man seine Wii-Remote dabei jedoch ständig drehen muss, um zwischen Laufen und Holzplattform schießen zu wechseln, geht hier einiges an Spielfluss verloren. Zudem ist die Laufsteuerung der Pinguine so hakelig und das Sprungverhalten so unpräzise, dass man häufiger an einer Plattform vorbeispringt als auf ihr zu landen. Auch die übrigen Spiele sorgen nicht für weniger Frust. Beim Seilklettern reicht es beispielsweise nicht aus, seine Wii-Fernbedieung schnell zu schütteln, damit der Pinguin klettert. Stattdessen muss man langsam beginnend immer schneller schütteln, was sich zwar leicht anhört, aber durch schlechte Umsetzung kaum in einem Stück zu schaffen ist. So rutscht der Pinguin munter das Seil wieder ein Stück herab und man darf sein Glück erneut versuchen.



Zu viert und doch allein
Zwar enthält Yetisports: Penguin Party Island einen Mehrspieler-Modus für bis zu vier Spieler, allerdings können nur wenige der neun Spiele gleichzeitig mit mehreren Spielern gespielt werden. Bei „Cheese or Freeze“ laufen etwa alle teilnehmenden Pinguine über ein Spielfeld und sammeln Blumen, wobei sie nicht von einem Yeti mit Kamera fotografiert werden dürfen. Andere Spiele wie „Sandy Sling“, eine Art Curling, bei dem Pinguine mit einer Schleuder auf eine Zielscheibe im Sand katapultiert werden müssen, können nur nacheinander gespielt werden, wodurch die meiste Zeit für alle anderen Spieler monotones zusehen angesagt ist. Zwar werden aus den 20 Minuten im Einzelspieler-Modus so schnell 60 im Mehrspieler-Modus, doch Spaß hat dabei gewiss keiner der Spieler. Online-Modi sind bei diesem Spiel natürlich auch nicht zu erwarten, wobei man sich aufgrund des WiFi Connection Logos auf dem Cover zunächst Hoffnung machen könnte. Dieses bezieht sich aber lediglich auf die Highscore-Listen, welche automatisch vom Spiel hochgeladen werden, sofern man die Internetverbindung aktiviert. Highscore-Jäger dürften sich jedoch über die Einfachheit freuen, die Online-Punktelisten anzuführen. So stehen wir von NintendoWiiX derzeit schon nach einmaligem Spielen des Wettkampfs an erster Stelle, was wenig für den Wiederspielswert spricht und den Eindruck bestätigt, dass das Spiel schnell wieder im Schrank verschwindet.

Fazit:
Finger Weg. Yetisports: Penguin Party Island bietet weitaus weniger als jede andere Minispielsammlung für die Wii, hat keinen Wiederspielswert, keine einziges spaßiges Minispiel und eine miese Grafik. Mit einem größerer Umfang, einer funktionierende Steuerung und einer bessere Präsentation hätte man durchaus für kurze Zeit Spaß mit diesem Titel haben können, in der vorliegenden Form sollte man sein Geld definitiv anderweitig investieren.

Von Mark Schäfer
Wertung für das Spiel Yetisports: Penguin Party Island
Wertungen Beschreibung
3.0Grafik
Uninspiriert, langweilig und böse ausgedrückt fast auf Nintendo DS-Niveau; und selbst da gibt es Besseres. Da hilft auch kein Progressive Scan.
3.5Sound
Eintönige Hintergrundmusik in Endlosschleife.
3.6Steuerung
Die Bewegungssteuerung ist zu empfindlich, die Pinguinsteuerung mit Steuerkreuz zu hakelig. Lediglich die Pointer-Funktion funktioniert gewohnt gut.
2.5Gameplay
Langweilig, langweiliger, Yetisports. Weder alleine noch zu mehreren macht das Spiel Spaß. Nach 15 Minuten ist die Luft raus und man bereut den Kauf.
2.1Gesamt
(Kein Durchschnitt der Einzelwertungen)



© Copyright GameCube X / Nintendo Wii X 2001 - 2023 | All rights reserved